Es läuft wieder auf der Insel Reichenau. Denn nach der coronabedingten Absage im Vorjahr veranstaltet der örtliche Sportverein (SVR) am Sonntag, 19. September, wieder den beliebten Insellauf.
Wie gewohnt können die Teilnehmer wählen, ob sie eine Runde mit zehn Kilometern Länge über die Insel laufen wollen oder den Halbmarathon mit drei etwas verkürzten Runden. Zudem gibt es einen Kinder- und Jugendlauf. „Es bleibt alles gleich“, sagt Michael Rick, der Abteilungsleiter Leichtathletik beim SVR. Es werde bei Frauen und Männern wieder in allen Altersklassen extra Wertungen sowie eine Teamwertung (ab drei Mitgliedern einer Gruppe) geben. Rund 100 Anmeldungen gebe es bereits.

Kinder begeistert dabei
Unter den Angemeldeten ist die achtjährige Lorena, die zum zweiten Mal beim Kinderlauf über 900 Meter an den Start geht. Es mache ihr Spaß, „dass man da rennen kann und zeigen, wie schnell man ist“, sagt das Mädchen. Und sie sei schon sehr schnell, fügt sie an. Bei ihrer Premiere war sie immerhin Dritte in ihrer Altersklasse.
Lorenas Schwester Valentina will gewinnen
Und will sie diesmal gewinnen? Lorena meint: „Ich muss nicht die Erste sein, vielleicht Zweite oder Dritte.“ Ihre ältere Schwester Valentina (12) ist schon ein bisschen ambitionierter. Sie sei auch so schnell wie ihre Schwester und wolle Erste werden, erklärt sie. Valentina war schon öfter beim Kinderlauf dabei, war zuletzt Dritte in ihrer Altersklasse, nimmt aber nun zum ersten Mal am Jugendlauf (ab U12) über 1600 Meter teil.
Mehr Jugendliche erwünscht
In erster Linie mache sie mit, weil es Spaß mache. Zur Freude von Michael Rick. „Bei der Jugend haben wir noch Ausbaupotenzial.“ Beim bislang letzten Insellauf im Jahr 2019 waren nur zehn von rund 500 Teilnehmern beim Jugendlauf dabei, aber immerhin 45 Kinder.
Läufern fehlen die Wettkämpfe
Schon viele Jahre beim Insellauf am Start ist der erfahrene Läufer Peter Wehrle vom SVR. Deshalb habe er es bedauert, dass im Vorjahr der Lauf ausfiel und auch sonst kaum etwas möglich war. „Wenn man es gewohnt ist, 20 Wettkämpfe im Jahr zu machen, dann fehlt einem etwas“, sagt der 51-Jährige. „Man hat trainiert. Aber Training und Wettkampf ist ein Unterschied. Daran muss man sich wieder gewöhnen.“
Halbmarathon ist dieses Jahr das Ziel
Nun sei er schon einige Zeit wieder voll im Training. Auf der Reichenau habe er immer wieder die Streckenlänge gewechselt. „Dieses Jahr will ich den Halbmarathon laufen.“ Und das durchaus ambitioniert. „Das Ziel ist eineinhalb Stunden, das ist realistisch“, meint Wehrle.
Fabian Greiß (36) vom SVR ist die Laufzeit hingegen ziemlich egal. Für ihn sei das eher Training, denn: „Ich laufe eine Woche später den Marathon in Berlin.“ Zusammen mit einem Freund habe er sich dafür erfolgreich beworben. „Es ist ein bisschen Glück, wenn man da einen Platz bekommt“, erklärt Greiß. Deshalb werde er auf der Reichenau anders als in früheren Jahren diesmal wahrscheinlich den Zehnkilometer-Lauf machen.
Vor zwei Jahren schaffte hier Annika Vössing aus Essen bei den Frauen mit 36 Minuten 53 Sekunden eine neue Bestzeit, berichtet Michael Rick. Zur Belohnung wurde ihr Körpergewicht mit Gemüse aufgewogen. Diese Praxis werde es auch dieses Jahr wieder geben bei einem Streckenrekord über zehn Kilometer und auf jeden Fall für die Siegerin und den Sieger im Halbmarathon. Die Gewinner in den Altersklassen bekommen Gemüsekisten, so Rick, außerdem gebe es Sachpreise von Sponsoren.
Etwa 400 Teilnehmer werden erwartet
Wie viele Teilnehmer es wohl geben werde, sei schwer abzuschätzen, meint Rick. 400 könnten es werden, schätzt er. Das hänge auch vom Wetter ab. Es sei auf der Reichenau meist so gewesen, dass sich viele Leute spät anmelden und es am Wettkampftag noch etliche Nachmeldungen gebe.
„Es wäre schön, wenn sich die Leute früher anmelden. Das macht es organisatorisch einfacher. Jetzt sowieso wegen der Pandemie.“ Für ein Hygienekonzept habe der SVR zwar einen groben Entwurf. So solle es zum Beispiel zusätzlich einen Toilettenwagen geben. Doch das Konzept müsse man mit der Gemeinde abstimmen – je nach Entwicklung der Infektionszahlen und der am 19. September gültigen Regeln.