Ein erster Meilenstein ist geschafft, um Singen flächendeckend mit Glasfaser auszustatten. Bei einer Medieninformation berichtete Lila-Connect Vorstandsmitglied Cengiz Temur über den Stand der Dinge.
Nach der Vorvermarktung wurde in Singen-Nord sowie in den nördlichen Ortsteilen Beuren an der Aach, Schlatt unter Krähen, Hausen an der Aach und Friedingen das Ziel von gut 40 Prozent Akzeptanz bei den Bürgern erreicht. Damit kommt das Highspeed-Internet mit dem kostenlosen Glasfaserhausanschluss bis in jedes Haus und jede Wohnung.
Dank für entgegengebrachtes Vertrauen
„Wir freuen uns sehr, dass uns von der Kommune und den Menschen vor Ort so viel Vertrauen entgegengebracht worden ist“, sagt Cengiz Temur. „Dank der Unterstützung aus dem Rathaus und den Ortsvorstehern haben wir es geschafft, dass wir in einigen Ortsteilen sogar bis zu 60 Prozent Akzeptanz für den Ausbau einer neuen Glasfaserinfrastruktur erreichen konnten.“ Voraussichtlich kann bereits im ersten Quartal 2023 mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden.
„Schnelles und stabiles Internet ist eine wichtige Voraussetzung für effizientes Arbeiten und damit essentiell für Unternehmen und Gewerbetreibende, deren wirtschaftliche Zukunft an der gläsernen Faser hängt“, erklärt Singens Wirtschaftsförderer Oliver Rahn. „Umso mehr freut es mich, dass wir mit dem Glasfaserausbau Singen als Wirtschaftsstandort stärken.“
„Digitale Vernetzung, smarte Anwendungen und hochleistungsfähige Internetverbindungen für alle: Das sind natürlich auch zentrale Infrastrukturthemen für die Stadt Singen. Es freut mich daher ungemein, dass wir für Singen-Nord und die nördlichen Ortsteile Beuren, Hausen, Schlatt und Friedingen die Voraussetzung zum Ausbau für das Glasfaser-Internet erfüllt haben“, freut sich auch Oberbürgermeister Bernd Häusler, der beim Mediengespräch wegen anderer Termine verhindert war.
Mit Blick auf den steigenden Anteil von Home Office würden auch bislang recht gut versorgte Gebiete in Singen, wie in der Kernstadt, in der Zukunft an ihre Grenzen kommen. „Schon vor Corona war Home Office verbreitet und die Anforderung für schnelles Internet ist auch für Neubaugebiete ein wichtiger Aspekt“, sagte der Ortsvorsteher von Beuren an der Aach, Stephan Einsiedler. „Für die Ortsteile bietet schnelles Internet eine echte Entwicklungschance.“
Enge Zusammenarbeit mit den Stadtwerken
„Wir schauen aber nicht nur die unterversorgten oder am besten erreichbaren Gebiete an, sondern die ganze Stadt“, sagte Cengiz Temur. Dabei werde man ganz eng mit den Stadtwerken zusammen arbeiten. Im ersten Zug können nun rund 9000 Haushalte angeschlossen werden.
In der Innenstadt wären weitere 7000 Haushalte und im Süden (einschließlich der südlichen Ortsteile Bohlingen und Überlingen am Ried) nochmal rund 8000 Haushalte mit im Boot. Wenn in diesen Bereichen die Quote von rund 40 Prozent Akzeptanz erreicht wird. „Für Mehrfamilienhäuser bieten wir eine kostenlose Innenhaus-Verkabelung an, auch wenn zunächst nur ein Vertrag besteht“, sagte Temur. In Kontakt sei man auch mit den Baugenossenschaften.
Wie es nun weitergeht
Lila Connect befindet sich derzeit im Austausch mit dem Bauamt der Stadt Singen, damit der Standort für den Glasfaserhauptverteiler – den so genannten „Point of Presence“ – bestimmt und Baugenehmigungen eingeholt werden können. Der Hauptverteiler, der etwa den Platz einer Doppelgarage beansprucht, ist dann der Knotenpunkt des Glasfasernetzes im Ort und eines der ersten sichtbaren Zeichen des Ausbaus. Erst nachdem der Hauptverteiler errichtet wurde, beginnen die Tiefbauarbeiten – wenn es gut läuft ab Jahresbeginn 2023.
Vom Hauptverteiler aus werden die Glasfaserleitungen bis in das Haus oder die Wohnung verlegt. Alle Haushalte, die einen Vertrag mit Lila Connect geschlossen haben, werden über Postwurfsendungen informiert. Der Friedinger Ortsvorsteher Roland Mayer erkundigte sich, wie die Tiefbaumaßnahmen aussehen werden: „Wir wollen es nach Möglichkeit vermeiden, aufzugraben und nutzen, wo vorhanden, auch schon gelegte Leerrohre“, so Temur.
Interessierte brauchen etwas Geduld
Man wolle möglichst „minimal-invasiv“ vorgehen und die Anschlüsse mit einer so genannten Erdrakete verwirklichen. Dies werde aber alles mit den Hausbesitzern im Vorfeld besprochen. Geduld ist dennoch gefragt, da nicht alle, die schon einen Vertrag unterschrieben haben, gleich im ersten Quartal 2023 dran sind.
Damit die Hausverkabelung in Mehrfamilienhäusern modernisiert und der Internetanschluss zukunftssicher gestaltet werden kann, müssen sich Mieter und Hauseigentümer einig sein. Gemeinsam können sie den Anschluss der Wohneinheiten ans Glasfasernetz unkompliziert in die Tat umsetzen. Wesentliche Neuerung und gleichzeitig eine Erleichterung für die Entscheidungsfindung ist die kostenfreie Inhausverkabelung von Lila Connect. Auf den Vermieter kommen somit keine Ausbaubaukosten zu. Der Mieter erhält seinen Glasfaser-Anschluss ebenfalls kostenfrei.
Die Vorvermarktung in Singen Süd läuft noch bis zum 1. August 2022. In der Woche, wenn die Sommerferien beginnen, findet daher noch eine Infoveranstaltung in der Stadthalle statt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Nächste Schritte im Süden
Damit auch im Singener Süden und den Ortsteilen Bohlingen und Überlingen am Ried das Glasfasernetz gebaut werden kann, bedarf es einer Vorvermarktungsquote in Höhe von 40 Prozent. Dann werde das Netz ohne zusätzliche Anschlusskosten auch in diesem Teil der Stadt Singen ausgebaut. Aktuell können Kunden in Mehrfamilienhäusern über die Aktion „Kunden werben Kunden“ richtig Geld sparen. Sowohl der bestehende Kunde erhält einen Singener Geschenkescheck im Wert von 50 Euro von Lila Connect als auch der geworbene Neukunde.