Der Unverpackt-Laden in Singen muss schließen. Anfang April hatte die Genossenschaft Herzlich Unverpackt eG wegen Überschuldung einen Insolvenzantrag gestellt und es wurde ein Insolvenzverwalter bestellt. Jetzt teilt die PR-Agentur Relatio, die für den Insolvenzverwalter spricht, auf Nachfrage mit: Der Laden könne auch in Zukunft nicht wirtschaftlich betrieben werden und müsse daher den Betrieb im Juni einstellen. Den Unverpackt-Laden gibt es seit Ende Mai 2020 in Singen. Er wollte mit seinem Konzept etwas gegen den Plastikverpackungsmüll und für den Umwelt- und Klimaschutz tun.
Genossenschaft tagte
Vor wenigen Tagen habe laut der Pressemitteilung eine Versammlung der Genossen sowie weiterer Beteiligter stattgefunden. Hier sollten mögliche Lösungsansätze für das Geschäft, das von der Genossenschaft betrieben wird, erarbeitet werden. Es habe zahlreiche Ideen gegeben, jedoch habe kein Zukunftskonzept entwickelt werden können, das einen langfristig erfolgreichen, wirtschaftlichen Betrieb garantiere.
Konzept funktioniert nicht
„Wir haben viel Zuspruch erhalten und alle Beteiligten waren sehr motiviert, aber das Konzept des Ladens funktioniert in dieser Form nicht. Das stimmt uns natürlich traurig“, sagte Christina Sjögren vom Vorstand der Genossenschaft laut der Pressemitteilung. Aber die Umsätze seien zu gering und die Gründe dafür vielseitig. Es werde nun mit dem Abverkauf der Ware und der Einrichtung begonnen. Der Laden habe, solange noch Vorrat vorhanden ist, bis 11. Juni geöffnet.
Die herzlich unverpackt eG aus Singen hatte Anfang April einen Insolvenzantrag aufgrund von Überschuldung gestellt. Das Amtsgericht Konstanz ordnete am 6. April die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Genossenschaft an. Es bestellte Florian Martin Schiller von der Pluta Rechtsanwalts GmbH aus Singen zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er bedauere laut der Pressemitteilung die Entwicklung für Singen und die motivierten Verantwortlichen sehr.
„Wir haben zahlreiche Gespräche geführt. Das Konzept des unverpackten Einkaufs ist schlüssig, jedoch ist der Umsatz des Ladens für die laufenden Kosten zu gering“, sagt Schiller laut der Mitteilung. Viele Unverpackt-Läden hätten seit Beginn der Corona-Pandemie ähnliche Probleme. Die Betriebsstilllegung sei daher unvermeidlich. Schiller weist darauf hin, dass sich weiterhin jeder bei ihm melden könne, der Interesse an der Fortführung des Unverpackt-Ladens in Singen hat.