Das Team des Umweltzentrums (UZ) freute sich und war überwältigt: Rund 80 Gäste kamen zur Eröffnung nach dem Umzug in die neuen Räume, der auch eine große Bedeutung für die Belebung der Oberstadt hat, wie in den Reden klar wurde. Für das Umweltzentrum, das es seit gut 30 Jahren gibt, sind die ehemaligen Räume von „Bücher am Markt“ in der Hauptstraße der bisher zentralste Standort seiner Geschichte. Und es gab bereits mehrere Umzüge, erzählte Karl-Hermann Rist, der Vorsitzende des Fördervereins Umweltzentrum Stockach. Er hob hervor: „Ohne Sabrina Molkenthin wären wir heute nicht hier.“ Die Gäste unterstrichen dies mit lauten Applaus.
Sabrina Molkenthin, die Leiterin des Umweltzentrums, freute sich über den gelungenen Umzug und dass sie so viele Gäste begrüßen konnte. Immer wieder kamen und gingen Nachbarn, die Glück für den Start wünschten. Und Vertreter von BUND, Nabu, LEV, der Stadt, Freunde und mehr stießen dazu. Nur Diana Taddia, die frühere Betreiberin von „Bücher am Markt“ konnte nicht bei der Eröffnung dabei sein.

Die Frau, die jahrelang die Räume mit Büchern und Leben füllte, sei derzeit beruflich in Karlsruhe. „Aber sie ist in Gedanken bei uns“, sagte Sabrina Molkenthin. Im Hinblick auf die Shop-Ecke mit Natur-Büchern und Kulturveranstaltungen in den Räumen sagte sie: ‚Wir versuchen, alles in ihrem Geiste weiterzuführen.‘
Umzug ist ein großer Schritt
Rist blickte in seiner Rede auf die Geschichte des Umweltzentrums zurück. Es sei wie eine Spirale nach oben zum jetzigen Standort in die Oberstadt gewandert. Jeder Umzug sei ein entscheidender Entwicklungsschritt für das UZ gewesen. „Ich hoffe, dass wir zur Belebung und Bereicherung der Oberstadt beitragen“, sagte er zum neuen Standort.
Bürgermeister Rainer Stolz gratulierte dem UZ zum neuen Standort: „Ihr seid in die Mitte der Stadt heimgekommen.“ Zwar falle so ein Ladenlokal weg, aber kleinere Städte seien ohnehin im Wandel. Überall gebe es immer mehr eine Transformation zu kleinen Dienstleistungseinheiten. „Die Innenstadt lebt durch die Vielfalt“, so Stolz.

Seit er vor 30 Jahren nach Stockach gekommen sei, habe er miterlebt, wie sich das UZ immer mehr entpuppt habe, sagte er und nutzt damit eine von mehreren Natur-Analogien. Er verglich die Räume an diesem Abend auch mit einem Bienenstock, weil so viel los war.
Gemeinsam viel für Stadt und Umwelt erreichen
„Ihr habt mit eurem Wachstum ein Zeichen gesetzt. Das ist ein Beispiel dafür, wie erfolgreichen man sein kann, wenn man zusammenhält“, sagte Stolz und verwies auf die jüngste Ratsentscheidung zur höheren finanziellen Unterstützung des Umweltzentrums. Diese zeige, dass der Rat hinter der Einrichtung stehe. Er glaube, Verwaltung und UZ könnten gemeinsam viel für die Stadt und die Umwelt erreichen.

Im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier, der neue Standort des Umweltzentrums passe gut zu den Plänen der Oberstadtumgestaltung mit einem grün-blauen Band aus vielen Bäumen und Wasserbereichen. Die Räume, in denen auch kulturelle Veranstaltung stattfinden sollen, gefallen ihr gut. Sie habe sogar schon Vortragsanfragen an das UZ weitergegeben, weil es thematisch mit Klimaschutz sehr gut passe. Auch Gast Bruno Sing vom BUND Aulendorf und viele anderen lobten die neue Lage des Umweltzentrums.