Wenn es am Donnerstag, 12. September, laut wird, ist das nur eine Übung. Denn Deutschland probt den Katastrophenfall und das bereits zum vierten Mal. Genauer gesagt, wird die Bevölkerung bundesweit am zweiten Donnerstag im September um 11 Uhr über einen Alarmton, der über die Handys und Smartphones gesendet wird, für den Ernstfall sensibilisiert. Dabei spielen aber nicht nur die Mobilfunkgeräte eine wichtige Rolle in der Alarmierung, sondern auch die örtlichen Sirenen in den Gemeinden. Doch nicht alle Orte im Hegau sind mit funktionsfähigen Sirenen ausgestattet. Wo man sich am Donnerstag am besten die Ohren zuhält.

So wird in den Hegau Gemeinden gewarnt

Obwohl der bundesweite Warntag von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam organisiert wird, gibt es in Sachen Alarmierung einige lokale Unterschiede. Denn nicht alle Gemeinden beteiligen sich an der Katastrophenübung in gleichem Maße. Im Hegau beispielsweise alarmieren lediglich von den größeren Gemeinden lediglich Rielasingen-Worblingen, Hilzingen und Gottmadingen vollumfänglich ihre Einwohner mittels Sirenenwarnung.

Warum Singen vielerorts stumm bleibt

Die Stadt Singen hingegen wird sich nur bedingt an dem Warntag beteiligen können. Wie Stefan Schüttler, Katastrophen- und Bevölkerungsschutzbeauftragter der Stadt Singen, auf Nachfrage erklärt, werden lediglich die intakten Sirenen in den Singener Ortsteilen verwendet werden können. „In der Kernstadt dauert der Sirenenausbau noch bis ins kommende Jahr an“, schilderte er. Daher bleibt es in Singen bis auf Weiteres ruhig am Warntag.

Denn alternativ auf Lautsprecher- und Sirenenwägen umzusteigen, ergebe für Schüttler nur wenig Sinn. „Dafür ist unser Stadtgebiet zu groß, solche mobilen Lösungen eignen sich nur für Randgebiete gut“, so der Katastrophen- und Bevölkerungsschutzbeauftragte. Ein solches Fahrzeug wurde im Jahr 2022 beim Warntag genutzt, allerdings nur für einen ersten Test.

Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen sehe es als wichtig an, die Bevölkerung mit den Warnsignalen vertraut zu machen, um für einen Ernstfall vorbereitet zu sein. „Im Ort werden die Sirenen durch die integrierte Leitstelle ausgelöst, um die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme zu testen und die Bevölkerung zu sensibilisieren“, erklärt die Pressestelle von Rielasingen-Worblingen auf Anfrage.

Im Gegensatz zu der digitalen Sirene ist die hier zu sehende mechanische Sirene ein deutlicher Stromfresser. Die neueren Modelle können ...
Im Gegensatz zu der digitalen Sirene ist die hier zu sehende mechanische Sirene ein deutlicher Stromfresser. Die neueren Modelle können per Batterie betrieben werden, sodass auch bei einem flächendeckenden Stromausfall die Bevölkerung gewarnt werden kann. | Bild: Gerd Heizmann/FW Schlatt u.Krähen

Hilzingens Bürgermeister, Holger Mayer, bekräftigt diese Absicht. „Das Ziel des Warntages ist es, der Bevölkerung Wissen und Information zum Thema Warnung zu geben. Auch dient der Tag dazu, um die Funktionsfähigkeit der technischen Warninfrastruktur zu testen“, fügt der Bürgermeister hinzu. Daher werden auch in Hilzingen die noch nicht digitalisierten Sirenen zum Alarmzeitpunkt eingeschaltet, so Mayer weiter.

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Die Gemeinde Gottmadingen nutzt den Warntag, um ihre neuen digitalisierten Sirenen im Kernort sowie in den Ortsteilen zu testen. Laut einer Mitteilung der Kommune werde der Sirenenalarm um 11 Uhr ausgelöst. „Die Rettungsleitstelle löst den Alarm aus, indem ein auf- und abschwellender Warnton ertönt, der mehrmals hintereinander für 30 Sekunden aufheult und dazwischen unterbrochen wird“, schreibt die Gemeinde auf ihrer Internetseite.

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Keine Sirenen, kein Alarm

Andere Kommunen wie die Stadt Engen verzichten dabei gänzlich auf den Einsatz von Sirenen, Einwohner werden dort also nur per Handy gewarnt. Wie die Stadt Engen auf Nachfrage mitteilte, werde es keine kommunale Beteiligung geben, da die Stadt seit dem vergangenen Jahr keine Sirenen mehr besitzt. Allerdings informiere die Stadtverwaltung bereits seit Ende August ihre Bürger über die Hintergründe des Warntags.