Familien müssen angesichts von Energiekrise und steigenden Kosten in allen Lebensbereichen sparen. Sparen sie auch am Vergnügen und besuchen dann zum Beispiel keinen Freizeitpark? Daniel Haymann, Inhaber des Indoor-Freizeitparks Flipped Fun Park in Singen, kann das nicht bestätigen. „Die Familien geben nach wie vor Geld dafür aus, einen schönen Tag im Park zu haben und das gemeinsame Erlebnis zu genießen“, berichtet er aus seiner Erfahrung. Sie sparten dann vielleicht eher beim Essen und den Getränken. Der Park-Inhaber merkt derzeit schon, dass die Besucher im Park weniger konsumieren.

Daniel Haymann, Inhaber des Flipped Funpark.
Daniel Haymann, Inhaber des Flipped Funpark. | Bild: flipped funpark

Es braucht Zeit, bis sich ein Park etabliert

Haymann ist einer der wenigen Menschen, die besonders an den Wochenenden auf schlechtes Wetter hoffen, denn dann kommen viele Besucher in seinen Park. „Sobald es regnet ist die Halle voll“, berichtet er. Ihm geht es vor allem darum, dass möglichst viele seinen Park kennenlernen und sich das Angebot herumspricht. Es brauche bis zu zwei Jahre, bis sich ein Freizeitpark etabliert hat und die Eröffnung vor einem Jahr war von den Einschränkungen während der Corona-Pandemie betroffen. Gerade die Maskenpflicht hätte viele Familien davon abgehalten, den Park zu besuchen. „Die Leute waren vorsichtig“, erinnert sich Haymann.

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Der Sommer war zu sonnig für Indoor-Parks

Der Sommer sei dann für einen Besuch eines Indoor-Freizeitparks auch nicht ideal gewesen. „Es war fast durchgehen sonnig und warm und auch jetzt im Oktober war das Wetter zu schön, als dass die Menschen ein Indoor-Angebot nutzen“, erklärt er und hofft, dass sich das ändert. Es sei sein Traum gewesen, eine Fantasiewelt für Familien aufzubauen. Das haben er und seine Familie mit der Eröffnung des Parks verwirklicht. „Aber es steckt viel Arbeit drin“, zieht er Bilanz.

Singen als idealer Standort

Sein Konzept sei von Anfang an gewesen, einen tollen Tag für die ganze Familie vom Baby bis zum Teenie anzubieten. Die Familien müssten zudem nicht so viel bezahlen, wie in einem der großen Freizeitparks und der Flipped Funpark sei zudem in der Region. Dabei möchte sich der Funpark als Themen-Freizeitpark mit Attraktionen für jedes Alter von bestehenden Indoor-Angeboten unterscheiden. Singen sei für ihn der ideale Standort, erklärt Haymann, weil es auch verkehrstechnisch gut liege. Gäste nähmen teilweise bis zu zwei Stunden Anfahrt auf sich, um den Park zu besuchen. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei gut und sie würden in seine Plänen unterstützen.

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Tropilua in Hilzingen gibt es seit 13 Jahren

Im Gegensatz zum Flipped Fun Park ist der Indoor-Familienpark Tropilua schon lange im Geschäft. Das Tropilua gibt es schon seit 13 Jahren in Hilzingen. Wobei die Jahre der Corona-Pandemie wohl die schwersten in der Geschichte des Parks gewesen seien, wie Inhaber Frank Knebel berichtet. Derzeit eine Tendenz auszumachen, was die Besucherzahlen angeht, fällt ihm schwer. „Wir hatten ja die letzten beiden Jahre mit den Corona-Einschränkungen keine Normalität und haben sie mit den steigenden Energiepreisen auch jetzt nicht“, erklärt er.

Den Indoor-Familienpark Tropilua gibt es seit 13 Jahren in Hilzingen. Inhaber sind Frank und Sara Knebel.
Den Indoor-Familienpark Tropilua gibt es seit 13 Jahren in Hilzingen. Inhaber sind Frank und Sara Knebel. | Bild: flipped funpark

Ungewissheit für den Inhaber

Bei den Besuchern stelle er nicht fest, dass sie wegen steigender Kosten auf Freizeitvergnügen verzichten. Den größten Einbruch habe das Tropilua durch die Regelungen während der Corona-Pandemie durch Maskenpflicht und Impfnachweise gehabt, berichtet der Inhaber. Die Herausforderung sei derzeit, nicht zu wissen, was komme, sei es im Hinblick auf die Energiepreise und auf die Corona-Pandemie: „Es ist immer ein Auf und Ab.“ Auch müsse er immer in den Park investieren, um ihn attraktiv zu halten.

Parks mit unterschiedlichen Ansätzen

Die Eröffnung des Flipped Funpark im vergangenen Jahr sieht Frank Knebel nicht als Konkurrenz für seinen Park. Der Funpark in Singen sei als Themenpark mit Live-Events konzipiert und wolle auch Teenager und Erwachsene ansprechen. Das Tropilua habe mit seinem 5000 Quadratmetern Indoor-Spielfläche eher Familien mit Kinder bis 13 Jahre als Zielgruppe im Blick. Der dritte Indoorpark im Hegau, das Berolino in Steißlingen, schloss im Juni diesen Jahres nach 15 Jahren wegen Personalmangels infolge der Corona-Pandemie und weil der Geschäftsführer keinen Nachfolger fand.