Es hat nicht ganz gereicht für eine volle Legislaturperiode. Ein Jahr, bevor der Stockacher Gemeinderat bei den nächsten Kommunalwahlen wieder ganz neu aufgestellt wird, gibt es nochmal einen Wechsel im Gremium. In der letzten Sitzung vor den Sommerferien wurde Stadtrat Rainer Stockburger von den Freien Wählern verabschiedet.
Der Grund für seinen Abschied aus dem Stockacher Gemeinderat ist sein Umzug nach Steißlingen. Dort ist Stockburgers Frau Martina Pfarrerin, er selbst wurde als evangelischer Pfarrer von Stockach bereits verabschiedet und wird künftig als Springer im Bezirk Konstanz tätig sein.
Gemeinderatsmitglieder müssen vor Ort wohnen
Mitglied im Gemeinderat darf nur sein, wer auch seinen Wohnsitz in der jeweiligen Gemeinde hat. Dem Gremium blieb also nichts anderes übrig als den Umzug als Hinderungsgrund im Sinne der Gemeindeordnung anzuerkennen und seine Zustimmung zu Stockburgers Ausscheiden zu geben.
Im Gemeinderat war Stockburger seit 2019. Für die Stadt war es damals ein Novum, dass ein evangelischer Pfarrer zugleich ein politisches Amt innehat. Bürgermeister Rainer Stolz erinnere sich noch genau daran, mit wie viel Energie und Leidenschaft Stockburger in die neue kommunalpolitische Aufgabe eingestiegen ist, betonte er bei der Verabschiedung im Gemeinderat.
Großes Lob vom Bürgermeister
Der Bürgermeister lobte Stockburger für sein Engagement in Wortmeldungen und für seine Arbeit in der Fraktion und betonte dabei auch, dass es eine tolle Aufgabe sei, für eine Gemeinde politische Verantwortung zu übernehmen. „Aber es ist auch eine große Herausforderung und man muss für seine Entscheidungen immer einstehen können“, so Stolz.
Für Stockburger selbst war die Verabschiedung ein emotionaler Moment, wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER am Rande der Sitzung betonte. „Ich habe gesehen, was hier geleistet wird. Oft geht es dabei gar nicht um große Dinge, sondern um viele Dinge, die still und leise passieren, aber wichtig sind für das Miteinander in der Stadt“, sagte Stockburger.
Ganz von der Stockacher Bildfläche verschwinden will Stockburger indes nicht. „Ich werde immer einen Fuß hier drinnen haben. Zum Beispiel an der Fasnacht bei den Laufnarren“, verspricht er.
Der Nachrücker steht fest
In der Zwischenzeit ist auch geklärt, wer auf den freien Stuhl in den Reihen der Freien Wählervereinigung nachrückt: Nils Baser wird in der nächsten Sitzung des Gemeinderats, am 13. September als neues Mitglied des Gemeinderats verpflichtet.
Er war bei der Kommunalwahl 2019 für die Freien Wähler angetreten und hat damals 2032 Wählerstimmen bekommen. Laut Internetseite der Freien Wähler ist Nils Baser verheiratet, hat vier Kinder und arbeitet als selbständiger Physiotherapeut.