Es war ein großes närrisches Fest: Alleine am Freitag feierten nach Schätzungen des Führungs- und Lagezentrums des Polizeipräsidiums Konstanz mehr als 3000 Narren friedlich im beschaulichen 970-Seelen-Ort Zoznegg. Nun sind die Narrentage der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, die vom Freitag, 19., bis zum Sonntag, 21. Januar, im Mühlinger Ortsteil stattfanden, beendet. Und das Fazit der Veranstalter und der Gäste fällt positiv aus.

Der Nachtumzug am Freitag mit 35 teilnehmenden Zünften und Gruppierungen war gut besucht. Unsere Bildergalerien zeigen, wie bunt und ausgelassen es dabei zuging.

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Am Samstag starteten die Schneckenbürgler um 13.30 Uhr bereits wieder mit einem kleinen Umzug in eher familiärerem Rahmen mit dem Jubiläumsbaum in den zweiten Jubiläumstag. Der Baum wurde in diesem Jahr von den Nachbarn aus Zizenhausen gestellt. Die Stumpenmacher graben ihren Narrenbaum traditionell aus – so auch diesmal. Sie stellten das 29 Meter lange Exemplar mit 26 Helfern an den Schwalben unter der Leitung von Moschter Tobias Winkler kerzengerade in das Zoznegger Narrenbaumloch in der Dorfmitte.

Für diese verletzte Musikerin bauten die Kollegen einen Wagen und schoben sie.
Für diese verletzte Musikerin bauten die Kollegen einen Wagen und schoben sie. | Bild: Doris Eichkorn

Später beim Brauchtumsabend präsentierten etliche Gruppen wie die Fuchszunft Menningen, die Holzhaudere aus Denkingen, die Durbestechern aus Sauldorf oder die Narrenzuft Rehbock aus Volkertshausen ihre Bräuche, was viele weitere Besucher anlockte. Auch die dargebotenen Tanzeinlagen sorgten für viel Applaus in der Halle. Etwas später am Abend füllte sich das nebenliegende Partyzelt mit einem bunt gemischten Publikum.

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Start in den Sonntag war der gemeinsame Kirchgang zur Narrenmesse. Im Anschluss fand der Zunftmeisterempfang in der Aula der Zoznegger Weiherbachschule statt. Unter den vielen Gästen, welche Schneckenbürglerpräsident Uwe Theis mit einem donnernden und dreifachen „Schneck Schneck – streck d‘Hörner raus“ begrüßte, waren auch der Präsident der Narrenvereinigung, Rainer Hespeler, sowie Mühlingens Bürgermeister Thorsten Scigliano, die den Zozneggern gratulierten.

Simone Traber von den Sunnelöschern mit dem Präsidenten Rainer Hespeler.
Simone Traber von den Sunnelöschern mit dem Präsidenten Rainer Hespeler. | Bild: Doris Eichkorn

Die Tradition, die Gäste und Teilnehmer an Umzügen reichlich zu bewirten, habe sich Zoznegg offensichtlich bewahrt, sagte Hespeler, der sich für die Gastfreundschaft und sehr gute Organisation der Zoznegger bedankte. Auch der Präsident der Mühlinger Sunnelöscherzunft, Reinhard Traber, fand lobende Worte für die Organisation der Narrentage. Er und seine Zunft bereiten aktuell ebenfalls ein Narrentreffen vor, das „auf der anderen Seite des Bahndammes“ im kommenden Jahr am 7. und 9. Februar stattfindet.

Sie hatten extra ihre Spritze mitgebracht: Die Sunnelöscher aus Mühlingen hier beim großen Umzug am Sonntag, der mit mehr als 30 Minuten ...
Sie hatten extra ihre Spritze mitgebracht: Die Sunnelöscher aus Mühlingen hier beim großen Umzug am Sonntag, der mit mehr als 30 Minuten Verspätung begonnen hatte. | Bild: Doris Eichkorn

Der auf 13.30 Uhr angesetzte Jubiläumsumzug startete am Sonntag mit einer Verspätung von weit über einer halben Stunde, was den wartenden Personen entlang des Umzugsweges bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber in strahlendem Sonnenschein keinerlei Ärger bereitete. Der närrische Lindwurm schlängelte sich dann bunt und laut an der Ehrentribüne vorbei. Dort kommentierte Landvogtskollege Christian Herz live in Vertretung für seinen erkrankten „tollsten Kollegen“ Ewald Herrmann „in dessen schönster Landschaft“ den Umzug. Eindrücke vom Umzug gibt es hier im SÜDKURIER-Video.

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