Singen Wie kann die Wessenbergschule zu einer besseren Schule werden? In einer Diskussion mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz äußerten die Klassensprecherinnen und Klassensprecher des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Wünsche zur Ausstattung und zum Angebot der Schule. Die Schülervertreter forderten eine moderne Ausstattung in renovierten Klassenzimmern. Für die Pausengestaltung auf dem Schulhof seien mehr Spielgeräte notwendig. Auch ein Ausbau der Hausaufgabenbetreuung sei notwendig. In Kleingruppen und mit Unterstützung der Verbindungslehrerinnen hatten die Schüler ihre Anliegen vorbereitet und präsentierten sie dem Abgeordneten. Storz konnte natürlich nicht versprechen, dass alle Schülerwünsche sofort erfüllt werden. Er sagte aber zu, sich dafür beim Land und beim Träger der Schule einzusetzen, so die Mitteilung seines Büros. Dabei lobte er das Engagement der Klassensprecher.

Die Wessenbergschule ist eine von elf sogenannten Brennpunktschulen in Singen. Alle erhalten zusätzliche Fördermittel im Rahmen des sogenannten Startchancen-Programms, das die vorherige Bundesregierung 2024 ins Leben gerufen hat. Ziel sei es, Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler zusätzlich zu unterstützen. In den kommenden zehn Jahren erhalten diese Schulen bundesweit eine Unterstützung von insgesamt 20 Milliarden Euro. Auf Baden-Württemberg entfallen 260 Millionen Euro pro Jahr.

Für Schulen wie die Wessenbergschule sei die Förderung durch das Startchancen-Programm eine große Hilfe. Doch es löse viele Probleme nicht, erläuterte Schulleiterin Silke Hartleb dem Abgeordneten. Wie bei allen sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren im Land würden auch an der Wessenbergschule die Schülerzahlen steigen. Die notwendigen Stellen für Lehrkräfte dagegen könnten nicht besetzt werden. Zudem habe sich seit der Einführung des Startchancen-Programms die Einstellungssituation von pädagogischen Assistenten nicht nur an der Wessenbergschule, sondern an den meisten SBBZ deutlich verschlechtert. Diese werden nämlich nur bis zu den Sommerferien bezahlt und müssen sich für diesen Zeitraum arbeitslos melden. Dieser Umstand mache es schwer, gutes Personal dauerhaft zu halten.

Storz lobte zwar das Engagement des Bundes im Startchancen-Programm, betonte aber auch die Verantwortung des Landes. Doch die Landesregierung nutze das Programm auch, um ihre Zuschüsse für Brennpunktschulen zurückzufahren. Dies führe dazu, dass nicht die ganze Bundesförderung dort ankomme, wo sie benötigt werde, wirft Storz der Landesregierung vor. Das Kultusministerium habe trotz aller Warnungen jahrelang versäumt, die Zahl der Studienplätze für Sonderpädagogik zu erhöhen und faire, unbefristete Arbeitsverträge zu schließen, kritisiert der Abgeordnete. (pm/sgn)