Die Pfarrersstelle der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Singener Nordstadt ist seit Juli wieder offiziell besetzt: Sofie Fiebiger, die schon fast drei Jahre auf Probe in der Gemeinde tätig ist, wurde nun im Rahmen eines Festgottesdienstes offiziell von Dekan Markus Weimer eingeführt. Der Ältestenkreis überraschte Sofie Fiebiger zur Einführung mit dem Abschuss einer großen Konfettikanone.
„Heute ist ein wichtiger Tag für Sofie Fiebiger und für unsere Gemeinde“, begann die Vorsitzende des Ältestenkreises, Sigrid Frederiksen, den Gottesdienst. Dekan Markus Weimer stellte den Begriff „Hoffnung“ in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Hoffnung hat ganz viel mit Sofie Fiebiger zu tun“, sagte er. Heute gebe es „ein Happy End“, denn es habe etwas gedauert, bis klar gewesen sei, dass die Pfarrstelle in der Bonhoeffer-Gemeinde erhalten bleibt.
Er skizzierte auch einige Stationen von Sofie Fiebiger, die 1992 in Karlsruhe geboren wurde. Aufgewachsen in Teningen bei Freiburg, hat sie ihr Theologiestudium in Heidelberg und Berlin absolviert. Bevor sie als Pfarrerin auf Probe an die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde kam, hat sie in Owingen am Bodensee ihr Lehrvikariat absolviert.
Markus Weimer nannte zwei Spielarten der Hoffnung, und zwar die glitzernde und die brausige Hoffnung, die zu Sofie Fiebiger mit ihrer sehr kreativen Art so gut passen. Die Nähe zu Christus lasse Hoffnung immer wieder neu glitzern. Dennoch gebe es Momente, in denen es gar nicht so leicht sei, zu hoffen. „Ich möchte Sofie ermutigen, an ihrer brausigen Hoffnung festzuhalten“, sagte Weimer. Wie habe schon Dietrich Bonhoeffer im Jahre 1935 gesagt: „Ein Glaube, der nicht hofft, ist krank“, zitierte er den Namensgeber der Gemeinde. Schließlich überreichte er die beiden offiziellen Urkunden zur Ernennung als Pfarrerin.

Gemeinde als Licht der Welt
Der Ältestenkreis wünschte Sofie Fiebiger, dass sie ihre Fröhlichkeit und Begeisterung bewahren kann. „Wir haben uns von ihren Innovationen inspirieren lassen und erkannt, dass Neuerungen eine gute Sache sind“, sagte Ältester Peter Raupp. Als der Ältestenkreis dann noch die Konfettikanone über Sofie Fiebiger abschoss, war die neue Pfarrerin fast sprachlos, auf jeden Fall gerührt. „Zum ersten Mal eine Konfettikanone – ein Lebenstraum ist erfüllt“, sagte sie zunächst völlig überwältigt.
Sie erzählte schließlich auch von Dingen, die sie in der Zeit auf Probe seit September 2021 von den Gemeindemitgliedern gelernt hatte. Zum Beispiel, dass sie Hilfe bekam, wenn sie danach fragte oder dass es beim Glauben nicht in erster Linie um moralische Fragen gehe. Schließlich zitierte sie aus der Bergpredigt: „Ihr seid das Salz der Erde“, denn „ohne Euch wäre alles fad“. Auch sehe sie die Gemeinde als das Licht der Welt.

Im Anschluss an den Gottesdienst überbrachten Torsten Kalb für die Stadt Singen, Matthias Zimmermann für die katholische Seelsorgeeinheit und Günter Dreher für die Neuapostolische Kirche Glückwünsche an die neue Pfarrerin. Christian Grams, Geschäftsführer der Diakonie, sagte: „Sie sind eine ideale Bereicherung für dieses tolle Netzwerk in Singen“.
Rolf Wagner holte als Vertreter der Diakonischen Dienste etwas weiter aus und blickte auf die Geschichte der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. Andrea Fink-Fauser, Pfarrerin der Luthergemeinde, hatte ein buntes Schwungtuch als Geschenk mitgebracht. „Ich wünsche Sofie Fiebiger, dass ihr der Schwung erhalten bleibt“, sagte sie.
Die Lutherkantorei unter der Leitung von Martina Bischofberger sowie Elmar Amann am Klavier umrahmten die Feier mit einigen Liedern, darunter am Schluss auch dem bekannten „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel.