Margitta Klement kann sich ihr Leben ohne die Freiwillige Feuerwehr nicht vorstellen. Seit September 1990 ist sie Mitglied der Abteilung Stockach. Damals war sie das erste Mädchen, das dort in die Jugendfeuerwehr aufgenommen wurde. Sie erinnert sich noch gut daran, dass ihre Schwester und sie schon als Kinder viel Zeit im Feuerwehrgerätehaus verbrachten. „Wenn ein Alarm kam, wussten wir, dass wir aus dem Weg gehen müssen“, erzählt sie. „Unser Leben hat sich viel hier abgespielt. Hier sind wir in der großen Feuerwehr-Familie aufgewachsen.“
Der Vater war ein Vorbild
Der Vater von Margitta Klement, deren Mädchenname Wolf lautete, war Abteilungs- und Gesamtausschussmitglied. Er lebte vor, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Und so war die Familie begeistert, als sie zur Jugendfeuerwehr wollte. „Damals durfte man erst mit 14 Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten. Überhaupt durften in Stockach Mädchen erst 1990 dazukommen“, erinnert sie sich.

Der Jugendwart habe sie gefragt, ob sie mitmachen wolle. Ein paar Wochen lang sei noch ein anderes Mädchen dabei gewesen, aber sonst war sie allein unter Jungs. „Bei den Aktiven gab es schon zwei Frauen über 18, eine hatte die Jugendbetreuung inne. Eine Weile nach mir kamen ein paar Mädels hinzu. Davon sind auch heute noch welche dabei“, erzählt sie.
Anfangs hatten es Mädchen schwer
Anfangs hätten es Mädchen schwer gehabt, bei der Feuerwehr einzusteigen, sagt Margitta Klement. „Dort waren zu der Zeit viele ältere Herren und es gab zwei Parteien: Die eine fand die Entwicklung toll, die andere furchtbar.“

Der Höhepunkt des Jahres war für sie immer das Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager. Sie betont: „Es gibt Freundschaften von damals, die bis heute bestehen. Wir hatten einen tollen Zusammenhalt.“ Bei den gemeinsamen Proben ging es um technische Dinge, aber mit Spiel und Sport vor allem darum, etwas gemeinsam zu erleben. Margitta Klement war als Nachfolgerin von Manuela Schweizer bis zum Jahr 2002 auch Jugendleiterin.
Die ganze Familie ist feuerwehrbegeistert
Mit einer Unterbrechung von ein paar Jahren, in denen sie ihre Kinder bekommen hat, ist sie der Feuerwehr Stockach treu geblieben. Auch die 17-jährige Tochter, die 19 und 20 Jahre alten Söhne sowie ihr Mann sind dabei. „Ich habe meinen Mann sogar bei der Feuerwehr kennengelernt“, verrät die 46-Jährige.

Seit fünf Jahren ist die Mitarbeiterin der Gemeinde Orsingen-Nenzingen auch in der dortigen Feuerwehr aktiv. Das erklärt sie so: „Wenn man da, wo man arbeitet, mitspringt, wird das gerne gesehen. Die Tagesverfügbarkeit ist nämlich oft ein Problem.“ Sie findet es wichtig, sich sozial zu engagieren. „Schließlich sind wir selbst auch froh, wenn uns einer hilft.“