Daran hätte er nicht im Traum gedacht: Für seinen unermüdlichen Einsatz für den Behindertensport und die Belange von Menschen mit Behinderung wurde Oswald Ammon mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Er selbst sieht sich als Kümmerer, als Sprachrohr und Motivator, denn durch einen Schlaganfall 1999 selbst betroffen, könne er seine Erfahrungen weitergeben.
Manne Lucha, Landesminister für Soziales und Integration, hätte die Medaille am liebsten persönlich übergeben. Über den Behindertensport hinaus, sei eine Verbundenheit zwischen ihm und Oswald Ammon entstanden. Bedingt durch die Pandemie war er bei der Übergabe digital zugeschaltet.

Medaille als Ausdruck des Dankes
Für Lucha setzt die Arbeit von Ammon ein Leuchtsignal: „Die Erkrankung hat alles infrage gestellt, er musste sich neu erfinden.“ Beim Landesgleichstellungsgesetz, das die Teilhabe von Menschen mit Behinderung beinhaltet, habe Ammon eine Scharnierfunktion übernommen. Die Medaille sei Ausdruck des Dankes für Leute, die der Zeit voraus seien, so Lucha.
Einsatz für Barrierefreiheit
Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger hatte die Vergabe der Medaille initiiert. Als ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten für den Landkreis Konstanz habe sie Ammon als übereifrigen Mann erlebt, der mit unermüdlichem Schaffen auch für Barrierefreiheit gekämpft habe. Seit Juli 2020 ist Ammon auch ehrenamtlicher „Botschafter Barrierefreiheit„ im Landkreis Konstanz.
Bürgermeisterin Ute Seifried hat die Medaille übergeben und dankte Ammon für seinen großen Einsatz, der zum Beispiel dazu geführt habe, dass das Münchriedstadion barrierefrei sei. In den Jahren 2007, 2011 und 2019 wurden in Singen die internationalen Deutschen Meisterschaften der Para Leichtathletik ausgerichtet.
Hoffnung auf den Inklusions-Kreissporttag
Oswald Ammon sieht sich als Vermittler zwischen der Politik und Menschen mit Behinderung. Das Zitat von Aristoteles: „Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“ habe sein Leben vor und vor allem nach seiner Erkrankung bestimmt. Ammon blickt nach vorn: „Lieber Minister, ich hoffe, dass wir uns im Juli beim 1. Inklusions-Kreissporttag 2021 wiedersehen“, war sein Gruß an Manne Lucha. Bedingt durch Corona war der Sporttag 2020 abgesagt.