Große Harmonie herrschte am Schmotzige in Eigeltingen. „Dreimal Schultes in Eigeltingen, dazu gehört Mut, davor ziehe sogar ich den Hut“, befand der Zunftmeister der Krebsbachputzer, Andreas Bihler. Trotzdem übernahm er gerne den Rathausschlüssel von Bürgermeister Alois Fritschi, nachdem er ihn in letzter Minute noch finden ließ.

Seine Klage, der Bihler hätte die stellvertretende Kämmerin einen sechsstelligen Scheck für das Narrenmuseum ausstellen lassen, war fingiert. „Alle haben es letztes Jahr vernommen, du hast Gummistiefel von mir bekommen. Nagelneu, die heut noch sind von der strahlenden Farb wirst fast blind“, konnte Bihler allerdings zurecht beklagen. Einig waren sich beide bei ihrem Aufruf, dass sich Eigeltinger jeden Geschlechts und Alters für die Kommunalwahlen aufstellen lassen sollen.

Die Narren hatten da schon einen langen Tag hinter sich, nach Wecken und der Befreiung der Kinder aus Kindergarten und Schule. Doch sie stärkten sich nicht nur im Rathaus, sondern auch auf ihrem Weg durchs Dorf. Seit 20 Jahren beispielsweise im Narrenkaffee des Kirchenchors, das nicht nur bei Verein, Narren- und Guggenmusik beliebter Stopp ist, sondern auch bei den befreiten Lehrern und sonstigen Narren.

Traktor verkehrt als Ruftaxi in Reute

Der närrische Frohsinn in Reute wird heute von den Männern dominiert. So sorgten die Feuerwehrmänner im Dorfgemeinschaftshaus für das leibliche Wohl der Narren jeden Alters und Geschlechts. Die Großen aßen Gulaschsuppe und für die Kleinen gab es Wurst und Wecken.

Die Reutemer Holzer brachten den Narrenbaum etwas verspätet ans Dorfgemeinschaftshaus. Denn auf dem langen Weg galt es manchen Stopp zu bewältigen. Doch bis dahin waren auch die Kinder alle im Ort und man verbrachte ein gemütliches Mittagessen miteinander, bevor es bei weniger gemütlichem Wetter zum Narrenbaumumzug durch das Dorf ging.

Die Holzer und ihre Gäste kamen teilweise mit dem Ruftaxi zum Dorfgemeinschaftshaus.
Die Holzer und ihre Gäste kamen teilweise mit dem Ruftaxi zum Dorfgemeinschaftshaus. | Bild: Susanne Schön

Danach konnte man sich beim närrischen Treiben im Gasthaus Schwanen aufwärmen und am Lagerfeuer bei der Molke, bevor der närrische Tag mit dem Hemdglonkerumzug endete. Gut angeschlossen waren die Reutemer übrigens an den Nahverkehr. Im Ort verkehrte ein Traktor als Ruftaxi und zudem ein Partybus zwischen Orsingen und Reute.

Am Sonntag richten Feuerwehr und Holzer dann wieder gemeinsam den närrischen Nachmittag und den närrischen Abend im Dorfgemeinschaftshaus aus. Bei den Programmpunkten sind natürlich auch Frauen aktiv dabei. Am Aschermittwoch wird der Narrenbaum gefällt.