Wäre es früher zu so schlechten Umständen gekommen wie in diesem Jahr, hätte das zu einer Hungersnot geführt. So eindringlich erklärte Harald Zolg in seiner Begrüßungsrede zum Erntedank-Herbstball der ehemaligen Landwirtschaftsschüler, was Landwirte zuletzt Sorgen bereitet habe. Das sehr verregnete Jahr 2024 habe vielerorts den Landwirten nicht nur Sorgen bereitet, sondern auch für schlechtere Qualitäten gesorgt – vor allem auch beim Brotgetreide.
Dank moderner Produktionsbedingungen sei es aber noch nicht so weit gekommen, sagte der Gastgeber und Vorsitzende des Vereins ehemaliger Landwirtschaftsschüler zur Feierstunde. Dennoch konstatieren die Bauern in der Region, dass auch ihnen der fortschreitende Klimawandel zu schaffen macht.
Stabile Zukunft? Fehlanzeige
Dazu kommen die geopolitische Lage und das Ergebnis der jüngsten Wahl. „Das trägt nicht unbedingt zum Gefühl einer stabilen Zukunft bei“, beschreibt Zolg die Stimmungslage unter den Landwirten. Allerdings wolle man trotz all der schwierigen Geschehnisse dankbar den Blick auf die Fülle der Gaben werfen, die auch in diesem Jahr in der Riedblickhalle im Singener Ortsteil Überlingen davon zeugen, welch Vielfalt die Landwirte im Hegau produzieren. Dort kamen Landwirte-Familien und Mitarbeiter des Amts für Landwirtschaft im Kreis Konstanz mit Sitz in Stockach zum Erntedank-Herbstball zusammen.
Als Vorsitzender des Vereins der ehemaligen Landwirtschaftsschüler konnte sich Harald Zolg auch in diesem Jahr freuen, wieder viele vertraute Gesichter in der Halle zu begrüßen. So waren in diesem Jahr zahlreiche Jubiläumsjahrgänge speziell eingeladen worden und konnten im Rahmen des Balles quasi ein Klassentreffen feiern. Die Bewirtung hatte in gewohnter Weise der Musikverein Überlingen am Ried übernommen, musikalisch kümmerte sich das „Duo Ab und Zu“ um die Unterhaltung der Gäste.
Auswahl zeigt, welche Ernte möglich ist
Dankbar konnten die Festgäste den Blick auf die Fülle der aufgebauten Lebensmittel werfen, welche im Anschluss an die Veranstaltung verkauft wurden. Wurzelgemüse, allerlei Kohl, Kartoffeln, Kürbisse, Zwiebeln, Eier, eine Vielzahl an prall gefüllten Obstkisten, Nudeln und Eier, Brot und Zöpfe führten vor Augen, wie vielfältig die heimische Landwirtschaft ist.

Zum Finale gab es nach einigen Runden Tanz eine Zaubershow mit Rolf Futterknecht, der als „Mischter Toscana“ die Besucher mit manch kurzweiligem Trick begeisterte. Er bezog das Publikum aktiv ein, und erhielt für seine Zauberei viel Applaus. Zerschnittene Seile waren dank Raxofax schnell wieder heil, und auch die Suche nach einem verschwundenen roten Seidentuch sorgte für manch Lacher in den Reihen. Jetzt sollte es ihm nur noch gelingen, im kommenden Jahr ideales Wetter herbeizuzaubern.