Da wunderte sich ein Engener wohl nicht schlecht, als gleich mehrere Stadtwerke-Kunden auf seiner Mobilnummer anriefen und ihm ihre Zählerstände für Strom und Wasser telefonisch durchgeben wollten. Einer der Anrufer hatte sich beim SÜDKURIER gemeldet und von der kuriosen Begebenheit berichtet. Er hatte Fragen zur Abwicklung und landete – nachdem er die angegebene Handynummer gewählt hatte – bei einem Bewohner auf dem Ballenberg. Stadtwerke-Chef Thomas Freund räumt ein, dass es einen Fehler bei der Datenübertragung gegeben hat und erläutert, was genau passiert ist.
Hintergrund für die Panne sei die Umstellung der Zählerstanderfassung. Die erfolgte bei den Engener Kunden der Stadtwerke bisher über Mitarbeiter, die in die Häuser kamen und die Zählerstände notierten. Da dafür nicht mehr genügend Personal gefunden werden konnte, seien zum ersten Mal alle Stadtwerke-Kunden dazu aufgerufen worden, ihre Zählerstände selbst zu übermitteln, so Freund weiter.
Externe Firma kümmert sich um Datenerfassung
Für die Zählerstanderfassung nutzen die Stadtwerke Engen die Dienstleistung der Firma Co.met aus Saarbrücken. Diese bekomme die Zählernummer und die dazugehörige Adresse übermittelt, erläutert Freund auf SÜDKURIER-Nachfrage. Kunden, die sich dazu entschlossen hatten, ihre Daten über den QR-Code auf der zugeschickten Ablesekarte zu übermitteln, bekamen nicht nur die Eingabemaske für ihre Zählerstände zu sehen, sondern auch ein Feld mit einer Mobilfunknummer – und diese führte zu dem bereits erwähnten Stadtwerke-Kunde auf dem Ballenberg
Hier hätte eigentlich die Nummer des jeweiligen Kunden vermerkt sein sollen. Bei einer Veränderung der persönlichen Daten etwa hätte man diese hier anpassen können, so Freund. Stattdessen war aber in bislang unklarer Anzahl von Fällen die Handynummer eines Stadtwerke-Kunden hinterlegt. Wie genau es zu diesem Fehler in der Datenbank kam, kann Thomas Freund aktuell bisher nicht beantworten. „Diese Frage haben wir an den Softwarehersteller weitergegeben und müssen nun auf das Ergebnis warten. Eine Rückfrage bei unserem Datenschutzexperten ergab, dass es sich um keine meldepflichtige Datenschutzverletzung handelt“, so der Stadtwerke-Chef.
Mithilfe der eigenen Informatik-Experten und dem Softwarehersteller wollen die Stadtwerke dem Fehler auf den Grund gehen. „Ich habe mit dem Inhaber der Telefonnummer telefoniert und mich für die Panne entschuldigt“, macht Freund deutlich.