Nach dem großen Jubiläum zu 1300 Jahre Reichenau im vergangenen Jahr feiern die Reichenauer nun 25 Jahre Welterbe. Am 30. November 2000 wurde die Klosterinsel in die Unesco-Liste aufgenommen. Bürgermeister Wolfgang Zoll sagte beim Jubiläumsfestakt vor rund 200 Besuchern im Münster: „Alles das, was wir letztes Jahr gefeiert haben, ist das, was als Welterbe Bestand hat und darüber hinaus.“

Das Welterbe habe viele Facetten. Neben den historisch bedeutsamen Gebäuden seien dies unter anderem ideelle Werte. Aber das Wichtigste sei: „Wir sind ein lebendiges Welterbe. Die Erben leben noch“, betonte Zoll. Inselseelsorger Pater Stephan Vorwerk schloss sich an. Wenn man in die Kirchen aus der Klosterzeit komme, spüre man Geborgenheit, Erhabenheit, Licht und das Geheimnis des menschgewordenen Gottes.

Es gebe eine lebendige Kirchengemeinde mit vielen Ehrenamtlichen, die das lebendige Welterbe zum Greifen nah machten. Die Gründung der Benediktiner-Cella vor rund 20 Jahren halte die Klostertradition am Leben. Und das Benediktinische wolle er weiter erhalten, auch wenn es ab 2026 eine Großpfarrei geben wird.

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Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums, sagte, das Doppel-Jubiläum bot und biete die Chance, die Reichenau mit ihrer großen Geschichte zu zeigen, „ein Zeichen zu setzen für das kulturelle Erbe“. Die große Landesausstellung 2024 habe die zentrale Bedeutung der Reichenau für die Wissenschaft aufgezeigt, es sei Bleibendes auf die Beine gestellt worden. Ein solches Erbe mache stolz.

Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege, sagte, es gebe in Baden-Württemberg rund 90.000 Baudenkmale. Einige davon bilden den Kern des Reichenauer Welterbes. Aber er betonte: „Es ist vor allem Ihr Welterbe. Sie haben ein besonderes Welterbe. Es ist die gesamte Insel.“ Das Kloster habe die Kulturlandschaft der Insel geprägt. Die Münsterschola und das Klarinettentrio Seeparée der Bürgermusik haben den Festakt würdig und gekonnt begleitet.