Seit Jahren hält sich die WhatsApp-Masche, bei der sich Betrüger als vermeintliches Familienmitglied ausgeben, hartnäckig. Auch in Singen und dem Hegau werden immer wieder Menschen Opfer eines solchen Tricks. Wie viele Hegauer damit um Geld betrogen wurden, wie viele Täter gefasst sind und wie man sich vor diesen Maschen schützen kann, erklärt das Polizeipräsidium auf Anfrage.

Laut der aktuellsten Statistik hat es im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz insgesamt knapp 70 Fälle des WhatsApp-Betrugs gegeben, wobei rund 60 von Tätern aus dem Ausland begangen wurden. Der Schaden ist hoch, insgesamt wurden knapp 74.798 Euro erbeutet.

„Bei den aus dem Ausland agierenden Tätern hatten wir im Jahr 2023 für den Bereich Singen rund 60 Fälle. Etwa 50 blieben im Versuchsstadium, sieben konnten aufgeklärt werden. Der Schaden liegt hier bei knapp 60.000 Euro“, teilt Polizeisprecherin Katrin Rosenthal mit. Zum Bereich Singen gehören neben der Stadt Singen die Bereiche des Polizeipostens Engen, des Polizeipostens Gottmadingen, des Polizeipostens Rielasingen-Worblingen und des Polizeipostens Steißlingen. Die Aufklärungsquote liege bei 10,6 Prozent.

Im Dezember knapp 1500 Euro erbeutet

Der jüngste Fall eines solchen Betrugs hat sich zwischen dem 2. und 3. Dezember 2024 ereignet. Knapp 1500 Euro – das ist die Summe, die ein WhatsApp-Betrüger einer 53-jährigen Frau aus Singen abgeknöpft hat. Laut einer Polizeimeldung habe der unbekannte Täter der Frau eine WhatsApp-Nachricht von einer ihr unbekannten Nummer geschickt und sich dabei als deren Sohn ausgegeben, der angeblich dringend Geld benötige.

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Es sei ein Gespräch entstanden, in dessen Verlauf der Betrüger die 53-Jährige überzeugen konnte, per Online-Banking Geld an eine mitgeschickte Bankverbindung zu überweisen. Erst später, als die Frau über die ihr bekannte Nummer Kontakt zu ihrem echten Sohn aufgenommen habe, sei der Betrug aufgeflogen, so die Polizei weiter.

Auch einige Täter aus dem Inland

Bei 17 Fällen des WhatsApp-Betrugs agierten die Täter aus dem Inland. Es gab zudem 14 Versuche. Sechs Fälle wurden aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 35,3 Prozent entspricht, wie Katrin Rosenthal auf Nachfrage mitteilt. Bei diesen Fällen sei ein Gesamtschaden von 14.798 Euro entstanden. Für den Bereich Singen habe es einen Fall gegeben, bei dem es beim Versuch geblieben ist, so die Polizeisprecherin.

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So verhält man sich richtig

Die Polizei weist darauf hin, sich vor jeglichen Zahlungen direkt mit dem Menschen in Verbindung zu setzen, der vermeintlich um Hilfe bittet. Dafür sollte man die bekannte Nummer wählen, um sich zu vergewissern, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt. Die Polizei rät Betroffenen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Nur so lasse sich sicher vermeiden, Opfer eines Betrügers zu werden.

Informationen zum Schutz vor diversen Betrugsmaschen sind auch im Internet abrufbar unter www.polizei-beratung.de