Das Parken auf den oberirdischen Parkplätzen kostet in der Innenstadt seit Oktober 2021 einen Euro pro angefangener halben Stunde – oder zwei Franken. Zu viel, wenn es nach Stadträtin Kirsten Brößke (FDP) geht, wie sie jüngst im Gemeinderat anmerkte. „In Zeiten, in denen der Einzelhandel wieder gestärkt werden sollte, ist dieser Kurs viel zu streng“, sagte sie. Brößke sprach sogar von einer gewissen Art von Raubrittertum. Dies sei mit Blick auf die Schweizer Kunden kein Zeichen der Wertschätzung.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie Stefan Mohr, persönlicher Referent von OB Bernd Häusler, auf Nachfrage mitteilt, habe die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr insgesamt 14.000 Schweizer Franken in den Parkautomaten der Stadt gezählt. Dies entspreche Einnahmen pro Monat von rund 1.200 Franken. Weshalb der Wechselkurs aktuell bei Zwei zu Eins liege, begründet er in einer städtischen Stellungnahme wie folgt: „Der Stadt Singen entsteht durch das Zählen des Münzgeldes relativ hohe Kosten. Dies sind deutlicher höher als bei Münzgeld aus der EU.“

Hoher Aufwand und hohe Kosten beim Umwechseln

Zudem sei die Annahme von Schweizer Münzgeld auch für das von der Stadt beauftragte Geldinstitut unbefriedigend und sehr kosten- sowie zeitintensiv, da das Schweizer Münzgeld nur in der Schweiz eingetauscht werden könne. Oberbürgermeister Bernd Häusler wurde in der Gemeinderatssitzung deutlicher: „Wir legen bei den Franken ordentlich drauf“, sagte er. Dass es in der Stadt beim Parken dennoch möglich sei, mit Franken zu zahlen, sei eine Dienstleistung der Stadtverwaltung.

Das könnte Sie auch interessieren

Laut Stefan Mohr gebe es allerdings seit Ende des Jahres 2021 bei den Parkautomaten auch die Möglichkeit des sogenannten Handy-Parken zu nutzen. „Hiermit ist auch Schweizer Bürgern eine Zahlung ohne Euro-Münzgeld möglich“, so Mohr. Der Einwurf eines halben Frankens sei indes aus technischen Gründen nicht möglich.

Kirsten Brößken machte sich zudem stark, nicht noch mehr Parkplätze abzuschaffen: „Denn Autos lösen sich in den nächsten Jahren sicher nicht einfach in Luft auf und auch die E-Automobile brauchen Parkplätze.“