Nun kann es bald losgehen. In der Singener Nordstadt hat das Unternehmen Lila-Connect mit dem offiziellen Spatenstich die nächste Phase für schnelles Internet auf den Weg gebracht. 6000 Haushalte aus der Nordstadt sowie den vier nördlichen Stadtteilen werden im Laufe der nächsten Monate an das schnelle Internet angeschlossen. Der erste Hauptverteiler für die Anschlüsse im Vermarktungsgebiet Eins wird am Rande eines Parkplatzes an der Bruderhofstraße nahe den Tennisplätzen aufgestellt.

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„Wir freuen uns, dass wir nun in die Bauphase einsteigen können“, sagte Oberbürgermeister Bernd Häusler beim Spatenstich. Der so genannte „Point of Presence“, also die Glasfaserverteilstation, wird voraussichtlich Anfang 2023 aufgestellt. „Wir rechnen mit den ersten Baggern in den Straßen im ersten Quartal 2023“, sagt Jan Backman, Country Manager bei Lila-Connect. Die Kunden würden demnächst eine Auftragsbestätigung per Post erhalten. Sobald der Zeitplan steht, werden sie informiert, wann es in ihrer Straße losgeht.

Bis alle Haushalte angeschlossen sind, werden vermutlich bis zu zwei Jahre ins Land gehen, da alle Straßen nach und nach aufgebuddelt werden müssen, um die Anschlüsse zu den Häusern zu legen.

Bei der Vermarktung der Südstadt und der beiden zugehörigen Stadtteile Überlingen am Ried und Bohlingen ist Lila-Connect ebenfalls zuversichtlich. „Trotz der vielen Mehrfamilienhäuser sind wir für die Südstadt auch guter Hoffnung“, sagte Jan Backman. Auch Cengiz Temur, Geschäftsführer von Lila Connect, bezeichnet die Vermarktung in der Südstadt, die bis Ende Oktober ging, als zufriedenstellend. Seit Kurzem kooperiere Lila-Connect mit der Baugenossenschaft Hegau, berichtete Temur am Rande des Spatenstichs.

Baugenossenschaft Hegau begrüßt Ausbau ausdrücklich

Auf Anfrage teilte Ralf Ritter, Abteilungsleiter des Bestandsmanagements mit, dass sich die Baugenossenschaft Hegau in enger Abstimmung mit Lila Connect befinde. „Wir befürworten grundsätzlich den Glasfaserausbau in Singen, da der allgemeine Bandbreitenbedarf sehr stark wachsend ist und die Glasfaser einfach die Zukunft darstellt. Glasfaserverbindungen sind darüber hinaus leistungsstärker, weniger störanfällig und benötigen weniger Strom, was sich wiederum ressourcenschonend auswirkt“, so Ralf Ritter.

„Wir befürworten grundsätzlich den Glasfaserausbau, da der allgemeine Bandbreitenbedarf stark wachsend ist.“Ralf Ritter, ...
„Wir befürworten grundsätzlich den Glasfaserausbau, da der allgemeine Bandbreitenbedarf stark wachsend ist.“Ralf Ritter, Baugenossenschaft Hegau | Bild: Christel Rossner

Im Singener Süden hat die Baugenossenschaft Hegau 730 Bestandsmietwohnungen und 64 neue Mietwohnungen im Bau. Bereits im Vorfeld hatte sich die Baugenossenschaft entschieden, ihre Bestandsmietwohnungen mit Glasfaseranschlüssen in jeder Wohnung auszustatten, somit komme ihr der Glasfaserausbau des öffentlichen Netzes natürlich sehr entgegen. „Was nützt die beste interne Hausinfrastruktur, wenn von außen nichts rein kommt“, so Ritter. Es sei außerdem zu begrüßen, dass Lila-Connect die Anschlüssen kostenfrei anbiete.

„Aktuell nehmen wir keinen Einbau oder Ausbau für Anschluss Glasfaser vor in unseren Beständen in Singen. Wer mit seinem TV-Kabel- ...
„Aktuell nehmen wir keinen Einbau oder Ausbau für Anschluss Glasfaser vor in unseren Beständen in Singen. Wer mit seinem TV-Kabel- oder DSL-Anschluss zufrieden ist, für den wäre ein Download-Tempo von 1000 Megabit pro Sekunde vermutlich noch zu viel“, erklärt Vonovia-Sprecher Olaf Frei. | Bild: Vonovia

Anders sieht es die Vermietungsgesellschaft Vonovia. „Aktuell nehmen wir keinen Einbau oder Ausbau für Anschluss Glasfaser vor in unseren Beständen in Singen. Wer mit seinem TV-Kabel- oder DSL-Anschluss zufrieden ist, für den wäre ein Download-Tempo von 1000 Megabit pro Sekunde vermutlich noch zu viel“, erklärt Vonovia-Sprecher Olaf Frei.

Mehrfamilienhäuser sind Herausforderung

Die hohe Dichte an Mehrfamilienhäusern sei eine Herausforderung, wofür man einfach einen längeren Atem brauche. „Wir bauen die gesamte Infrastruktur und jede Wohnung der Mehrfamilienhäuser bekommt dann den Anschluss“, so Temur. „Die Vermarktung war für die Mitarbeiter eine Herkulesaufgabe, die sie bei der Werbung vor Ort von Tür zu Tür hervorragend gemeistert haben“, sagte Vertriebsleiter Maik Zappe.

Die Bewohner von Mehrfamilienhäusern im Zentrum von Singen müssen sich noch etwas gedulden, so Jan Backman. „Wir werden in Kürze alle Vermieter und Hausverwaltungen kontaktieren und informieren, dass Lila-Connect bei Mehrfamilienhäusern mit mindestens einem Vertragsabschluss die komplette Hausinnenverkabelung kostenlos realisiert“, ergänzt Cengiz Temur.

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Lila-Connect ist derzeit noch auf der Suche nach zentral gelegenen Räumlichkeiten für einen Service Point. „Wir möchten für die Bürger auch vor Ort präsent sein“, so Jan Backman. Wenn die Bauphase startet, sollen regelmäßige Gespräche zwischen allen Beteiligten stattfinden.