Der Kindergartenbedarfsplan für Steißlingen beinhaltet eine gute und eine weniger gute Nachricht. Die gute Nachricht: Die Gemeinde wird der Auszeichnung „Familienbewusste Kommune plus“ gerecht. Durch das Familienzentrum finden Familien nicht nur die passenden Betreuungsplätze für ihre Kinder. Sie erhalten auch Beratung in Erziehungsfragen.
Der Gemeinde sei es außerdem gelungen, den steigenden Bedarf an Krippenplätzen zu decken, erläuterte Hauptamtsleiter Roland Schmeh bei der letzten Gemeinderatssitzung. Doch nun drängen eben diese Kinder in den Kindergartenbereich. Da könnte es jetzt eng werden, mahnte er. Eine dritte Kindertagesstätte neben der schon bestehenden kommunalen und der kirchlichen Kita könne nicht ausgeschlossen werden.
Noch gibt es Reserven
Aus dem Gemeinderat war die Frage aufgeworfen worden, ob man schon Maßnahmen planen müsse. „Wir haben die Lage im Blick“, sagte Bürgermeister Benjamin Mors. Zudem listete der Hauptamtsleiter räumliche Reserven auf.
Doch mit Corona seien die Anforderungen an das Personal ebenso gestiegen wie die Sachkosten, gab er zu bedenken. Und genau bei Ersterem liege auch ein mögliches Problem für die Zukunft: Es gebe zu wenige Erzieher.
„Manchmal können wir eine neue Kraft gewinnen und manchmal zieht es Kräfte in eine andere Einrichtung“, erklärte Schmeh. Doch neue Mitarbeiter zu gewinnen, sei schwer. Steißlingen bilde zwar selbst aus, schilderte Andrea Gnann. Doch man könne nicht alle Ausbildungsformen anbieten, da eine Lehre Personal binde. Aber man sei mit den Ausbildungsstätten in Kontakt und arbeite an der Attraktivität des Berufs.
Erhöhung geringer als Deckungsgrad
Der Gemeinderat schloss sich zudem der Empfehlung der Spitzenverbände an und hebt die Elterngebühren zu Jahresbeginn 2022 und 2023 jeweils um 2,9 Prozent an. Damit werde nicht der Deckungsgrad von 20 Prozent durch die Elternbeiträge erreicht. Dieser sei sogar wieder rückläufig, aber man habe die finanziell angespannte Lage der Familien im Blick und wolle diese nicht übermäßig belasten, so Schmeh.