Es gab Zeiten, da haben Tuner und Auto-Poser die Stadt Singen quasi überrannt. Kurzer Rückblick: 2015 waren immer mehr Fahrer mit schnellen Autos aus ganz Baden-Württemberg und der Schweiz unter den Hohentwiel gekommen. Mit ihnen kamen aber auch die Konflikte mit der Polizei und den städtischen Behörden. Unvergessen die Bilder von Hunderten tiefergelegten und PS-strotzenden Wagen, die sich rund um den Obi-Kreisel in Singen getroffen hatten.

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Aus 30 Tuning-Freunden wurden schnell 300, darunter immer mehr Schweizer, die gerne mal auf deutschen Straßen richtig aufdrehen. Waren den Autos die PS unter der Motorhaube zunächst nicht unbedingt anzusehen, so tauchten plötzlich immer mehr echte Luxuskarossen auf. Singen wurde zum Mekka für Tuning-Freunde – sehr zum Missfallen der Anwohner. Denn der Verkehr wurde zu viel, der Lärm auch. Und manchmal mündete das Tuning-Treffen in einem verbotenen Autorennen.

Der Winter machte der Szene zwischendurch zwar den Garaus. Aber immer, wenn sich die ersten Vorboten des Frühlings zeigen, kamen auch die Tuner zurück. Der Karfreitag – in der Szene auch Car-Freitag genannt – gilt als Startschuss für die Saison.

Maßnahmen von Polizei und Stadt greifen

Heute hat sich die Lage in Singen entspannt. 2023 waren zum Saisonauftakt kaum Auto-Poser unterwegs. Auch am anstehenden Car-Freitag ist man in Singen gelassen. Was in den vergangenen Jahren gut funktioniert hat, soll auch in diesem Jahr dafür sorgen, dass sich Tuner und Auto-Poser nicht wieder in der Hohentwiel-Stadt versammeln. Die Stadtverwaltung Singen plant erneut die Versammlung und Treffen der Autotuning-Szene auf öffentlichen und privaten Flächen in der Stadt Singen zu untersagen.

Dabei dürfte neben den hohen Geldstrafen vor allem ein Umstand bei den Tunern nicht gut ankommen: Beschlagnahmte Autos werden erst wieder nach den Osterfeiertagen herausgerückt.

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Und auch die Präsenz der Polizei scheint Früchte zu tragen. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes etwas Bewegung ins Spiel gekommen. Denn die Polizei wird auch in diesem Jahr verstärkt mit mobilen Einheiten auf den Straßen unterwegs sein. Im Fall der Singener Tuner-Treffen zeigt sich also: Manchmal braucht es neben einer guten Zusammenarbeit zwischen den Organisationen auch einen etwas längeren Atem. Hoffen wir, dass dies auch an diesem Car-Freitag so sein wird und das Chaos ausbleibt.