Einige Tage vor der Eröffnung sieht die große Industriehalle in der Robert-Bosch-Straße in Singen noch nach einer Baustelle aus. In den vergangenen Monaten hat sich schon viel getan: In den einst kahlen Räumen, deren Wände schon eine große Themenwelt ankündigten, stehen inzwischen Rutschen, eine große Schiffschaukel oder Klettergerüste. Doch das Maskottchen Flippi steht noch eingepackt vor dem Eingang. Ein intensiver Endspurt ist angesagt, denn in einer Woche soll der Flipped Funpark fertig sein und zum Ausflugsziel für Familien werden.
Hat Daniel Haymann schlaflose Nächte, wenn er an den Start seines Großprojekts denkt? Immerhin investiert er nach eigenen Angaben eine siebenstellige Summe und geht damit auch ein Risiko ein. „Wenn ich so etwas aufmache, darf ich keine Angst haben“, sagt der Unternehmer aus Überlingen. Die Corona-Pandemie könne auch eine Chance sein: Zwar dürfe er aktuell nur eine begrenzte Zahl von Besuchern einlassen, doch das Bedürfnis nach einem Freizeiterlebnis sei bei vielen Menschen groß, sagt er.

Mit zehn zusätzlichen Mitarbeitern soll in den nächsten Tagen in Schichten gearbeitet werden, auch nachts, damit der Park rechtzeitig fertig wird. Eigentlich war die Eröffnung schon für das Wochenende ab 7. Januar geplant. Doch dann hätten sich Materiallieferungen immer weiter verzögert.
Mitte Dezember stand fest: Die Eröffnung wird verschoben.
„Wir hatten einige Buchungen, die wir verschieben mussten. Einige hatten schon einen der Geburtstagsräume reserviert“, sagt er. In vier Räumen können Familien einen Kindergeburtstag feiern, gestaltet wie eine Dschungelsafari, ein Feuerwehrhaus, eine Piratenkoje oder die Welt der Eisprinzessin.
Doch die Kunden hätten die verzögerte Eröffnung gut aufgenommen – und dass die Resonanz schon jetzt so groß sei, bestätige ihn in seinen Plänen. „Viele Menschen freuen sich, dass so etwas in die Region kommt.“
Wegen Corona-Verordnung dürfen nur halb so viele Menschen rein
Während am Freitag, 21. Januar, geladene Gäste die Halle schön einmal erkunden dürfen, wird am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Januar, mit Besuchern eröffnet. Daniel Haymann empfiehlt, vorab online Tickets zu buchen. Die Halle ist eigentlich auf 500 Personen ausgelegt, erlaubt sind aktuell nur 250. Für Eltern gelte laut Corona-Verordnung 2G+ (geimpft/genesen mit Test oder mit Auffrischungsimpfung), für Kinder bis 17 Jahren gibt es aktuell keine Einschränkungen. „Das kann sich jeden Tag ändern“, sagt Haymann. Der Unternehmer versucht, es mit Humor zu nehmen.
Die Öffnungszeiten stehen jedenfalls fest: mittwochs bis freitags von 13 bis mindestens 19 Uhr sowie am Wochenende und Feiertagen von 11 bis mindestens 19 Uhr. In Ferien soll die ganze Woche ab 11 Uhr geöffnet sein.

Viele Kinder haben Attraktionen schon ausprobiert
Was Kinder, Jugendliche und ihre Eltern im Flipped Funpark erleben können, wurde in den vergangenen Wochen schon auf den Spaßfaktor geprüft: „Wir haben jeden Bereich von Kindern testen lassen. Und die wollten alle nicht mehr nach Hause.“ Schon im Vorfeld war Familie Haymann nach eigenen Angaben in vielen Freizeitparks, um die besten Attraktionen für die Erlebnishalle in Singen zusammenzustellen. Mit dem Betrieb sind auch viele Sicherheitsmaßnahmen verbunden: Jeden Tag prüfen Mitarbeiter und jede Woche Handwerker die Geräte, versichert der Inhaber. Jeden Monat gebe es außerdem eine Revision und jedes halbe Jahr eine Prüfung vom TÜV. „Sicherheit ist sehr wichtig, gerade weil es um Kinder geht. Deshalb muss auch genügend Personal da sein.“

Sein Team von rund 30 Mitarbeitern hat Daniel Haymann schon zusammen. Es habe sehr viele Bewerbungen gegeben, erzählt er: „Einige haben schon die letzten Wochen verfolgt, was wir so machen, und sind Fans. Die freuen sich richtig darauf, in ihre Rollen zu schlüpfen.“
Denn Daniel Haymann hat Großes vor: Der Flipped Funpark soll ein kleiner Freizeitpark in der Region werden. Der Unternehmer hat in Überlingen mehrere Fitness-Studios aufgebaut und verkauft, die Erlebnishalle ist sein neues Herzensprojekt. An Ideen mangelt es ihm nicht.
Auch Themenwelt-Figuren und Shows geplant
Er will nicht nur mit Attraktionen und einzelnen Fahrgeschäften unterhalten, sondern auch mit Themenwelt-Figuren, die etwa als Pirat ihre Runde durch die Halle drehen, sowie mit Shows. Die Shows mit eigenen Artisten sollen natürlich toll aussehen und einmal mehr in eine Fantasiewelt entführen – sie sollen aber auch einen Moment der Erholung bieten. Man könne ja nicht den ganzen Tag herumspringen, sagt der zweifache Vater. Er will für alle Altersgruppen etwas bieten, Gastronomie inklusive.

Und er ist sicher, mit seinem Konzept einen kleinen Freizeitpark in Singens Süden etablieren zu können. Dieser soll ständig erweitert werden: Bis zum Sommer sollen im Außenbereich unter anderem ein 5D-Kino und eine Taverne in einem überdimensionalen Totenkopf entstehen.