Am Schienerberg in Bohlingen ist es am Freitagnachmittag zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Bei Holzarbeiten hat ein Mann die Kontrolle über seinen Traktor verloren und ist einen Hang in der Bohlinger Schlucht hinabgerutscht. Wie Feuerkommandant Mario Dutzi auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, ist der Traktor auf dem Dach liegend zum Stehen gekommen. „Der Fahrer konnte sich nicht mehr aus eigenen Kräften aus dem Führungshäuschen befreien und musste mit schwerem Gerät herausgeschnitten werden“, so Dutzi weiter. Dabei habe sich der Mann schwere Verletzungen zugezogen.

Auch das Führungs- und Lagezentrum der Polizei bestätigt den Einsatz. Laut einem Polizeisprecher sei die Alarmierung gegen 15.30 Uhr eingegangen. „Der Mann wollte seinen Traktor rückwärts mit einer Seilwinde den Hang hochziehen. Dabei kam das Fahrzeug zum Rutschen und ist seitlich umgekippt“, teilt ein Polizeisprecher mit. Auch die Polizei bestätigt die schweren Verletzungen des Mannes, der mit einem Krankenwagen in eine Klinik gebracht werden musste.

Bei Holzarbeiten ist ein Traktor den Hang abgerutscht. Das Bild zeigt das Ausmaß.
Bei Holzarbeiten ist ein Traktor den Hang abgerutscht. Das Bild zeigt das Ausmaß. | Bild: Feuerwehr Singen

Und für den Fahrer hätte der Unfall deutlich schlimmer ausgehen können, wie Feuerwehrkommandant Mario Dutzi schildert. „Er hatte wirklich Glück“, betont er. Der Verunglückte habe sich durch Hupen und Hilferufe bemerkbar machen wollen, per Zufall sei ein anderer Landwirt auf die Rufe aufmerksam geworden und habe die Einsatzkräfte alarmiert.

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Der Zugang zum Unfallort sei aber problematisch gewesen, so Dutzi weiter. Die Einsatzkräfte hätten lediglich bis zu 250 Meter unterhalb des Unfallortes vorrücken können. Danach hätten sie das Bergungsmaterial händisch zum Unfallort transportieren müssen. Laut Dutzi habe man zuerst darüber nachgedacht, eine 250 Meter lange Menschenkette zu bilden, um das Material zum verunglückten Traktor zu bekommen. „Mehrere Landwirte haben uns dann mit ihren Traktoren geholfen“, so Dutzi weiter. Bis alles notwendige Material am Unfallort eingetroffen sei, seien rund 1,5 Stunden vergangen.

Fahrer muss mit schwerem Gerät gerettet werden

Vor Ort habe die Feuerwehr den Mann, dessen Bein nach dem Unfall eingeklemmt war, aus dem Fahrzeug schneiden müssen. Dabei sei schweres Material, wie Spreizer und Schere, zum Einsatz gekommen. Damit hätten die Einsatzkräfte laut Dutzi das Dach geöffnet. Zudem sei der Traktor gegen weiteres Abrutschen gesichert worden. Danach sei der Mann aus dem Führerhäuschen gerettet worden. „Die Höhenrettungsgruppe hat den Mann dann mit einer Schleifgurttrage zum Sammelpunkt unterhalb des Unfallortes gebracht und dort dem Rettungskräften übergeben“, so Dutzi. Da die eingeklemmte Person nicht in einer lebensbedrohlichen Situation gewesen sei, habe man sich für diese Rettungsvariante entschieden.

Aufgrund der schwer zugänglichen Lage musste die Feuerwehr Rettungsmaterial händisch an den Unfallort bringen.
Aufgrund der schwer zugänglichen Lage musste die Feuerwehr Rettungsmaterial händisch an den Unfallort bringen. | Bild: Feuerwehr Singen

Der Traktor selbst sei im Anschluss an die Rettung mit der Hilfe weiterer Landwirte und dessen Traktoren wieder aufgestellt worden – auch um laut Dutzi das Auslaufen von Betriebsstoffen zu verhindern. Wie groß der Schaden am Traktor tatsächlich ist, dazu konnte die Polizei am späten Freitagabend keine Angaben machen.

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Die Feuerwehr war mit 17 Fahrzeugen und rund 70 Mann im Einsatz. Neben den Einheiten der Abteilung Stadt, Bohlingen und Überlingen am Ried sowie den Spezialisten der Höhenrettung waren auch Einheiten aus Gottmadingen mit einem Rüstwagen und die Drohneneinheit aus Bodman-Ludwigshafen vor Ort.