Ein Kaffeefleck ist selten etwas Schönes – weder auf der Krawatte noch auf der bis dahin strahlend weißen Tischdecke und schon gar nicht auf einer Bank. Ja, richtig gehört: Auf einer öffentlichen Sitzbank. Ein aufmerksamer Singener hat nämlich genau solch einen Kaffeefleck in den sozialen Medien über Wochen dokumentiert. Am 27. Januar hat er den Fleck zum ersten Mal fotografiert, das letzte Foto stammt von Anfang März – passiert ist seitdem gar nichts. Der Fleck ist auf allen Fotos der gleiche. Die Frage, die sich die meisten Leser dabei stellen: Wie kann so etwas sein? Und wer putzt eigentlich den Busbahnhof?

Laut der städtischen Pressestelle werde der Busbahnhof täglich mit einer Kehrmaschine gereinigt. „Nach dem Winter wird zusätzlich mit einem Nassreiniger die komplette Fläche gereinigt. Dies ist für Ende dieser Woche angesetzt“, heißt es dazu weiter. Laut Stadtverwaltung habe die Straßenreinigung viel zu tun und sei außer am ZOB täglich auch mit zwei Kehrmaschinen in der Innenstadt unterwegs, um Müll zu beseitigen. „Hinzu kommen bekannte Plätze im ganzen Stadtgebiet, die ein- bis zweimal die Woche gereinigt werden“, so die Pressestelle.

Handelt es sich also beim Kaffeefleck-Chronist um einen Einzelfall?

Die Stadtverwaltung teilt auf Nachfrage mit, dass es hin und wieder Beschwerden über die Sauberkeit am ZOB gebe. Aber: „Man muss bedenken, dass dort täglich Tausende von Pendlern unterwegs sind – immerhin fahren am ZOB nicht nur die Stadtbus- sondern auch die Regionallinien ab. In unmittelbarer Nähe befinden sich Bahnhof und die Fußgängerzone mit großem Einkaufszentrum“, so die Pressestelle. Und wo viele Menschen zusammenkommen, da entsteht Müll – die Fasnet hat es gezeigt.

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Wird der Kaffeefleck nun zum Alleinstellungsmerkmal?

Darauf lautet die Antwort: Nein! „Direkt als die Stadt hiervon Kenntnis erhalten hat, wurde der Kaffeefleck entfernt“, teilt die städtische Pressestelle mit. Insbesondere für solche Fälle gebe es die Bürgermeldungen, durch die jeder unkompliziert der Stadtverwaltung Mängel oder Beschwerden über Unsauberkeit mitteilen könne. Dies werde dann zeitnah von der Stadt umgesetzt. Und tatsächlich: Der Kaffeefleck ist in der Zwischenzeit verschwunden. Die vier Buchstaben aller auf den Bus wartenden Singener werden sich freuen – und ihre Waschmaschinen auch.