Eigentlich sollte das zweitägige Musikfest des Musikvereins Mahlspüren im Hegau nur gute Laune und Ausgelassenheit in den Ort bringen – doch am letzten Abend spielten sich dramatische Minuten ab, eine Person schwebte in Lebensgefahr. Dank des Einsatzes engagierter Bürger konnte die Person reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden – und das Wochenende endete dennoch mit einem gelungenen Fest.
Was war passiert? Im Rahmen der Pfingstparty, welche am Sonntagabend um 21 Uhr begonnen hatte, war es zu einem medizinischen Notfall gekommen. Eine Person musste im Festzelt reanimiert werden. Das wird nötig, wenn ein Mensch bewusstlos ist und nicht mehr normal atmet.
Im prall gefüllten Festzelt befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch zwei Mitglieder der Eigeltinger Helfer-vor-Ort-Gruppe, sowie ein Mitarbeiter des DJ-Teams K-wies, welches an diesem Abend für Licht und Ton im Zelt sorgte. Dieser habe als hauptamtlicher Rettungssanitäter ebenfalls schnell gewusst, was zu tun war, wie Beteiligte im Nachgang berichteten. Die Verantwortlichen veranlassten schnell die Räumung des Zeltes, um nicht gestört zu werden. 45 Minuten mussten die Besucher der Pfingstparty vor dem Zelt warten.
Rund 25 Minuten wurde die bewusstlose Person von den Ersthelfern reanimiert, so lange, bis sie schließlich transportiert werden konnte und mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Im Anschluss konnten die Besucher wieder zurück ins Zelt.
Lob für Disziplin der Besucher
„Ich bin absolut begeistert, wie ruhig und diszipliniert sich die Besucher in dieser Situation verhalten haben“, lobt Herbert Renner aus Mahlspüren und Mitglied des veranstaltenden Musikvereins. Er betont, wie besonnen alle Beteiligten in der Situation gehandelt hätten und wie gut die Rettungskette funktioniert habe. Glücklicherweise sei neben dem Zelt im Dorfgemeinschaftshaus ein Defibrillator vorhanden gewesen, der zum Einsatz kam.
Murgtäler Mundstückschlotzer begeistern am Freitag
Das Fest war bereits am Freitag mit dem traditionellen Bierfest gestartet, das der Musikverein Hilzingen musikalisch eröffnet hatte. Ein ganz besonderes Schmankerl bot eine kleine Blasmusikbesetzung mit dem Namen Murgtäler Mundstückschlotzer, welche die Zuhörer mit ihren gut abgestimmten Sätzen und ihrem dargebotenen Niveau sprichwörtlich von den Bänken riss. Viel Applaus und Zugaberufe gab es auch bei manch dargebotenem Solostück.
Am Sonntag dann startete das Musikfest vor dem medizinischen Notfall in seine zweite Runde. Ab 10.30 Uhr war neben Blasmusik und dem bekannten Mittagstisch, bei dem in Mahlspüren stets selbstgemachte frische Salatteller an die Tische getragen werden, viel geboten. Musikalisch zeigten die Musikvereine aus Rielasingen-Arlen sowie die Musikkapelle Heudorf, wie viel Spaß und Freude Blasmusik Zuhörern und Musikanten machen kann. Zudem boten sie diverse musikalische Schmankerln an.
Für die kleinen Gäste war mit einem abwechslungsreichen Kinderprogramm der Aufenthalt ebenfalls eine Freude. Neben einer Hüpfburg gab es auch die Möglichkeit, sich beim Kinderschminken und weiteren Attraktionen auszutoben.
Am Abend selbst dann war wieder Party im Zelt angesagt. Die Deienmoser Gretleband sorgte ab der ersten Minute für Partystimmung und begeisterte die Besucher. Die Unterbrechung ihres Programmes fingen die Musikerinnen und Musiker mit einer emotionalen und ehrlichen Ansage von Sängerin und Bandleaderin Mareike Knopf auf.
Nachdem die Besucher im Zelt erfahren hatten, dass die in Not geratene Person nach der Reanimation wieder ansprechbar war und mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden konnte, nahm die Band sachte Musikstück um Musikstück wieder Fahrt auf. Die Musiker sorgten mit einer guten Dosis an tollem Sound, Showeinlagen und einem guten Spritzer an Mitmachaktionen dafür, dass das Publikum wieder zurückfand in die Feierlaune, mit welcher der Abend in Mahlspüren begonnen hatte.
