Aufmerksamen Passanten in der Singener Fußgängerzone ist es sicherlich schon aufgefallen: Die Bauarbeiten für die neue Filiale des Brauhauses Barfüßer in der ehemaligen Sparkasse haben begonnen. Schon bald wird in den Räumen in der Singener Innenstadt, die zuletzt vom Modehaus Heikorn genutzt wurden, ein neuer Duft einziehen. Nämlich nach Hopfen, Malz und Gerste. Laut Marcus Krüger, Geschäftsführer der Barfüßer Gastronomie-Betriebs GmbH & Co. KG, laufen die Arbeiten seit etwa vier Wochen.

Bis zum ersten Bier wird es noch dauern

Schon von außen ist der Beginn der Umbauarbeiten unübersehbar. Das ganze Gebäude ist mit einem großen Zaun abgesperrt, überall stehen Baufahrzeugen. Draußen sind immer wieder Bohrgeräusche zu hören. „Im Moment geht es im Inneren um Abrissarbeiten“, sagt Marcus Berger. Diese sollen bis zum Ende des Jahres andauern. Danach soll es innen weitergehen: „Wir planen aktuell damit, dass der Innenausbau Ende 2023 beginnen wird“, so Krüger weiter.

Ohnehin müssen sich die Hegauer und Singener noch ein bisschen gedulden, bevor sie das erste Bier und die erste Bratwurst in der ehemaligen Sparkasse genießen dürfen. Denn die Eröffnung von Barfüßer in Singen ist laut Krüger erst zum Ende des ersten Quartales 2024 vorgesehen.

Der alte und der neue Mieter

Mittelpunkt der neuen Barfüßer-Filiale in Singen sollen auch die Braukessel sein, so wie hier in der Niederlassung im ehemaligen Bahnhof ...
Mittelpunkt der neuen Barfüßer-Filiale in Singen sollen auch die Braukessel sein, so wie hier in der Niederlassung im ehemaligen Bahnhof in Pfullendorf. | Bild: BENNO HELLER&IBO KOESE

Was aber schon jetzt feststeht: Im neuen Brauhaus soll vier- bis fünfmal die Woche vor Ort gebraut werden. Der SÜDKURIER hatte im August 2021 exklusiv über die Pläne berichtet: Im Erdgeschoss soll eine Hausbrauerei entstehen, im ersten Obergeschoss ein Hotelkonzept. Jetzt nimmt das Vorhaben Formen an: Im Gastro-Bereich soll es im Inneren Platz für etwa 200 Gäste geben. Hinzu komme laut Krüger ein großzügiger Außenbereich, der sich rund um das Gebäude verteilen soll.

So sehen die Hotelpläne aus

Und erstmals gibt der Brauhaus-Geschäftsführer Einblicke in die Hotelplanungen: „Es ist ein modernes Boutique-Hotel geplant“, so Krüger weiter. Darin sollen etwa 20 Zimmer entstehen. Auf eigene Parkplätze müssen zukünftige Hotelbesucher allerdings verzichten. Laut Krüger seien diese nicht vorgesehen, vielmehr verweist er auf die umliegenden Parkhäuser in der näheren Umgebung.

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Optisch solle sich das Brauhaus an den neusten Barfüßer-Filialen in Göppingen und Ulm orientieren. Das bedeutet: Im Zentrum soll die Hausbrauerei mit den Sudkesseln aus Kupfer stehen. „Es wird alles transparent sein. Unsere Gäste können quasi miterleben, wie aus Hopfen, Gerste und Malz echtes Bier wird“, verspricht Markus Krüger. Passend zum frisch gezapften Bier solle es dann bayerisch-schwäbische Schmankerl aus der Küche geben.

Stillschweigen zur Investitionssumme

Wie viel die Brauerei, die unter anderem bereits Filialen in Ulm, Reutlingen und Pfullendorf besitzt, in den Umbau der ehemaligen Sparkasse in Singen investieren will, darüber gibt es keine Auskünfte aus der Presseabteilung. Im August 2021 lautete die Antwort auf diese Frage gegenüber dem SÜDKURIER noch: Barfüßer rechnete mit einer Bausumme zwischen 2,5 und drei Millionen Euro. „Es wird teuer“, sagt Marcus Krüger nun auf erneute Nachfrage. Genaueres zum Investitionsvolumen wolle er nicht preisgeben.

Aber: Es sei für die Lage, Standort und die Größe eine realistische Investition, die das Brauhaus in Singen tätige. „Der Standort ist mindestens so prädestiniert für ein Gastronomie- und Hotelbetrieb wie für ein Modegeschäft“, ist sich Krüger sicher.

Der Barfüßer in Pfullendorf ist seit 2018 eröffnet. Ein Teil des Restaurants befindet sich im denkmalgeschützten Bahnhof von Pfullendorf.
Der Barfüßer in Pfullendorf ist seit 2018 eröffnet. Ein Teil des Restaurants befindet sich im denkmalgeschützten Bahnhof von Pfullendorf. | Bild: Julia Lutz

Dass Barfüßer viel später als ursprünglich gedacht mit dem Umbau loslegen kann, ist laut dem Brauhaus-Geschäftsführer auf die steigenden Baukosten zurückzuführen. Diese hätten sich auch bei den Planungen niedergeschlagen und zu einem deutlich verspäteten Baustart geführt.

Zur Erinnerung: Als der SÜDKURIER 2021 erstmals von den Plänen der Brauerei in Singen berichtete, war man bei Barfüßer noch davon ausgegangen, dass man im zweiten oder dritten Quartal 2022 eröffnen werde. „Wir freuen uns jetzt darauf, dass es losgeht“, richtet Krüger den Blick nach vorne.