Die Kindertagespflege-Gruppe Friedolinos hat ein neues Zuhause. Zumindest soll sie schon bald neue Räumlichkeiten bekommen: Nach dem Verwaltungs- und Finanzausschuss gab es nun auch grünes Licht für die Umsiedlung der Friedolinos, die bis zum verheerenden Brand in der Friedenskirche untergebracht waren, in den Moosgrund 2. Die seit Längerem leerstehende und bereits in weiten Teilen entkernte ehemalige Gaststätte im Moosgrund 2 biete laut Oberbürgermeister Bernd Häusler genügend Fläche für ein Betreuungsangebot und könne mit einem vertretbarem Aufwand zu einer solchen Einrichtung umgebaut und an die Friedolinos vermietet werden. Die Umbaukosten bezifferte der Rathauschef auf rund 300.000 Euro. Ohne Gegenstimme hat der Gemeinderat den Umzug und einer entsprechenden Sanierung des Gebäudes zugestimmt.

Gute Neuigkeiten gibt es indes für die Friedolinos: Die Tagespflegegruppe wird eine neue Bleibe im Moosgrund 2 erhalen.
Gute Neuigkeiten gibt es indes für die Friedolinos: Die Tagespflegegruppe wird eine neue Bleibe im Moosgrund 2 erhalen. | Bild: Freißmann, Stephan

Neues gibt es indes von der Brandruine der Friedenskirche: Laut Häusler hätten sich die Abrissarbeiten aufgrund von Personalmangel bei der Abrissfirma verzögert. „Sie sollen nun im November oder Dezember stattfinden“, so Häusler weiter.

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Wie es mit der Friedenskirche weitergehen soll und wo die Gemeinde eine neue Bleibe finden werde, dazu gebe es laut Häusler verschiedene Ansätze. Der Rathauschef sprach von einer Findungsphase der Gemeinde. Auch Gemeindeleiter Maximilian Stroscher gab sich im Sommer gegenüber dem SÜDKURIER bedeckt: „Wahrscheinlich läuft es auf einen Neubau hinaus“, sagte er damals. Aber es bleiben noch viele Fragezeichen: Etwa wo die neue Friedenskirche wieder aufgebaut werden soll. Am jetzigen Standort sei grundsätzlich denkbar. Aber auch andere Standorte seien denkbar. Wo und ob neu gebaut werde, hänge auch von der Versicherung ab. Wie hoch diese ausfalle, stehe noch nicht fest. Aber Stroscher betonte im Sommer, dass ein Neubau vom Großteil der Gemeinde zwar favorisiert werde, aber für diese auch einen enormen Kraftakt bedeute.

Alte Friedenskirche hat vier Millionen D-Mark gekostet

Laut Stroscher sei die Friedenskirche in der Rielasinger Straße 19 im Jahr 1993 als Ersatzbau für die zu klein gewordene Friedenskirche in der Rielasinger Straße 1 eingeweiht worden. Die Baukosten hätten damals rund vier Millionen D-Mark betragen. Die Polizei beziffert den durch den Brand entstandenen Schaden kurz nach dem Feuer auf rund 1,5 Millionen Euro. „Das wird wohl kaum reichen“, schätzte Stroscher im Sommer. 300.000 Euro an Inventar sei seiner Aussage nach alleine beim Feuer zerstört worden. Wie teuer ein Neubau werden wird, könne in der Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand sagen.

Die Brandnacht vom 21. März

In der Nacht auf den 21. März wurde die Friedenskirche in der Rielasinger Straße ein Raub der Flammen. Bis zu 150 Feuerwehr-Einsatzkräfte versuchten, die Friedenskirche zu retten. Neben allen Abteilungen der Singener Wehr waren auch Feuerwehrmänner aus Rielasingen-Arlen mit einer zweiten Drehleiter an den Löscharbeiten beteiligt. Die Feuerwehrleute konnten das Gebäude nicht mehr retten, sie konnten nur noch verhindern, dass das Feuer auf benachbarte Gebäude übergreift.