Die Baugenossenschaft Hegau hat reichlich Erfahrung mit regenerativer Energien auf oder in ihrem Gebäudebestand. „Ich war ja skeptisch, ob diese Anlagen wirklich den vorab berechneten Strom liefern werden. Doch die Erwartungen wurden sogar noch übertroffen“, bilanziert Hegau-Geschäftsführer Axel Nieburg den Einsatz von Photovoltaikmodulen. Auf Gebäuden ihrer Tochtergesellschaft, der Hegau Immobilien Service & Management in Konstanz, Radolfzell und Singen hat die Baugenossenschaft bisher bereits 27 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 430 Kilowattpeak auf 3000 Quadratmetern Fläche installiert. Nun werden weitere 32 Gebäude mit Photovoltaikmodulen belegt, wie Nieburg und Vorstandsmitglied Kai Feseker gegenüber der Presse erläuterten.

Ein Megawatt Strom soll zusätzlich produziert werden

Zusätzlich verfügen die Photovoltaik-Anlagen in den Praxedis-Gärten in Singen sowie in der Kolpingstraße 17 in Stockach über Batteriespeicher. Damit wird die Stromversorgung der Holzheizzentralen unterstützt und in den Praxedis-Gärten auch Teile des Allgemeinstroms, beispielsweise für die Be- und Entlüftungsanlage oder den Aufzug verwendet.

Im Oktober unterzeichnete die Baugenossenschaft Hegau nun die Verträge für die neuen Anlagen. Insgesamt kommen auf 32 Gebäude PV-Anlagen auf einer Dachfläche von insgesamt 8800 Quadratmetern Fläche. „Damit verdreifachen wird die Fläche fast und produzieren dann ein Megawatt mehr Sonnenstrom im Jahr“, sagte Axel Nieburg.

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Installiert wurden ab Oktober bereits die Anlagen auf Dächern von Nebengebäuden in der Überlinger Straße 11. „So erzeugen wir zukünftig mehr als 20 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Holzhackschnitzelheizzentrale für den Betrieb der Gesamtanlage zur Versorgung des hauseigenen Nahwärmenetzes mit rund 450 Wohnungen selbst“, erläutert Kai Feseker.

Doppelter Gewinn durch Anlage am Emil-Sräga-Haus

Insgesamt werden neun Gebäude in Singen, elf in Konstanz, zwei in Stockach und zehn Gebäude in Meßkirch mit PV-Anlagen ausgestattet. Die neun Anlagen in Singen sollen bis Februar 2024 fertig sein, darunter auch eine auf dem Dach des Emil-Sräga-Hauses, die bereits installiert wurde. Mit dem Betreiber des Alten- und Pflegeheims, der Arbeiterwohlfahrt (AWO), besteht dann eine besondere Kooperation. Die AWO wird den Strom weitgehend selbst nutzen, so dass nur der Überschuss ins Netz eingespeist wird. Somit beziehe die AWO den Strom günstiger als aus dem Netz und für die Hegau ist die Vergütung höher als bei einer Volleinspeisung.

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Die Gebäude in Konstanz und Stockach sollen bis Ende 2024 mit PV-Anlagen belegt sein und die zehn Gebäude in Meßkirch dann bis Ende 2025. Die Baugenossenschaft investiert hier insgesamt eine Millionen Euro, ohne Fördergelder. „Wir werden dann über 600 Tonnen CO2 im Jahr einsparen“, sagte Kai Feseker. Die Hegau werden aber weiter schauen, ob es Dächer gibt und wo es sinnvoll wäre. „Ich sehe auf Dächern in Singen noch ganz viel Potential“, sagte Axel Nieburg und blickt dabei vom 5. Stock des Gebäudes in der Alpenstraße, wo die Hegau ihren Hauptsitz hat, in Richtung östliche Innenstadt.