Wo gelingt Integration? Das war die Frage, die SPD-Ratsherr Reinhard Zedler jüngst nach dem Jahresbericht der Integrationsbeauftragten Olena Dan in der Ratssitzung in Rielasingen-Worblingen an die Amtsleiterin Jenny Frankenhauser richtete. Integration gelinge sehr gut im Bereich der Vereine. Weniger gut seien die Zahlen, was die Aufnahme einer Arbeit angehe, antwortete die Diplom-Sozialpädagogin. Für eine Berufstätigkeit seien Sprachkenntnisse eine wichtige Voraussetzung und die Deutschkurse blieben ein Problem. Nicht wegen der Bereitschaft der Migranten, daran teilzunehmen, sondern wegen des Mangels an Angeboten.
Aktuell sind 570 Geflüchtete in der Aachtalgemeinde untergebracht, in kommunalen und privaten Wohnungen und im ehemaligen Gasthof Kupferdächle. 176 Menschen leben in der Leichtbauhalle, der Notunterkunft des Kreises, auf dem Festgelände. Ein knappes Drittel der Geflüchteten kommt aus der Ukraine, 27 Prozent aus Syrien.
Den Unterstützerkreis Flüchtlingshilfe schildert die Integrationsbeauftragte als unverzichtbaren Pfeiler. So unterstützen die ehrenamtlichen Helfer auch die bedarfsorientierte Projektarbeit, wie die Hausaufgaben-, Sprach- und Lernförderung. Sie findet für 15 Kinder zweimal wöchentlich statt. Um den Kindern in der Notunterkunft eine gewisse Normalität zu geben, ihnen Freude zu machen und Abwechslung zu bieten, gibt es einmal wöchentlich ein Spielangebot. Die feste Spielgruppe für Kinder gibt es seit Kurzem nicht mehr. Die meisten der früheren Teilnehmer besuchen jetzt die Grundschule, einige auch den Kindergarten.
Als erfolgreich hat sich laut Dan das Bewerbungstraining erwiesen: Drei Leute haben so Arbeit gefunden. Als wichtig erachtet sie auch das Antistress-Training, durch das ein reger Austausch entstanden sei. Mehrmals gab es auch die Möglichkeit, sich im Gemeinwesen zu beteiligen, so bei der Putzete im Mai 2023. Es sei sehr wichtig, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, so Dan.