Das Schülerforschungszentrum Singen entwickelt sich immer mehr zu einer Talentschmiede für Naturwissenschaftler und junge Erfinder. Zwei Dutzend Schüler und Schülerinnen haben in diesem Jahr am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen. Alle haben ihre Projekte beim freien Forschen am Schülerforschungszentrum entwickelt

Mit 15 Teams und Einzelstartern war der Hegau kürzlich beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht in Tuttlingen dabei. Sebastian Macha, Schüler am Hegau-Gymnasium, sowie David Haselberger vom Technischen Gymnasium der Hohentwiel-Gewerbeschule haben einen ersten Platz belegt und können ihr Projekt kurz vor den Osterferien vom 20. bis 22. März beim Landeswettbewerb in Freiburg präsentieren.

Im Schülerforschungszentrum (SFZ) zeigten die Teilnehmer, mit welchem Projekt sie in Tuttlingen an den Start gingen. Beim Projekt von Sebastian Macha (18) aus der zwölften Jahrgangsstufe des Hegau-Gymnasiums ging es um die Fleckerkennung auf endoskopischen Bildern. Mittels einer selbst programmierten Künstlichen Intelligenz (KI) hat der Gymnasiast Stellen mit niedrigen Kontrasten auf den Bildern ausfindig gemacht. „Ich bin nach einem Praktikum bei der Firma Storz in Tuttlingen auf die Idee für dieses Projekt gekommen“, erzählt Sebastian Macha. Auch wenn die Juroren noch an seiner schriftlichen Fassung Kritik geübt hatten, kommt er weiter zum Landeswettbewerb.

Ebenfalls einen ersten Platz erreichte David Haselberger, Klasse 12 des Technischen Gymnasiums. Er präsentierte im Bereich Technik eine Möglichkeit, sich auf dem Tablet beim Lernen des Gitarrespielens unterstützen zu lassen.

Dirk Giner und Marlon Giuglani (von rechts) aus der Klasse 12 des Technischen Gymnasiums haben einen Schredder für Pappe konstruiert.
Dirk Giner und Marlon Giuglani (von rechts) aus der Klasse 12 des Technischen Gymnasiums haben einen Schredder für Pappe konstruiert. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Standortleiter Martin Stübig, Lehrer am Hegau-Gymnasium, hat den Zwölftklässler Tobias Deninger bei seinem Projekt betreut. Bei der Präsentation seiner autarken, sensorgesteuerten Pflanzenbewässerungsanlage mit Solarpanel hatte er etwas Pech, weil Halterungen nicht geliefert worden waren und er somit vorher etwas improvisieren musste, wie Martin Stübig erläuterte.

Technisches Gymnasium stark vertreten

Eva Streit und Julius Hirschfeld vom Technischen Gymnasium (TG) haben eine Maschine zur Apfelsortierung entwickelt und damit einen zweiten Platz erreicht. Ebenfalls einen zweiten Platz erzielte Justin-Joel Hofmann, ebenfalls Klasse 12 des TG, für seine mit KI programmierte Maschine, die erkennen kann, ob Obst schon schlecht geworden ist.

Niklas Auer (TG) hat sich als Skifahrer damit auseinandergesetzt, wie man eine Sensortechnik für G-Kräfte konstruieren kann, damit man über eine SD-Karte auf Daten zugreifen und dann zum Beispiel eine Bindung am Ski öffnen kann. Eine Maschine für die Sortierung von Äpfeln mit spezieller blickdichter Messtechnik haben Eva Streit und Julius Hirschfeld (beide am TG) gebaut und damit einen zweiten Platz erreicht.

Finn Glück, Schüler an der Grundschule in Allensbach, war mit neun Jahren der jüngste Teilnehmer beim Wettbewerb Jugend Forscht in der ...
Finn Glück, Schüler an der Grundschule in Allensbach, war mit neun Jahren der jüngste Teilnehmer beim Wettbewerb Jugend Forscht in der Sparte „Schüler experimentieren“. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Einen speziellen Ständer für ein iPad haben Jonas Rimmele, Daniel Wetzel und Luca Fontana konstruiert. Dirk Giner und Marlon Giuglani (auch vom TG) haben überlegt, wie man für Pappkartons einen Schredder bauen kann, damit die Altpapiertonne nicht überquillt. Mit seinem smarten Spiegel, auf dem zum Beispiel Wetterdaten sichtbar werden können, hatte sich Jannek Förg (TG) ein besonders aufwändiges Projekt ausgedacht.

Bei den Jüngeren heißt es „Schüler experimentieren“

In der Sparte „Schüler experimentieren“ haben Finn Glück und Jona Rehfels ihre Projekte beim Jugend-Forscht-Regionalwettbewerb in Friedrichshafen präsentiert. Der neunjährige Finn Glück, Schüler an der Grundschule in Allensbach, war wohl einer der jüngste Teilnehmer. Er kommt immer dienstags zum freien Forschen ins Schülerforschungszentrum nach Singen. Jona Rehfels, Siebtklässler der Waldorfschule Wahlwies, hat einen Dosenautomaten präsentiert und damit den zweiten Platz gemacht.

Vom Hegau-Gymnasium waren aus den Klassen 5 bis 7 drei Gruppen dabei. Lilli Schultheiß, Leni Oßwald und Luisa Latta haben sich ein Thema aus der Biologie vorgenommen. „Wir haben das Leben der Bücherskorpione untersucht“, sagt Lilli Schultheiß. Diese Spinnentiere fressen angeblich die Varroamilbe, die den Imkern zu schaffen macht. Allerdings sei dies umstritten, sagt Martin Stübig. Sarah Sattler sowie das Dreier-Team aus Henry und Valerie Müller sowie Louisa Oßwald haben in Tuttlingen ebenfalls Experimente aus der Biologie präsentiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Beim Regionalwettbewerb war Standortleiter Karl Laber, der Lehrer an der Hohentwiel-Gewerbeschule ist, ausdrücklich für seinen Einsatz für die Forschung gelobt worden, wie der Vorsitzende des Trägervereins des SFZ, Stefan Fehrenbach, am Rande erwähnte.