Während die 37 Schüler der Beethovenschule nach dem am Montag bestätigten Corona-Fall weiter daheim bleiben müssen, gibt es bei den betroffenen Lehrkräften der Singener Gemeinschaftsschule in der Zwischenzeit gute Nachrichten. „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis“, sagte Oliver Schmohl.

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Laut dem Singener Schulleiter wurden die Lehrkräfte allesamt in der Zwischenzeit getestet. „Die Ergebnisse aller sechs betroffenen Lehrer fielen negativ aus“, so Schmohl weiter. Die Lehrkräfte zählten ohnehin nur zu Kontaktpersonen der zweiten Kategorie mit niedrigem Infektionsrisiko. Laut Schmohl hätten die Lehrer die ganze Zeit über gearbeitet und waren an der Schule anwesend. Er lobte indes das schnelle und zügige Eingreifen des Gesundheitsamtes: „Hut ab für die Leute, die dort beinahe rund um die Uhr arbeiten.“

Schulleiter Oliver Schmohl: „Die Ergebnisse aller sechs betroffenen Lehrer fielen negativ aus.“
Schulleiter Oliver Schmohl: „Die Ergebnisse aller sechs betroffenen Lehrer fielen negativ aus.“ | Bild: Matthias Güntert

Für die 37 Schüler, die direkten Kontakt mit der positiv getesteten Schülerin hatten, gelte aber weiterhin: Sie müssen in 14-tägiger Quarantäne daheim bleiben. Die Schüler befinden sich derzeit im Fernunterricht. Ein entsprechender Onlinestundenplan wurde bereits erstellt. „Das ist für die Lehrkräfte eine doppelte Belastung. Sie haben erst normalen Unterricht und dann konferieren sie nach Schulschluss über das Internet“, so Schmohl weiter.

Infektionsfälle sind Thema im Gemeinderat

Auch im Singener Gemeinderat schaut man mit einer gewissen Besorgnis auf die Mehrung der Quarantänefälle. Stadträtin Isabelle Büren-Brauch (Grüne) forderte die Stadtverwaltung deshalb in der jüngsten Sitzung des Gremiums auf, den aktuellen Stand an den Kindertageseinrichtungen und Schulen zu nennen. Auch mit Blick auf das Hygienekonzept. „Es gab schon vor Corona Schulen, die nicht unbedingt mit Sauberkeit geglänzt haben“, kritisierte sie. Zudem fragte sie, ob es bereits Ideen gebe, sollte sich die Situation demnächst eventuell wieder verschärfen und die Schüler vermehrt von Zuhause aus unterrichtet werden – Stichwort: digitale Ausstattung an den Singener Schulen.

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Bürgermeisterin Ute Seifried mahnte zur Besonnenheit: „Es ist das eingetreten, was wir erwartet haben.“ Es werde wohl auch in Zukunft immer wieder nötig sein, dass Gruppen oder Schulklassen zuhause bleiben müssen. „Wir gehen Stand jetzt davon aus, dass dies so weitergehen wird“, betonte Seifried. In den Einrichtungen sei man zwar bemüht, die Trennungen von Gruppen einzuhalten und eine Durchmischung zu vermeiden, aber dies gelinge nicht immer zu 100 Prozent – wie etwa die acht Klassen am Hegau-Gymnasium, die temporär in Quarantäne mussten, gezeigt haben.

Bürgermeisterin Ute Seifried: „Wir gehen Stand jetzt davon aus, dass dies so weitergehen wird.“
Bürgermeisterin Ute Seifried: „Wir gehen Stand jetzt davon aus, dass dies so weitergehen wird.“ | Bild: SK

Zum Thema Sauberkeit merkte Seifried an, dass die Räume und Türklinken jeden Tag desinfiziert werden. „Bei den Tischflächen sind die Schulen dazu übergangenen, dies alleine zu machen“, sagte Seifried, ergänzte aber auch: „Wir haben nicht das Personal, um die Schlagzahl hier zu erhöhen.“ Aber das derzeitige System würde gut funktionieren.

Digitalisierung wird ein langer Weg

Auf die Erwartungsbremse drückte Bernd Walz, Fachbereichsleiter Bildung und Sport, mit Blick die Digitalisierung der Schulen. Derzeit sei man dabei, eine flächendeckende Verkabelung an allen Schulen umzusetzen. „Das sind aber große Baumaßnahmen“, so Walz. Er rechne damit, dass es bis zu einem Jahr dauern werde, bis die Grundvoraussetzungen geschaffen werden. „Wir sind auf allen Ebenen tätig, aber das wird kein Schnellschuss werden.“