Fabio Bleise

Völlig überraschend kam am Abend des 6. April zunächst per WhatsApp die Nachricht, dass am nächsten Tag um 16 Uhr der Rückholflug für Fidschi angesetzt sei. Schon die Tage zuvor gab es vermehrt Versuche, die Inseln anzufliegen, die aber scheiterten respektive immer wieder verschoben wurden. Noch größer waren die Freude und Zuversicht der Steißlingerin Johanna Bartl und ihrem Freund Jonas Sperling, als am darauffolgenden Morgen gegen 5 Uhr die offizielle E-Mail als Bestätigung kam. Zuerst sollte es mit Fiji Airways nach Brisbane gehen, dort sei dann ein 24-Stunden-Aufenthalt vorgesehen, bevor die Planung dann den Weiterflug mit Qatar Airways über Doha nach München vorsah.

Johanna Bartl steckte aufgrund der Corona-Krise auf den Fidschi-Inseln fest.
Johanna Bartl steckte aufgrund der Corona-Krise auf den Fidschi-Inseln fest. | Bild: Johanna Bartl

Noch am selben Tag waren die beiden wie angewiesen um 12 Uhr zum Flughafen gefahren, wo es allerdings Schwierigkeiten mit der Website der australischen Einwanderungsbehörde gab, sodass das Transitvisum für jeden Passagier telefonisch bestätigt werden musste. „Das dauerte eine gefühlte Ewigkeit“, so Johanna Bartl im Rückblick. Letztlich hätte es aber keinen Unterschied gemacht, ob sie nun im Hotel oder am Flughafen zu warten hatten. Mit knapp zwei Stunden Verspätung hob der Flieger dann endlich ab mit dem Ziel Brisbane, Australien.

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„Abends kamen wir dann völlig erschöpft in Australien an“, berichtet Johanna Bartl von dem anstrengenden ersten Tag der Rückreise. Dort wurden sie direkt nach der Begrüßung durch das Konsulat in Brisbane und der Einreisekontrolle in Busse geleitet, die alle Passagiere des Rückholfluges ins gleiche Hotel brachten. „Um die Quarantänepflicht in Australien nicht zu verletzen, durften wir unser Hotelzimmer bis zur Abholung am nächsten Tag nicht verlassen“, erzählt die Steißlingerin. Das Abendessen und das Frühstück wurde ihnen vor die Zimmertür gestellt.

Nach der Rückkehr in die Quarantäne

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zum Flughafen: Einchecken und durch die Kontrolle der Botschaft, wo die beiden auch die Erklärung gemäß Konsulargesetz und Registrierungsformular abgeben mussten, mitsamt der Kontaktdaten und der Einverständniserklärung, den Flug im Nachhinein zu bezahlen. Überglücklich waren Johanna Bartl und ihr Freund schließlich auf dem Weg nach Doha und danach nach München, wo sie am Mittwoch, 9. April, nach insgesamt 48 Stunden Reise um 8 Uhr ankamen. Die verpflichtende Quarantäne gilt zwar erst ab dem darauffolgenden Tag, aber da die beiden trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auf dem Weg und im Flugzeug sicher gehen wollten, sind sie jetzt für zwei Wochen in freiwilliger Isolation. „Umso mehr Zeit bleibt, das eigene Bett zu genießen und das bisschen Wärme auf dem Balkon mitzunehmen“, sagt die 19-Jährige.

Gefühl von Dankbarkeit

Rückblickend empfindet Johanna Bartl trotz wochenlangem Hin und Her eine tiefe Dankbarkeit, besonders gegenüber den Behörden. „Wir sind unendlich dankbar, dass jetzt doch alles so reibungslos geklappt hat und vor allem – als es dann los ging – sehr schnell.“ Das Botschaftsteam in Australien sei immer hilfsbereit gewesen und insbesondere die Pazifikbeauftragte in Neuseeland habe die beiden stets auf dem Laufenden gehalten, auch als es noch wenig Fortschritte gab. Und Johanna Bartl scheint nicht die Einzige zu sein, die sich glücklich schätzt, in dieser schwierigen Situation so gut umsorgt gewesen zu sein: „Das gilt – glaube ich – für alle, die mit uns geflogen sind und mit denen ich mich unterhalten habe.“

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