Es ist ein ungewöhnliches Bild: Die Bankreihen in der Lutherkirche sind abgebaut, das Team vom Bauhof legt letzte Hand an und breitet den Teppich über den Fußboden.
Ganz im Zeitplan sind auch die Männer von der Abteilung Straßenbau, sie bringen Tische und Stühle vom Hegau-Gymnasium: Die räumlichen Voraussetzungen für die fünfte Vesperkirche sind damit geschaffen, am Sonntag öffnet die Lutherkirche ihre Türen und lädt zum gemeinsamen Mittagessen.
Bauhof-Team hat bereits Routine
Bankreihen und Bücherständer raus, Teppich rein und Platz für Tische und Stühle schaffen – das stand für Michael Hildebrand und das Bauhof-Team in der vergangenen Woche auf dem Plan. Auch wenn diese Vorbereitungen nur zwei Tage dauern, ist ein Zeitpuffer eingeplant, was auch durch das Wetter bedingt ist. „Die Bänke dürfen beim Transport zur Lagerung in der Markuskirche nicht nass werden und sollte es schneien, werden alle im Winterdienst gebraucht“, erklärt Hildebrand.
Mit ihm sind zwei weitere Schreiner im Team, da der Ausbau von Kirchenbänken auch Fachleute erfordert. „Wir sind bei der Stadt das Team für Spezialarbeiten und haben mittlerweile Routine“, sagt Stefan Britsch, der mit Michael Hildebrand, Dominik Mayer, Michael Weckenmann, Reinhold Gaupp und Thomas Zimmermann seit der ersten Singener Vesperkirche vor fünf Jahren die Kirchenbänke ausbaut.
416 Schrauben müssen gelöst werden
Und das sind 26 Bankreihen, fünf Meter lang und mit 16 Schrauben je Reihe befestigt. „Wir sind in Übung“, sagt auch Dominik Mayer, der Ablauf sei in den Jahren optimiert worden.
Das Team erinnert sich an das erste Jahr, als die Bänke im Feuerwehrdepot gelagert wurden und aus Platzgründen von Hand übereinander gestapelt werden mussten. Eine Bankreihe hat immerhin ein Gewicht von 90 bis 100 Kilogramm. Ab der zweiten Vesperkirche wurde ein Radlader eingesetzt.
Haus am Hohentwiel liefert Essen
Es ist den Spendern, Sponsoren und Helfern in vielen Bereichen zu verdanken, dass die Singener Vesperkirche zum fünften Mal ihre Türen öffnen kann. Seien es Kuchenspenden von Privatpersonen oder der Tieflader, den die Firma Lopes Tiefbau zum Transport der Kirchenbänke zur Verfügung stellt.
Das Haus am Hohentwiel kocht jedes Wochenende neben den regulären Mahlzeiten für die Pflegeheimbewohner auch über 300 Essen für die Vesperkirche, aus der Küche des Stockacher Partyservice Maier wird das Essen unter der Woche geliefert. Die Fondium-Kantine kann genutzt werden, um das Geschirr für den Einsatz am nächsten Tag zu spülen.
Ort der Begegnung für Alle
Armin Fetscher als Organisator des Bauhof Teams und Rolf Wagner von der Vesperkirche, zuständig für die technischen Vorarbeiten, sehen der Eröffnung am Sonntag freudig entgegen. Helfer haben die Tische und Stühle aufgestellt, die Lutherkirche wird für zwei Wochen zu einem Ort der Begegnung und zum Auftanken. Jeder ist willkommen und gibt für ein Menü mit Suppe, Hauptgericht und Kuchen als Nachspeise das, was er kann und will.