Herr Börner, Sie haben ja schon in jungen Jahren mit dem Tanzen angefangen. Wie kam es dazu?

Das Interesse am Tanzen wurde bei mir schon in jungen Jahren geweckt, als meine Schwester bei Milly van Lit mit dem Tanzen begann. Ich begleitete sie oft, wenn sie abgeholt wurde, und saß bei ihren Aufführungen im Publikum. Diese Erfahrungen faszinierten mich so sehr, dass ich schließlich an einer Schnupperstunde teilnahm. Von diesem Moment an war es um mich geschehen. Ich begann mit Ballett, aber im Laufe der Jahre kamen viele andere Tanzstile hinzu, darunter Hip-Hop, Modern Dance und neuerdings auch Steppen.

Wie häufig in der Woche trainieren Sie?

Ich trainiere regelmäßig an drei festen Tagen in der Woche – Dienstag, Mittwoch und Freitag. Allerdings variiert dieser Plan oft, vor allem wenn zusätzliche Proben für bestimmte Aufführungen oder Projekte anstehen. In solchen Fällen kann das Training auch auf das Wochenende ausgeweitet werden.

Und wie viel Disziplin bedarf es, um so professionell tanzen zu können?

Um auf professionellem Niveau tanzen zu können, erfordert es ein außerordentlich hohes Maß an Disziplin. Diese Disziplin beinhaltet nicht nur die regelmäßige Teilnahme an Trainings und Proben, sondern auch eine kontinuierliche körperliche und mentale Vorbereitung. Das Engagement, ständig an der Technik zu feilen und sich sowohl physisch als auch künstlerisch weiterzuentwickeln, ist ebenfalls entscheidend.

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Man hat Sie ja schon oft im Färbe-Ballett, wie zuletzt in der Silvestershow, sehen können – wie ist da vorab das Trainingspensum?

Da wir als Tanzensemble über eine umfangreiche Erfahrung verfügen, benötigen wir nicht mehr so viele Proben wie vielleicht früher. Diese Fähigkeit, schnell zu lernen und flexibel zu sein, zeichnet unsere Company Klasse aus. Trotzdem gab es in Vorbereitung auf die Silvestershow zusätzliche Proben. Ebenso nutzten wir jeden Freitag sowie Samstage und Sonntage für zusätzliche Übungsstunden, die jeweils rund zwei Stunden dauerten.

Was für tänzerischen Projekte sind gerade in Planung?

Aktuell bereite ich mich auf den großen Ballett-Abend vor. In unserer Inszenierung der Geschichte von Alice hinter den Spiegeln werde ich die Rolle des Weißen Ritters übernehmen.

Und wie finden Sie die Idee, die Geschichte in Tanz umzusetzen?

Die Idee, die Geschichte in Tanz umzusetzen, finde ich äußerst faszinierend. Diese Geschichte steckt voller Fantasie und einzigartiger Charaktere, was sie zu einem perfekten Stoff für eine tänzerische Interpretation macht. Das bietet zahlreiche kreative Möglichkeiten für Choreografie, Bühnenbild und Kostümdesign. Zudem freue ich mich, dass endlich wieder ein großer Ballettabend stattfinden wird.

Finn Börner stand SÜDKURIER-Mitarbeiterin Carmen Biehler (von links) Rede und Antwort.
Finn Börner stand SÜDKURIER-Mitarbeiterin Carmen Biehler (von links) Rede und Antwort. | Bild: Leander Biehler

Spielt vor solchen Auftritte Lampenfieber eine Rolle?

Lampenfieber spielt für mich heute keine Rolle mehr. In meinen ersten Auftritten war das durchaus anders, aber mit der Zeit hat sich das gelegt. Nach vielen Jahren des Tanzens und zahlreichen Auftritten, fühle ich mich auf der Bühne zu Hause und bin nicht mehr von Nervosität geplagt.

Was macht Ihnen mehr Spaß, klassisches Ballett oder Modern Dance?

Wenn ich wählen müsste, würde ich vermutlich Modern Dance bevorzugen. Dieser Stil bietet größere Freiheit, ich kann mein tänzerisches Ich mehr ausdrücken und bin nicht so streng an die klassischen Vorgaben gebunden. Haltung, Kopfhaltung, Armpositionen und andere Elemente des klassischen Balletts sind sehr spezifisch und festgelegt, während Modern Dance mehr Raum für individuelle Interpretation und Kreativität lässt.

Tanzen ist ja ein Sport. Hatten Sie schon mal ernsthafte Verletzungen?

Glücklicherweise habe ich bisher keine ernsthaften Verletzungen im Tanzen erlitten. Allerdings sind kleinere Verletzungen wie Verstauchungen oder Blasen an den Füßen nicht ungewöhnlich. Ein bemerkenswertes Ereignis war, als ich während einer Show meinen kleinen Zeh ausgekugelt habe. Ich musste schnell ins Krankenhaus, da in nur fünf Stunden die nächste Show folgte. Zum Glück wurde der Zeh schnell wieder eingerenkt. Nach einer kurzen Stunde Schlaf war ich wieder auf der Bühne. Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig Ausdauer und ein starker Wille sind, um trotz kleinerer Verletzungen weitermachen zu können.

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Wie ist Ihre Leidenschaft fürs Tanzen in Ihrem Umfeld aufgenommen worden?

Nicht immer positiv. Besonders in der Schule stieß ich auf Herausforderungen, da damals noch das vorherrschende Bild bestand, dass jeder Junge Fußball spielen sollte und andere Interessen als weniger männlich angesehen wurden. Trotz dieser Vorurteile habe ich mich nie davon abbringen lassen. Diese Erfahrungen haben mich eher noch bestärkt.

Sie haben Ihren Schulabschluss in der Tasche, was machen Sie zur Zeit?

Nach dem Schulabschluss war mir klar, dass ich meinen lang gehegten Traum der Selbstständigkeit umsetzen wollte. Meine Firma bietet Dienstleistungen in der Eventbranche an. Im ZDF hatte ich die Gelegenheit, an verschiedenen Fernsehprojekten mitzuwirken. Mein jüngstes Engagement war bei der bekannten Sendung ‚Wetten, dass..?‘, wo ich als Content Creator tätig war. Neben meiner unternehmerischen Tätigkeit verfolge ich weiterhin eine Karriere im Modelling.

Ein weiterer entscheidender Teil meiner Karriere ist meine Präsenz auf sozialen Medien. Instagram bietet mir die einzigartige Möglichkeit, meine Kreativität und Persönlichkeit zu teilen, während ich gleichzeitig ein Einkommen generiere. Mein Erfolg auf Instagram ist ein deutliches Zeichen dafür, wie digitale Medien und soziale Netzwerke heutzutage Karrierewege beeinflussen und unterstützen können.

Und wie hat das alles angefangen?

Mein Weg in diese vielseitige und dynamische Karriere begann mit einem Casting im Jahr 2017, als ich mich für eine Modelstelle beim Sender Nickelodeon bewarb. Seit 2018 bin ich dort festes Mitglied. Seit meinem Einstieg bei Nickelodeon habe ich eine stetig wachsende Anzahl an Anfragen und Angeboten erhalten, die mir ermöglichen, in verschiedenen Bereichen der Medien und Unterhaltungsindustrie tätig zu sein.

Und was sind Ihre nächsten beruflichen Ziele?

Mein primäres berufliches Ziel ist, meine Karriere weiter auszubauen. Ich strebe danach, mein Spektrum kontinuierlich zu erweitern und über die Grenzen meiner aktuellen Aktivitäten hinauszugehen, um mich in neuen, aufregenden Bereichen zu bewähren.