Leeres Gebäude trifft auf Mietinteressent: ein alltäglicher Vorgang auf dem Immobilienmarkt. Trotzdem ist bei einem Gebäude in der Singener Innenstadt alles anders. Es geht um die Räume des früheren Sporthauses Schweizer. Und um die Stadt, die daran interessiert ist, dort eine neue Tourist-Information unterzubringen. Das geht aus der Vorlage für die Gemeinderatssitzung am Dienstag, 19. September, hervor. Dass es sich um den früheren Sport Schweizer handelt, erklärt Stadtsprecher Stefan Mohr auf Anfrage.

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Es geht also um eine prominente Gewerbeimmobilie der Stadt. Und die Sache scheint einigermaßen dringlich zu sein, denn sie ist der einzige Tagesordnungspunkt für das Gesamtgremium an diesem Nachmittag. Eine Stunde ist für die Beratung angesetzt. Danach soll es mit Themen für den Verwaltungs- und Finanzausschuss weitergehen, der an diesem Datum regulär mit seiner Sitzung an der Reihe wäre.

Umbau für Tourist-Info, Büros und Lager

Was soll nun im früheren Sport Schweizer passieren? Laut der Sitzungsvorlage möchte die Stadtverwaltung dort im Erdgeschoss ab dem 1. Januar eine zeitgemäße Tourist-Information unterbringen, ebenso Büros für die Abteilungen Kulturbüro und Tourismus, die aus dem Rathaus in die neuen Räume ziehen sollen. Und im Untergeschoss soll auch ein Lager entstehen. Das Obergeschoss will die Stadt nicht anmieten.

Am bisherigen Standort der Tourist-Info in der Marktpassage gab es schon früher Kritik. Die Sitzungsvorlage nennt den entscheidenden Punkt: Die Räume sind zwischen den anderen Geschäften kaum wahrnehmbar, weshalb auch nur wenige Touristen vorbeikommen. Außerdem gebe es dort keine Möglichkeit, Stadt und Region intensiv kennenzulernen. Die Tourist-Info soll daher als „moderne Erlebniswelt“ unter dem Motto „Singen als Zentrum des Hegau“ gestaltet werden, so die Vorlage. Bilder, wie es andere Gemeinden vorbildhaft machen, liegen bei – unter anderem aus Gaienhofen auf der Höri.

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Etwa 158.000 Euro fallen demnach jährlich für Miete und Betriebskosten der neuen Tourist-Info an, für Neugestaltung und Umbau noch einmalig 766.000 Euro im kommenden Jahr. Die Vorlage legt außerdem nahe, dass die Baugenossenschaft Oberzellerhau (BGO) der Vermieter ist. Denn im Gebäude muss umgebaut und renoviert werden, was in dem Dokument als Aufgabe der BGO – Abkürzung für die Oberzellerhau – gekennzeichnet wird. Die Stadt strebt einen Pachtvertrag von mindestens zehn Jahren an.

Entschieden wird darüber am kommenden Dienstag. Die Sitzung des Gemeinderats beginnt um 16 Uhr im Ratssaal des Rathauses.