Die eine Liste, die es nicht gibt, wurde im Wahlausschuss in Stockach besonders betont: „Die AfD ist nicht im Rennen – das ist eine erfreuliche Mitteilung“, sagte Werner Gaiser, der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses. In der Sitzung hat das Gremium fünf Listen für den Gemeinderat und 13 Listen für die Ortschaftsratswahlen zugelassen.
Nach der formellen Verpflichtung der Ausschussmitglieder erklärte Alexander Ecker vom Wahlamt den geplanten Anlauf am Wahlsonntag, 9. Juni. Da parallel mehrere Wahlen laufen, solle am Abend ab 18 Uhr zuerst und komplett die Europawahl ausgezählt werden. Die Unterlagen für die Kreistags-, Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen sollen verpackt, versiegelt und zentral ins Stockacher Rathaus gebracht werden. Dort sollen die Stimmzettel über Nacht sicher verwahrt und am Montag ab 8 Uhr ausgezählt werden.
Jeder darf bei Auszählung zuschauen
Beim Auszählen werden die Mitarbeiter des Rathauses und aller Ortschaftsverwaltungen sowie freiwillige Wahlhelfer gemeinsam anpacken. Aus diesem Grund bleiben die Ortschaftsverwaltungen an diesem Tag geschlossen. Hauptamtsleiter Hubert Walk ergänzte, das Rathaus Stockach als Gebäude sei offen und jeder könne bei der Auszählung zuschauen, aber die Ämter seien geschlossen. Es sei an dem Tag zum Beispiel nicht möglich, Ausweise oder dergleichen zu beantragen.

„Wir fangen am Montag mit der Kreistagswahl an, weil das nur sieben Stimmen sind“, so Ecker zur Auszählung. Anschließend komme die Gemeinderatswahl dran, dann die Stimmzettel für die Ortschaftsräte. „Das Ziel ist, dass wir am Montagabend fertig sind. Das haben wir letztes Mal auch geschafft“, sagte er mit Verweis auf das Jahr 2019.
Die Ergebnisse werden zum ersten Mal mit dem Programm Komm.One Wahlmanager erfasst. Fast alle Gemeinden würden dieses Programm benutzen. „Wir erhoffen uns einen reibungslosen Ablauf“, so Ecker. Der Ausschuss stimmte dem vorgestellten Ablauf für den Wahltag und die Auszählung einstimmig zu.

Die Listen, Änderungen und eine Besonderheit
Alle eingereichten Listen für den Gemeinderat und die Ortschaftsräte seien auf Mängel geprüft worden, erklärte Alexander Ecker. Im Falle von Unstimmigkeiten habe man mit den Vertrauenspersonen der Listen Kontakt aufgenommen. Allerdings sei nichts Gravierendes dabei gewesen, lediglich Kleinigkeiten zu Bezeichnungen oder Schreibweisen. Sämtliche Änderungen seien dokumentiert worden.
Die fünf Listen für den Gemeinderat Stockach sind die CDU, Die Freien Wähler Stockach, Die Grünen, die SPD und die FDP. Sie werden in genau dieser Reihenfolge auf dem Stimmzettel stehen, da dies der Reihenfolge entspreche, in der die Parteien bei der Kommunalwahl im Jahr 2019 die meisten Stimmen erhalten haben. Eine Besonderheit gebe es in Mahlspüren im Tal mit einer neuen Ortschaftsrat-Liste, die 2019 nicht existiert habe: die Freien Wähler. Dort seien die notwendigen Unterstützerunterschriften nachgewiesen worden.
Auch bei den Listen für die Ortschaftsräte der Stockacher Teilorte gelte im Fall mehrerer Listen für einen Ortsteil, dass die Sortierung nach der Stimmenanzahl der zurückliegenden Wahl orientiert sei. Die meisten Listen treten in Wahlwies an, wo es Kandidaten der Grünen, Freien Wähler Stockach, FDP und CDU gibt.
Keine Adressen mehr auf den Wahlzetteln
Alexander Ecker stellte schließlich noch eine Änderung der Darstellung auf den Stimmzetteln vor. Bis zur Wahl vor fünf Jahren sei zur eindeutigen Identifizierbarkeit die volle Wohnadresse der Kandidaten auf dem Stimmzettel aufgelistet worden. Doch nun sei das zum Schutz der Kandidaten nicht mehr zulässig. Man habe sich darauf geeinigt, den Teilort oder im Fall der Kernstadt diese Bezeichnung zur eindeutigen Zuordnung der Person hinter den Vor- und Nachnamen zu schreiben. Auch hier fiel der Beschluss des Gemeindewahlausschusses einstimmig aus.
Der Gemeindewahlausschuss wird am Tag nach der Wahl zur Feststellung des Ergebnisses tagen: Montag, 10. Juni, um 18.30 Uhr im Rathaus Stockach. Falls wider Erwarten bis dahin noch nicht alles ausgezählt sein sollte, wäre der Ersatztermin am Dienstag, 11. Juni, um 11 Uhr, erklärte Egger.