Im Oktober zog die Teestube in das neue Gebäude an der Bahnhofstraße. In einer Aktionswoche wurden Workshops zur Gestaltung der Räumlichkeiten veranstaltet, denn der Jugendtreff arbeitet selbstverwaltet. Nun hat der Förderverein des Jugendtreffs zu einem ersten Tag der offenen Tür eingeladen, um den Stand der Dinge darzustellen.
Unterstützung und Hilfe vor Ort
Mit einer Berliner Künstlerin wurden in einem Kunst-Schweiß-Workshop aus Schrottteilen Kunstwerke gefertigt und an die Außenfassade Graffitis gesprüht. Neben einem Konzert waren in der Aktionswoche auch ein Film- und Spieleabend angeboten. In einer letzten Aktion finden die Kunstwerke beim Tag der offenen Tür ihren Platz in der Teestube.
Dabei steht eine Person auf dem Tresen und befestigt ein Gemeinschafts-Kunstwerk von gewaltigem Ausmaß an der Decke, eine andere Person macht ihre riesige Libelle zum Aufhängen bereit. Adelina, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, kommt ursprünglich aus Rumänien und ist seit zwei Jahren Mitglied der Teestube. „Hier habe ich Hilfe und Unterstützung gefunden, um im Land anzukommen“, erzählt sie. Auch Frieda ist dabei. Sie war auf der Durchreise, fand in der alten Teestube einen Schlafplatz, fühlte sich an diesem Ort wohl und blieb in der Stadt.
Der Zusammenhalt ist groß
Lara Fichtner vom Teestubenverein, die auch die Aktionswoche organisiert hat, trifft vor dem Gebäude letzte Vorbereitungen. Ein großflächiges Wandbild ist schon vollendet. Die geplanten Graffitis an den Außenwänden konnten wegen des Regens nicht beendet werden, aber dennoch herrscht rege Geschäftigkeit. Im Innenraum wird die Technik für die Konzerte dieses Tages installiert, hinter dem Tresen bereiten Mitglieder des Vereins kleine Gerichte zu.
Die Teestube ist Anlaufstelle für Jugendliche von 16 Jahren und junge Menschen bis 27. Der Zusammenhalt ist groß, viele kommen auch über das Alter hinaus. So wie Lisa und Mario, regelmäßige Besucher seit sie 14 sind und hier ihren Freundeskreis gefunden haben. „Die Teestube ist ein Ort, wo man konsumieren kann wie in einer Kneipe, es gibt Workshops, Konzerte und auch Internetzugang“, ist Mario froh, dass die Stadt das Haus als Ersatz für die alte Teestube gebaut hat. Da alles auf ehrenamtlicher Basis ablaufe, müsse sich der Betrieb allerdings noch entwickeln und einspielen, so Mario.