Auf der Terrasse des Gartenhäuschens reihen sich Insektenhotels verschiedener Größen aneinander, die Sonnenblumen neben dem Vogelhaus auf dem Wiesenstück haben sich beim Picken des Futters selbst ausgesät. Schwer von Kernen lassen sie ihre Köpfe hängen. „Wenn die reif sind, picken die Vögel die Samen aus der Blüte“, weiß Monika Luibrand. Sie zeigt auf den Ring mit Meisenknödeln in einen Baum: „Was da runterfällt, holen sich die Enten“, die kämen regelmäßig und bringen im Frühjahr auch ihre Jungen mit. Monika und Andreas Luibrand aus Singen haben aus ihrer Parzelle in der Gartenanlage Weißer Rettich ein kleines Naturparadies geschaffen.

Vier Nist- und Brutkästen hängen verteilt auf dem Gartenstück, für sechs weitere hat Andreas Luibrand schon ein Gestell gebaut, an dem die neuen Kästen im Frühjahr aufgehängt werden. Die Vogelwelt dankt es ihnen mit regem Besuch, Monika Luibrand zählt zahlreichen Arten auf. „Wenn der Eichelhäher kommt, ist plötzlich Stille, selbst die Jungvögel wissen, dass er eine Gefahr für sie ist“, beobachtet sie.

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Ein Drittel ihrer Parzelle wird mit Nutzpflanzen von Tomaten bis zu Kartoffeln bepflanzt, die mit Kompost gedüngt werden. Auch Schädlingen geht es nicht an den Kragen: „Schnecken und Läuse dürfen bleiben“, die gehören für Monika Luibrand auch dazu. Nur wenn es zu viele Schnecken sind, werden sie eingesammelt. So viel Natur im Garten wie möglich, dafür setzen sie sich ein. Mit Erfolg, das zeigt die Plakette mit der Aufschrift „Natur im Garten“, die nach einer Begehung von der gleichnamigen Bewegung für ökologisches Gärtnern vergeben wird.

Aufgeführt sind 23 Kriterien, darunter Verzicht auf chemische Pestizide, Nutzung von Regenwasser, Pflanzung heimisch-wertvoller Blumen und Stauden oder Fruchtfolge. Auf der Liste bekamen alle Punkte ein Häkchen, „manche sogar zwei“, sagt Andreas Luibrand stolz. Schrebergärten sind gefragt, 15 Anwärter stehen beim Weißen Rettich auf der Warteliste, sagt Anlagevorstand Klaus Kühnle.