Die Badesaison 2020 ist im Stockacher Freibad für alle Seiten eine Herausforderung: die Besucher, die Zeitfenster buchen müssen und auch die Stadtwerke Stockach als Betreiber. Aufgrund der strengen Vorgaben zum Schutz vor Corona waren viele Maßnahmen notwendig, um das Freibad öffnen zu dürfen. Unter anderem musste ein neues und deutlich erweitertes Hygienekonzept erarbeitet und umgesetzt werden. Dadurch können die Badegäste auch unter Corona-Bedingungen einen sicheren Freibadbesuch genießen. Nach eher verhaltenem Beginn kommen jetzt mehr und mehr Gäste.

Maximal 600 Gäste gleichzeitig erlaubt

Im Freibad Stockach dürfen sich aufgrund der Corona-Verordnung maximal 600 Badegäste gleichzeitig aufhalten. Jürgen Fürst, Geschäftsführer der Stadtwerke teilt dazu mit: „In den vergangenen Jahren kamen bei schönem Sommerwetter oft weit mehr als tausend Besucher ins Freibad Stockach. Um unter den diesjährigen Einschränkungen dennoch möglichst vielen Badegästen den Freibadbesuch zu ermöglichen, haben sich die Stadtwerke Stockach ebenso wie viele andere Badbetreiber für die praktikable Lösung mit den Zeitfenstern entschieden.“

Die Öffnungszeit wurde zunächst auf drei Zeitfenster verteilt. In den Stunden dazwischen wurden Hygienemaßnahmen umgesetzt. Seit dem 27. Juli gibt es nur noch zwei Zeitfenster. Dadurch können bis zu 1200 Badegäste täglich kommen und länger im Bad bleiben. Vor kurzem hatte das Freibad an einem Tag bereits 755 Gäste.

Vier Stammgäste erzählen

Besonders für Familien ist die neue Regelung besser geeignet. Das bestätigen auch Verena Schaffner und ihre Freundinnen Susanne Schneider, Annette Flach und Bianca Memmler. Sie erzählen, sie gehörten quasi zum Inventar des Freibads: „Wir sind immer hier. Sonst haben wir Saisonkarten, aber wir sind in diesem Sommer genauso oft da wie sonst. Nicht so lange halt.“

Ihre Kinder sind aus dem Planschbecken-Alter raus und toben sich im Schwimmbad aus. „Anfangs haben wir schon geschluckt, weil die Rutsche und die Türme gesperrt waren“, sagt Susanne Schneider. Aber alle waren froh, dass das Schwimmbad überhaupt geöffnet hatte.

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Verena Schaffner sieht einen Vorteil zu früheren Jahren: „Man findet immer einen freien Parkplatz.“ Und die Frauen loben das Bäderpersonal. „Die kümmern sich sehr und sind trotz allem sehr freundlich.“ Auch das Restaurant sei ganz toll, sie unterstützten es regelmäßig, sagen sie. Den Kindern, die kurz bei ihren Müttern Station machen, sieht man an, wie froh sie sind, hier wieder miteinander spielen und im Wasser herumtollen zu können.

Rutschen ist wieder erlaubt

Inzwischen sind auch Rutsche und Sprunganlage wieder freigegeben – je nach Anzahl des Personals abwechselnd oder parallel. Die Mütter finden es gut, dass die Zeitfenster von drei auf zwei reduziert wurden. „Vorher war es etwas schwierig, weil man erst ab 16 Uhr herkommen konnte.“ Jetzt hätten sie fünf Stunden Zeit, das lohne sich.

Am Kinderbecken sitzt Anja Duschek mit ihren vier- und sechsjährigen Töchtern. Sie wohnen noch nicht sehr lange in Stockach. „Im letzten Sommer hatten wir eine Saisonkarte„, erzählt sie. Jetzt sei der Schwimmbadbesuch natürlich teurer, aber sie seien dennoch oft hier. Zwar sei alles etwas eingeschränkter als sonst, aber die Mädchen hätten trotzdem viel Spaß.

Saisonkarte und Zeitfenster

Zum Thema Saisonkarte erklärt Jürgen Fürst auf Nachfrage: „Um die maximal erlaubte Gästezahl nicht zu überschreiten, können Tickets ausschließlich online mit einem begrenzten Kontingent pro Zeitfenster gebucht werden. Die Stadtwerke Stockach wollen dabei allen Badegästen eine faire Ticketbuchung ermöglichen.“

Weiter erklärt er: „Wird der reservierte Eintritt nicht in Anspruch genommen, steht anderen Gästen dieser Platz dann nicht mehr zur Verfügung. Aus diesem Grund können auch keine Jahreskarten genutzt werden.“ Inhaber einer bereits bestehenden Jahreskarte hätten jedoch die Möglichkeit, die Karten zu verlängern oder zurückzugeben. Ihnen entstünden also keine Nachteile, sagt der Geschäftsführer.

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Saison soll planmäßig dauern

Fürst zeigt sich erleichtert, dass die Gäste dem Freibad im Osterholz trotz einiger Kompromisse aufgrund von Corona treu bleiben. Er danke den Badegästen herzlich „für die große Akzeptanz, das Verständnis und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen“. Nach derzeitigem Stand sehe Jürgen Fürst keinen Anlass, das Bad vorzeitig wieder zu schließen. „Ich gehe aktuell davon aus, dass wir die Saison 2020 planmäßig Mitte September beenden können“, erklärt er.