Kann man für jeden Buchstaben des Alphabets einen passenden Begriff aus der Stockacher Fasnacht finden? Ja, das geht, auch wenn es teilweise ein bisschen um die Ecke geht. Hier sind 26 Begriffe rund um die Stockacher Fasnacht:

  • A wie Alt-Stockacherinnen: Die Gliederung ist eine der beiden Gliederungen des Narrengerichts für Frauen und feiert dieses Jahr ihren 90. Geburtstag.
  • B wie Beklagter: Jedes Jahr steht ein bekannter Politiker als Beklagter am Schmotzigen Dunschtig um 17 Uhr in der Jahnhalle vor dem Narrengericht. Dieses Jahr ist es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
  • C wie Chronik: Das Narrengericht und seine Gliederungen blicken auf mehrere hundert Jahre Geschichte zurück, die in einer Chronik festgehalten sind. Außerdem ist in einer Chronik festgehalten, was Hans Kuony 1315 dem Erzherzog geraten hat – siehe K wie Kuony.
  • D wie Dreikönigssitzung: Die Stockacher Fasnacht hat ihre erste Veranstaltung an Dreikönig. An diesem Tag wird in der ersten Narrenversammlung der Name des Beklagten verkündet.
  • E wie Ende: Die närrischen Tage haben ihr Ende an Aschermittwoch mit dem Fasnetsvugrabe. Der Narrenbaum bleibt allerdings bis Lätare stehen.
  • F wie Fasnet: Die fünfte Jahreszeit Fasnacht wird im Dialekt auch Fasnet genannt.
Beim Narrenbaum-Stellen spielt die Hans-Kuony-Kapelle.
Beim Narrenbaum-Stellen spielt die Hans-Kuony-Kapelle. | Bild: Löffler, Ramona
  • G wie Gliederungen: Das Stockacher Narrengericht besteht aus verschiedenen Gliederungen. Es gibt das Narrengerichtsgremium selbst, die Aktiven Laufnarren, die Hänsele, die Alt-Stockacherinnen, die Marketenderinnen, die althistorische Zimmerergilde und die Hans-Kuony-Kapelle.
  • H wie Häs: Ja, man kann zwar auch Kostüm sagen, aber was die Narren tragen, wird Häs genannt. Der Plural ist übrigens Häser.
  • I wie „In den Brunnen mit ihm!“: Dieser Spruch des Missfallens kann das eine oder andere Mal in der Narrengerichtsverhandlung oder zu anderen Gelegenheiten vorkommen.
  • J wie Jucken: Das Jucken ist eine Form des Springens, Tanzens, und passiert nicht nur in Stockach, bei manchen Gliederungen gibt es den Juck. Mit 13 unterschiedlich großen Messingglocken ist das Hänsele-Häs besetzt, was beim Jucken den Klang macht.
  • K wie Kuony: Der Stockacher Erznarr Hans Kuony ist die Kernfigur der Stockacher Fasnacht. Auf ihn geht die Sage mit dem Privileg, Narrengericht halten zu dürfen, zurück. Der Hofnarr des Herzogs Leopold I von Habsburg soll seinem Herrn im November 1315 vor der Schlacht einen weisen Rat gegeben haben. Aus der Chronik des Konrad Junginger um 1420: „Nu waz ein narre in dem here, der wart gefraget wie im der Rat gefiele? Do sprach er, nit wol; do fragten sie in: warumb im ir rate übel gefiele? Do antwurt er und sprach: darumd daz ir alle geraten hand, wie ir in daz lant koment; es hat üwer keiner geraten,wa ir harwider uskoment.“ Grob übersetzt bedeutet dies, man habe zwar darüber nachgedacht, wie man in das Land, also die Schweiz reinkomme, aber nicht, wie dann nach der Schlacht wieder heraus.
  • L wie Lätare: Der Stockacher Narrenbaum bleibt bis zu diesem Datum mehrere Wochen nach Aschermittwoch stehen. In diesem Jahr ist es der 10. März.
  • M wie Marketenderinnen: Sie sind eine Gliederung des Narrengerichts, aber jünger als die Alt-Stockacherinnen.
  • N wie Narrengericht: Das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken tagt jedes Jahr am Schmotzigen Dunschtig. Es verhängt üblicherweise eine Weinstrafe gegen den jeweiligen Beklagten.
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  • O wie Ordensmeister: Jedes Jahr gibt es zahlreiche Ehrungen beim Narrengericht und seinen Gliederungen. Der Ordensmeister behält den Überblick und verleiht Orden.
  • P wie Privileg: Hans Kuony erhielt im Jahr 1315 das Privileg, Narrengericht abhalten zu dürfen.
  • Q wie Quatsch treiben: An Fasnacht verkleiden sich nicht nur alle, sondern erlauben sich auch den einen oder anderen Scherz, zum Beispiel beim Narrenbaumumzug, wenn die Zimmerer sich gegenseitig ärgern.
  • R wie Radhaube: Zum Häs der Alt-Stockacherinnen gehört die traditionelle Haube, die sie bei offiziellen Fasnachtsveranstaltungen tragen. Die Alt-Stockacherin trägt die Tracht einer vorderösterreichischen Bürgerin.
  • S wie Schmotziger Dunschtig: Wer kennt ihn nicht? An diesem Tag ergreifen die Narren in den Rathäusern die Macht und die närrische Woche beginnt. In Stockach findet an diesem Tag auch immer die Narrengerichtsverhandlung statt.
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  • T wie Trauermarsch: Am Aschermittwoch findet abends das Fasnetsvugrabe statt. Die Narren tragen dabei im Trauermarsch die Fasnet zu Grabe.
  • U wie Umzug: Am Schmotzigen Dunschtig ist der Umzug zum Narrenbaum holen und am Fasnachtsdienstag ist ein Kinderumzug.
  • V wie Verhandlung: Was wäre die Stockemer Fasnet ohne die Narrengerichtsverhandlung? Auch die besten Argumente helfen nicht, der Schuldspruch ist eigentlich unvermeidbar.
Das Hohe Grobgünstige Narrengericht.
Das Hohe Grobgünstige Narrengericht. | Bild: Löffler, Ramona
  • W wie Wieberfasnet: Manchmal wird der Schmotzige Dunschtig so genannt.
  • X wie x-mal werfen: Die Marketenderinnen werfen bei Umzügen Bonbons, die dann Kinder am Straßenrand sammeln können.
  • Y wie Yippie, es ist wieder Fasnacht! Auf die fünfte Jahreszeit und vor allem den Schmotzigen Dunschtig freuen sich viele Fasnachtsfans und Mitglieder der Gliederungen das ganze Jahr über.
  • Z wie Zimmerer: Kein Narrenbaum ohne die Althistorische Zimmerergilde. Sie sorgen dafür, dass der Baum kerzengerade steht – natürlich nicht ohne den traditionellen Streik zwischendurch.