Singen sei der wirtschaftliche Motor des Landkreises, erklärte Oberbürgermeister Bernd Häusler bei der Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft (iG) Singen Süd. Damit dieser Motor läuft, braucht es auch den Zusammenhalt der Unternehmen in der Stadt. Diesen demonstrierten die Mitglieder bei ihrer Jahreshauptversammlung unter anderem mit der schnellen Neubesetzung der vakant gewordenen Vorstandsposten.

Drei Vorstandsämter mussten neu besetzt werden: Kathrin Reihs (Erdbeermund), Thomas Schack (Möbelhaus Braun) und Klaus Bach (Autohaus Bach) traten von ihren Ämtern zurück. Kathrin Reihs orientierte sich beruflich weg von Singen und trat deshalb zurück, Thomas Schack wollte etwas kürzertreten.

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft im Singener Süden trafen sich beim Energieversorger Thüga Energie.
Die Mitglieder der Interessengemeinschaft im Singener Süden trafen sich beim Energieversorger Thüga Energie. | Bild: Weiß, Jacqueline

Klaus Bach gibt sein Amt als Beisitzer nach 15 Jahren ab: Er wolle mit 66 Jahren sein Unternehmen in jüngere Hände geben und mehr für seine Familie da sein, sagte er. Neu in ihre Vorstandsämter wurden einstimmig Joachim Hafner (Volkswagen-Zentrum) als dritter Vorsitzender, bisher Beisitzer, Oliver Ley (Mercedes Südstern-Bölle) und David Wallrafen (EAK Security) als Beisitzer gewählt.

Vorsitzender Dirk Oehle sprach über die Themen, die die IG Süd beschäftigen und die den Singener Süden attraktiv halten sollen. In einem Forum zum 30-jährigen Bestehen des Vereins habe man zum Beispiel darüber gesprochen, die Automeile als Marke zu beleben. Außerdem wurde über die Parkmöglichkeiten, Wohnbebauung in Verbindung mit Gewerbe, Kinderbetreuung und Carsharing in der Südstadt diskutiert. Derzeit stünde die Leistungsschau im Fokus des Vereins, die am 4. Mai mit 25 beteiligten Betrieben über die Bühne gehen soll.

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Auf die politischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Entwicklungen in der Stadt ging Oberbürgermeister Bernd Häusler ein. Er beobachte, dass Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Lage vorsichtig mit Investitionen seien. Die Stadt setze sich für gute Bedingungen für die Wirtschaft ein, denn sie lebe davon, dass es den Betrieben gut gehe. Trotz angespannter Haushaltslage investiere die Stadt 18 Millionen Euro, mit denen zum Beispiel zwei Schulen erneuert würden. Die Hohenkrähenstraße als wichtige Verkehrsader werde im Oktober oder November fertig saniert sein.

250 Millionen Euro für das Zentralklinikum

Gute Bedingungen für die Wirtschaft biete das Gewerbegebiet Tiefenreuthe-Bühl mit 50 Hektar Land, in das die Stadt rund elf Millionen Euro investiert habe, erklärte Häusler. Das Zentralklinikum komme nach Singen, die Frage sei nur, wann. „Es hängt am Geld.“ 500 Millionen Euro koste das Projekt, 250 Millionen Euro müsse der Landkreis und damit die 25 Kommunen aufbringen. Mit Blick auf den Klimawandel und die Hitzeentwicklung in den Städten ermunterte Häusler die Gewerbetreibenden, das Angebot der Stadt zu nutzen und gemeinsam zu schauen, wo Flächen entsiegelt werden könnten.

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Ein Lob für Organisation der Leistungsschau, die in diesem Jahr zum 14. Mal stattfindet, sprach Wilfried Trah als Vorsitzender des Standortmarketingvereins Singen aktiv dem Verein aus. „Ihr könnt stolz sein auf ein solches Engagement über so viele Jahre“, erklärte er. Der Verein schaffe es immer wieder, die Menschen zum Mitmachen zu bewegen und damit die Stärken des Standorts sichtbar zu machen. Den persönlichen Austausch mit den Kunden halte er für unabdingbar und das Motto „Weil wir‘s können“ für eine tolle Aussage.

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Thüga plant Wärmenetz Masurenstraße

Karl Mohr, Regionalleiter Hegau-Bodensee bei Thüga Energie, gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Energiemärkte und gewährte damit einen Einblick, wie sich die Preise zusammensetzen, wovon sie abhängen und wo die Energie herkommt. Thüga-Projektleiter Damian Wimmer stellte das Projekt Wärmenetz Masurenstraße in der Südstadt vor. Dabei sei geplant, im Gebiet zwischen Masuren- und Bohlingerstraße ein Wärmenetz zu errichten, das zu 85 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werde und das rund 1000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen helfe.

Die Energiezentrale solle in der Hebel-Schule sein, Baustart sei noch in diesem Jahr. Das Gebiet biete sich für ein Wärmenetz an, weil dort sowieso Arbeiten an der Kanalisation anstünden. Ab einer Anschlussquote von 50 Prozent sei das Projekt wirtschaftlich realisierbar. Zum Abschluss stellte sich noch Dirk Frädrich als neuer Geschäftsführer des Singener Wochenblatt und Mitglied der SÜDKURIER-Geschäftsleitung und damit Ansprechpartner in Sachen Medienpräsenz den Unternehmern vor. Er berichtete von seinem positiven Eindruck von der Stadt und seinen Betrieben: „Singen macht Spaß!“