Zu viele Details möchte die Singener Stadtverwaltung nicht nennen: Welches Automodell künftig die mobile Blitzeranlage beherbergen wird, soll nicht verraten werden. Zu viele Menschen treten bereits jetzt auf die Bremse, wenn sie einen blauen VW Bus sehen. Denn der ist bekannt dafür, dass er für zu schnelle Autofahrer ein Bild bereit hält. Bereits vor zwei Jahren beschloss die Stadtverwaltung, die mobile Messanlage zu ersetzten. Nun soll das auch umgesetzt werde, denn zum Jahresende sind keine Ersatzteile für die bisherige Anlage mehr verfügbar, wie Ordunungsamtsleiter Marcus Berger erklärte. Was Oberbürgermeister Bernd Häusler im Verwaltungs- und Finanzausschuss verriet:
Ein VW Bus soll es künftig nicht mehr sein.
Tag für Tag bauen Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdiensts die mobile Messanlage an einer anderen Straße im Singener Stadtgebiet auf. Herzstück sei bislang der Bus gewesen, der stets unweit der Anlage zu sehen war. Laut OB Häusler war genau das das Problem: Teils habe man versucht, den VW Bus zu bekleben und damit zu tarnen, um den Verkehrserziehungseffekt trotz der Bekanntheit des Bus zu erreichen. „Jetzt können wir das Auto auch mal ums Eck stellen“, kündigte Berger eine Verbesserung mit der neuen Messanlage an. Denn die kommuniziere per W-Lan mit dem Bus.
Muss das so teuer sein? Gemeinderätin trifft fast der Schlag
Einige Gemeinderäte zeigten sich irritiert angesichts der hohen Kosten: Eine Ausschreibung ergab, dass allein das Gerät 123 000 Euro kostet. Dazu kommt der Einbau mit einmalig 12 657 Euro. Das Messfahrzeug soll zwischen 30 000 und 50 000 Euro kosten. Ein Wartungsvertrag würde pro Jahr rund 6500 Euro kosten, wird von Ordnungsamtsleiter Berger aber nicht empfohlen. „Mich hat fast der Schlag getroffen“, fasste Kirsten Brößke (FDP) zusammen. Sie schlug vor, sich den mobilen Blitzer mit Nachbargemeinden zu teilen. Das ist laut Berger aber in der Praxis eher schwierig. „In zwei bis drei Jahren ist das Ding amortisiert“, kündigte OB Häusler an. Das bisherige Gerät sei 15 Jahre alt.
Eine Mehrheit stimmte schließlich zu – auch mit der Bitte, beim nächsten Mal die Möglichkeit des Leasens eingehender zu prüfen.