Tengen – Für Bürgermeister Selcuk Gök war es eine Premiere. An den vorausgegangenen drei Samstagabenden hatte er sich in Uttenhofen, Wiechs und Watterdingen närrisch warmlaufen können. Nun, an der Bunten Palette in der Tengener Randenhalle, lieferte er einen eigenen Programmpunkt.

„Ich bin nervös, aber ich habe einen guten Trick dagegen“, begann er seine Rede an diesem Abend vor rund 400 Besuchern. Aus dem Publikum kam gleich eine Vermutung, um was es sich bei diesem Trick handeln könnte: „Schnaps“, rief einer. „Nein, Yoga“, konterte der Schultes und wollte die Besucher in der Randenhalle dann auch gleich zu einer Übung anleiten.

Danach scherzte er über einige Fettnäpfchen in den ersten neun Monaten seiner Amtszeit. Bei einem Besuch der Tengener Feuerwehr habe er für hiesige Verhältnisse anders regional verortete Biervorlieben gezeigt. Dafür glänzte er auf der Bühne der Randenhalle mit der richtigen Aussprache von „Dallä“, der heimischen Bezeichnung für „Talheim“. Zugleich räumte er ein, dass er seine Zusage für das in Tengen stattfindende Talheimer Treffen 2024 vielleicht nur deshalb gemacht habe, weil er den Ortsvorsteher Robert Mick nicht recht verstanden habe.

Die Narren nutzten den Abend, um auch deutliche Kritik zu üben. Eine Steilvorlage für den Spott bot nicht nur die in den Augen einiger Bürger viel zu große Fahrradgarage und der radelnde Schultes. Auch der Brotbackofen wurde zum Grund für Gelächter. Und bei der Kurtaxe werde erst herumposaunt, dass man diese einführt. Und dann mache man wieder einen Rückzieher.

Die Blumenfelder Kistenfeger brachten ihr Fasnetsmotto auf die Bühne: Das Krankenhaus sei marod, aber noch lange nicht tot. Christoph Stiehl vom Vorstandsteam der Blumenfelder Narren sagte auf der Bühne: „Ich verstehe nicht, warum sie in Singen eine neue Klinik bauen wollen, wo wir doch in Blumenfeld so ein schönes Krankenhaus haben – so zentral gelegen zwischen Tengen, Weil und Beuren.“

Beim Publikum kam der Abend gut an. Besucher Henry Häusler aus Tengen etwa fand: „Da steckt viel Arbeit dahinter. Viele Kleinigkeiten sind zu bedenken und viele Texte zu üben.“ Er fand die Veranstaltung gelungen. Ebenso zeigte sich die erste Zunftmeisterin Susanne Schäfer aus Talheim zufrieden: „Es ist super gelaufen. Es sind keine Pannen passiert. Das Publikum ist gut drauf.“

Die Mitwirkende der 58. Bunten Palette in Tengen

Am Programm der 58. Palette waren viele Aktive auf und hinter der Bühne beteiligt:

  • Prolog: Marina Reithinger.
  • Begrüßung: Michael Grambau.
  • Ehrung: Raily Mink.
  • Burgnarrentanz: Alexandra Zeller, Vanessa Maus, Bianca Müller, Petra Maus, Melanie Preter, Daniela Kasper, Kerstin Weckerle, Stefanie Graf, Leonie Reithinger, Nadine Kolb, Angelika Reithinger, Eva Stroh, Tamara Oelke.
  • Wer die Wahl hat, hat die Qual: Simone Zeller, Aline Leske, Uli Schöner, Kerstin Bock, Susana Speichinger, Katja Junker.
  • Der Amtsbote: Ewald Müller.
  • Cuvée d‘Abfall: Laszlo Kuli, Oliver Stihl, Patrick Stihl, Markus Keller, Jens Grambau, Heiko Müller, Andreas Kasper, Dominik Brake.
  • De Güllä Bur: Fredl Hornung, Jochen Reithinger, Armin Reithinger.
  • Sketch: Das Krankenhaus ist marod, aber noch lang nicht tot. Dina Roos-Kühling, Walter Nägele, Bettina Schlimper-Nägele, Christoph Stiehl, Mariele Stiehl, Matteo Stiehl, Winona Kühling, Penelope Kühling, Julie Nägele, Clemens Volk, Simon Volk, Philipp Fluck, Hannes Fluck, Thomas Blennemann, Thomas Wezstein, Christine Horn, Volker Weingärtner.
  • Di Sell und di Ander: Gertrud Homburger und Kordula Alt.
  • Dorfpeople: Nikolaus Weber, Fredl Hornung, Michael Grambau, Josef Münch, Klemens Keller, Ewald Müller, Andreas Graf, Jochen Reithinger, Armin Reithinger.
  • Verloren im Alemannischen:
    Selcuk Gök.
  • Paparazzi: Lena Alt, Nina Alt, Lovis Schäfer, Paula Mick, Laura Mick, Franziska Mick, Barbara Mick, Eva Mick, Stefanie Restle, Katharina Isele, Jule Schneider.
  • Verlosung: Laszlo Kuli.
  • Organisation und Musik: Durch das Programm führen Barbara Mick und Nicola Preter. Regie: Susanne Schäfer und Karin Aden-Ziser. Musikalische Unterhaltung und anschließend Tanz mit The Flaming Stars.