Ein Maskottchen namens Flippie, ein Gestaltungskonzept im technischen Retro-Aussehen von Steampunk und Attraktionen mit Namen wie Big Swing oder Sky Rider: Wenn Daniel Haymann von seinem neuen Projekt erzählt, wimmelt es von Fremdwörtern. Das passt zu dem Projekt, das in einer Industriehalle in Singens Südstadt entsteht: Der Flipped Funpark soll Familien eine eigene kleine Freizeitwelt eröffnen. Sobald sie durch Container in die dreigeschossige Halle gelangen, soll es nur noch um Spaß gehen. Auf 4500 Quadratmetern sollen Kinder und Jugendliche bald Trampolin springen, Elektroautos fahren oder durch ein Labyrinth laufen können.

„Wir wollen die ganze Familie ansprechen. Wir haben selbst Kinder und uns oft so einen Park gewünscht“, erklärt der Unternehmer aus Überlingen. Im September sollen die Attraktionen eingebaut und im Januar soll nach insgesamt 1,5 Jahren Bauzeit eröffnet werden.

Von der Fitness- in die Freizeitpark-Branche

Jahrelang habe er die Idee für seine Erlebniswelt im Hinterkopf gehabt. Doch sein Alltag war von der Fitness-Branche geprägt: Haymann ist gelernter Physiotherapeut und baute von Überlingen am Bodensee aus eine Reihe von Studios auf, die er vor wenigen Monaten verkaufte.

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Zwischenzeitig wurde die Idee eines Familienparks konkret: Seit über einem Jahr werde bereits in der Halle an der Robert-Bosch-Straße 5 gearbeitet. „Das ist ein riesiges Projekt und das Thema Sicherheit ist zum Beispiel ganz groß.“ Anfangs fand die Arbeit besonders im Büro im Obergeschoss statt, wo in der hauseigenen Mediendesign-Agentur die Pläne geschmiedet und Räume gestaltet werden.

Im Untergeschoss sollen bald Elektro-Autos fahren.
Im Untergeschoss sollen bald Elektro-Autos fahren. | Bild: Arndt, Isabelle

Inzwischen sind erste Ergebnisse zu sehen: Die Räume in allen drei Etagen haben schon thematisch passende Tapeten verpasst bekommen, hier und da gibt es schon Möbel und Dekorationsmaterial. „Das gibt es nicht von der Stange, wir gestalten das alles selbst“, erklärt Haymann. Hinter dem Projekt stecke keine Kette, kein großer Investor – er allein investiere eine siebenstellige Summe. Wie viel genau, will er nicht verraten. Es sei auch viel Herzblut der ganzen Familie dabei: Seine Frau sei ebenso involviert wie die Töchter, die in Freizeitparks testen durften, was besonders viel Spaß macht.

70 Tage braucht allein der Geräte-Einbau

Bis in der Speditionshalle die Besucher Spaß haben können, braucht es noch einige Wochen. Im September sollen Fachleute kommen, um Rutschen, Trampoline, Hochseilgarten und Fahrgeschäfte einzubauen – allein das werde 70 Tage dauern, rechnet der Unternehmer. Parallel werde weiter gearbeitet. Herzstück des Funparks ist das Erdgeschoss. Momentan wird dort an der Lichtanlage gearbeitet – die könne es später beispielsweise optisch schneien lassen, schwärmt Haymann.

Container werden künftig den Eingangsbereich markieren. Auf der einen Seite kann dann geparkt werden, auf der anderen entsteht das ...
Container werden künftig den Eingangsbereich markieren. Auf der einen Seite kann dann geparkt werden, auf der anderen entsteht das Labyrinth. | Bild: Arndt, Isabelle

Neben den meisten Attraktionen sind im Erdgeschoss auch Eingangsbereich, eine Bühne und eine Gastronomie mit bis zu 100 Plätzen geplant. Das künftige Labyrinth im Außenbereich ist bereits erkennbar. Wenige Meter weiter soll künftig geparkt werden.

Noch markieren Holzstäbe, wo sich künftig Besucher verirren können: Das Labyrinth.
Noch markieren Holzstäbe, wo sich künftig Besucher verirren können: Das Labyrinth. | Bild: Arndt, Isabelle

Im Untergeschoss sieht es schon fast nach einer E-Auto-Rennstrecke aus und wenige Meter weiter wird ein besonderer Kino-Raum eingerichtet, wo mit Effekten und virtueller Realität gearbeitet werden soll. Zwei Etagen höher sind die Pläne im Obergeschoss schon fortgeschritten. Im Piraten-Zimmer könnten schon Geburtstage gefeiert werden, ebenso im Elsa-Zimmer nebenan. Für Eltern soll es außerdem einen Relax-Raum mit Massage-Sesseln geben. Und für die Mamas wird ein Still-Raum eingerichtet.

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Schon über 200 Anfragen lange vor der Eröffnung

Die Nachfrage sei schon im Vorfeld riesig: Über 200 Anfragen für Geburtstagsfeiern seien schon eingegangen, obwohl die Eröffnung erst für den 8. und 9. Januar geplant sei. Und in sozialen Netzwerken ist die erste kleine Werbekampagnen auf großes Interesse gestoßen. „Man merkt richtig: Die Leute lechzen danach“, sagt der Unternehmer.

Einer von mehreren Räumen für eine Geburtstagsfeier. Hier im Motto der Disney-Prinzessin Elsa aus dem Film Die Eiskönigin.
Einer von mehreren Räumen für eine Geburtstagsfeier. Hier im Motto der Disney-Prinzessin Elsa aus dem Film Die Eiskönigin. | Bild: Arndt, Isabelle

Die Corona-Pandemie ändert nichts an seinen Plänen, wie Haymann auf Nachfrage erklärt: „Es muss ein Danach geben.“ Natürlich würden sie Hygienemaßnahmen einplanen. Doch der Unternehmer bezeichnet die Größe seines Projekts als Vorteil: Auf so viel Fläche können Menschen sich gut verteilen. Dabei könnte die Fläche künftig noch größer werden: „Wir könnten auf 8000, sogar auf 10.000 Quadratmeter erweitern“, sagt Haymann. Ziel sei, alle zwei Jahre etwas Neues anbieten zu können.

Dieses und andere Angebote für Familien im Hegau

  • Der Flipped Funpark in Singen soll mittwochs bis sonntags öffnen: Mittwoch bis Freitag von 14 bis 20 Uhr und an Samstagen, Sonntagen sowie Feiertagen von 10 bis 20 Uhr. Der Eintrittspreis reicht beispielsweise beim Familienticket von 38 Euro für drei Stunden am Mittwoch, Donnerstag oder Freitag bis zu 66 Euro für ein Ganztages-Ticket am Wochenende oder Feiertag. Pro Kind ab drei Jahren muss man zwischen 12 und 19 Euro rechnen, pro Erwachsenem 10 bis 17 Euro. Dabei sollen alle Attraktionen inklusive sein.
  • Das Berolino in Steißlingen bietet auf 2500 Quadratmetern nach eigenen Angaben alles, was das Kinderherz begehrt. Dazu zählen demnach toben, klettern, springen und rutschen. Geöffnet ist Mittwoch bis Freitag von 14 bis 19 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. Der Eintrittspreis hängt auch vom Alter des Kindes ab: Kinder bis 3 Jahren kosten 2,90 Euro, ältere 7,50 Euro unter der Woche sowie 9,50 Euro am Wochenende. Pro Erwachsenem muss man 4,50 Euro rechnen. Für Familien gibt es einen Rabatt von zwei Euro.
  • Das Tropilua in Hilzingen ist nach eigenen Angaben der aktuell größte Indoor-Familienpark am Bodensee und verspricht auf 5000 Quadratmetern einige Attraktionen, Spiel- und Freizeitaktivitäten. Dazu zählen Spielgolf, ein Wabbelberg und Bullenreiten. Zu den neuen Attraktionen zählen eine Seilbahn und eine Kindereisenbahn. Wegen eines Wasserschadens ist Tropilua bis voraussichtlich Oktober geschlossen und dann wieder täglich geöffnet. Der Eintrittspreis reicht regulär von 2,50 Euro für Kinder zwischen einem und drei Jahren und 7,50 Euro pro Kind zwischen drei und 18 Jahren unter der Woche bis zu 9 Euro für ältere Kinder am Wochenende sowie an Feiertagen. Erwachsene müssen mit 4,50 Euro rechnen. Auch hier gibt es einen Familienrabatt von zwei Euro.