Das Umweltzentrum Stockach ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Die Projekte reichen von A wie Amphibienhilfsaktion nicht ganz bis Z, aber bis W wie Waldwichtel. Für die Bürger gibt es Angebote zum Thema Umwelt- und Naturschutz. Sabrina Molkenthin, die das Umweltzentrum seit August 2003 leitet, sowie Paula Dürr und Nikolas Freynik, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren, werden bei ihrer Arbeit von ehrenamtlichen Helfern unterstützt.

Das Umweltzentrum Stockach befindet sich als unabhängige Beratungs- und Bildungseinrichtung in freier Trägerschaft eines Fördervereins. Dieser wurde 1992 gegründet. Wie einige andere ist Alice Engelhardt von Beginn an dabei. Sie erinnert sich an den Start und die ersten Projekte.

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Eine aktive Gruppe Ehrenamtlicher wurde zur Keimzelle

1989 war Alice Engelhardt hergezogen und der örtlichen Gruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) beigetreten. Sie erzählt: „Wir waren eine sehr aktive Gruppe Ehrenamtlicher, haben einen Wildsträucherverkauf organisiert, jährlich ein Kabarett angeboten und im Hindelwanger Neubaugebiet Langwiese als Ausgleichsmaßnahme einen Teich angelegt.“ Hanns Werner habe damals angeregt, eine feste Stelle zu installieren, um die Arbeit zu professionalisieren.

Alice Engelhardt in ihrem Garten. Sie ist eines der Gründungsmitglieder des Fördervereins des Umweltzentrums.
Alice Engelhardt in ihrem Garten. Sie ist eines der Gründungsmitglieder des Fördervereins des Umweltzentrums. | Bild: Claudia Ladwig

Karl-Hermann Rist, Hanns Werner, Uwe Friedrich, Wiltrud Baumeister, Jörg Stammerjohann, Alice Engelhardt und ein Mitglied des Naturschutzbunds (NABU) beschlossen, einen Förderverein zu gründen. Über die BUND-Gruppe hinaus gewannen sie weitere Mitglieder. „Der Stadt haben wir vorgeschlagen, dass wir für jeden Bürger aus der Verwaltungsgemeinschaft eine Mark bekommen könnten.“ Die Verwaltung mit Bürgermeister Franz Ziwey hatte Vorbehalte; man wollte zunächst abwarten.

Anfängliche Skepsis war schnell überwunden

Über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde der Biologe Thomas Esche erster Leiter des Umweltzentrums. Auf ihn folgten mehrere Leiterinnen. Michaela Klüver-Spreng griff Projekte dann so professionell auf, dass die Stadt Aufträge, wie die Abfallberatung oder Projekte wie die Lokale Agenda 21, an das Umweltzentrum vergab.

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Karl-Hermann Rist, Vorsitzender des Fördervereins, und seine Stellvertreterin Alice Engelhardt sind schon lange in verschiedenen Positionen im Vorstandsteam tätig. „Ich wollte damals, dass wir uns breit aufstellen, nicht nur Natur-, auch Umweltschutz war mir ein wichtiges Anliegen. Wir wollten, dass wir den Verwaltungsraum mit einbeziehen“, sagt sie.

Quellenerlebnisweg war der erste Meilenstein

Das erste große Projekt waren die 1000 Quellen der Stockacher Aach, daraus entstand der Quellerlebnisweg. Es folgten der Streuobstlehrpfad, viele Stillgewässer, das Grüne Band Wahlwies und die Modellkommune Stockach. „Dank des Umweltzentrums sind wir ganz vorne dran in Baden-Württemberg“, so Engelhardt.

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Sie hofft, dass der Förderverein den Generationswechsel schafft – viele junge Menschen seien durch den Klimawandel schließlich sensibilisiert. Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung unterstützen das Umweltzentrum, das mit den verschiedenen Umweltverbänden gut vernetzt ist.