Wer gerne schwimmt, freut sich schon Wochen vorher auf den Start der Freibadsaison. Die beginnt in diesem Jahr bereits am 1. Mai – als kleiner Ausgleich etwas früher, weil die Hallenbadsanierung wesentlich länger dauert als geplant. Bereits kurz vor dem Start führen nun die Bäderleiter Axel Hirsch und Christian Graf sowie Rettungsschwimmer Roland Schuster und Marion Schuler, die die Besucher an der Kasse empfängt, durch das Bad. Dabei gibt es einen Wermutstropfen: Der Eintritt steigt erstmals seit 2016 deutlich von 3,50 auf 5 Euro pro Erwachsenem.
Sobald man das Freibad betritt, fühlt es sich an, als hätte es seit dem vergangenen Sommer keine Pause gegeben. Alles wirkt vertraut und wie gewohnt. Alles? Nicht ganz, denn eine Neuerung fällt schnell ins Auge: Direkt beim Nichtschwimmerbecken steht jetzt ein Aufsichtshäuschen aus Holz, das auch die neue Anlaufstelle für erste Hilfe sein wird.
Von dem Häuschen sehen die Mitarbeiter jeden Bereich. Wenn beispielsweise ein Kind ein Pflaster braucht oder eine kleine Wunde mit einem Verband versorgt werden muss, können sie direkt vor Ort helfen. Schwerere Fälle werden weiter im Sanitätsraum nahe dem Kassenbereich betreut.
Feste Zeiten für Schwimmabzeichen
Christian Graf, der überwiegend für den administrativen Bereich zuständig ist, berichtet zudem, dass die Abnahme von Schwimmabzeichen jetzt immer zu festen Zeiten erfolgen werde. „Die Prüflinge können sich an der Kasse melden. Wir führen eine Liste. Das macht die Sache für alle einfacher, denn es war immer schade, wenn ein Kind traurig war, weil wir im laufenden Betrieb keine Abnahme machen konnten“, erklärt er. Schwimmabzeichen werden nun dienstags von 15.30 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 12.30 abgenommen.

Eine weitere Neuerung: Der Imbiss hat laut Graf einen neuen Pächter. Cenker Ilkitoglu werde die Speisekarte mit neuen Preisen vorerst übernehmen und eventuell künftig anpassen.
Die Öffnungszeiten des Bades bleiben hingegen gleich, es ist also an jedem Tag bis 20 Uhr geöffnet. Dienstags und freitags dürfen die ersten Schwimmer schon ab 7 Uhr ihre Bahnen ziehen, an den übrigen Tagen geht es um 10 Uhr los. Die Bädermitarbeiter sind immer da, Besucher können daher auch bei Regen schwimmen gehen.
Eintrittspreise steigen an
Wie nahezu überall ändern sich allerdings die Preise für den Eintritt und am Imbiss. Nach der letzten Erhöhung 2016 werden sie nun wieder angepasst. Für Erwachsene kostet eine Einzelkarte beispielsweise 5 Euro, der Feierabendtarif ab 18 Uhr 2,50 Euro, informieren die Mitarbeiter. Bislang hatten Erwachsene lediglich 3,50 Euro gezahlt. Die Zehnerkarte liege nun bei 45 Euro anstatt 31,50 Euro, die Saisonkarte bei 92 Euro anstatt 66 Euro. Familien zahlen 12 Euro für einen Eintritt, 195 Euro für die Saisonkarte.
Neben Investitionen im Rahmen der Freibadsanierung würden gestiegene Personal- sowie Energie- und Unterhaltungskosten diese Erhöhung notwendig machen, so die Betreiber. Im Webshop unter https://ticket.stadtwerke-stockach.de können die Tickets online gekauft werden. Im Freibad bezahlen die Besucher bar oder per EC-Karte am Automaten. Der Vorverkauf für die Saisonkarten findet am 27. April von 13 bis 17 Uhr sowie am 28. April von 9 bis 13 Uhr an der Freibadkasse statt.
Christian Graf berichtet weiter, dass das Team aktuell fünf feste Zusagen von Rettungsschwimmern habe, die die Badeaufsicht übernehmen. „Das ist etwas knapp und bereitet uns noch Sorgen. Wenn jemand Interesse hat, bei uns mitzuarbeiten, darf er oder sie sich gerne im Freibad oder im Büro der Stadtwerke melden“, so Graf.
Wie ist der Stand der Vorbereitungen?
Axel Hirsch ist als zweiter Bäderleiter zuständig für den technischen Bereich. „Wir freuen uns auf den 1. Mai und stehen quasi in den Startlöchern. Für die Vorbereitung kommen einige Überstunden zusammen, aber diesmal sind wir zu dritt, da läuft alles besser als letztes Jahr zu zweit“, sagte er. Die Becken seien gefüllt, die Filter und Schwallwasserkammern desinfiziert, berichtet er. Das Chlorgas komme in den nächsten Tagen. „Am 26. April sind wir so weit, dass das Schwarzwaldlabor Analysen vom Wasser machen kann.“
Jetzt stehe die Grünpflege an. Der Rasen werde gemäht, Pflanzen zurückgeschnitten und Unkraut gejätet. Außerdem müsse das Volleyballfeld noch vorbereitet werden.
Parallel kümmern sich Marion Schuler und Selina Schuler, die ebenfalls zum festen Team gehört, um die Reinigung der Sanitäranlagen und Spinde. Zuletzt werden dann die Liegen, Mülleimer, Sonnenschirme und Bänke im Bad verteilt. Wenn das Wetter mitspielt, wollen die Männer noch kleinere Malerarbeiten erledigen. Der Sitzbereich der Theatertreppe soll blau gestrichen werden.
Wasser ist zum Saisonstart etwas kühler
Zu den Wassertemperaturen erklärt Axel Hirsch: „Wenn es nachts frisch bleibt, wird sie bei 20 bis 21 Grad liegen. Wenn die Sonne rauskommt, erreichen wir durch unsere Solarabsorber-Anlage eine bessere Temperatur. Es wird mit Gas zugeheizt, aber am Anfang müssen wir relativ viele Filter spülen. Da kommt Frischwasser dazu und es braucht seine Zeit, bis das Wasser aufgeheizt ist.“
Doch frieren muss niemand: Wem das Wasser im normalen Badedress zu kalt ist, der dürfe auch im Neoprenanzug schwimmen. Im Sommer pendele sich die Wassertemperatur dann aber meist auf 24 bis 26 Grad ein – Tendenz steigend. Das Kinderbecken habe sogar 28 Grad und mehr.
Abschließend gaben die Männer noch einen Hinweis: Der Konsum von Cannabis sei in öffentlich zugänglichen Sportstätten wie Freibädern ebenso wie in und in Sichtweite von Schulen, Kitas, Jugendzentren und auf Spielplätzen generell verboten. Im Planschbecken-Bereich gelte außerdem ein Rauchverbot.