Wandern ist im Trend: Laut dem Online-Statistikportal „Statista“ unternahmen im Jahr 2023 rund 17,6 Millionen Deutsche einen Wander- oder Rucksackurlaub. Dass es sich dabei nicht um ein Senioren-Hobby handelt, belegen die statistischen Daten ebenfalls. „Mehr als sechs Millionen Deutsche zwischen 30 und 39 Jahren gehen mindestens ab und zu wandern“, heißt es dort in einer Zusammenfassung.
Besonders Spaß macht das Wandern in Gemeinschaft, sagen Manfred und Juliane Kehlert vom Vorstand des Stockacher Schwarzwaldvereins. Sie haben gemeinsam mit den insgesamt 13 Wanderführerinnen und -führern des Vereins für 2025 wieder ein umfangreiches Programm mit spektakulären Zielen und spannenden Routen erarbeitet, bei dem nicht nur Wanderer, sondern auch Radfahrer auf ihre Kosten kommen sollen.
Seit Jahren steigende Mitgliederzahl
Während andere Schwarzwaldvereine trotz des neuerlichen Wander-Trends immer kleiner werden, erfreut sich die Stockacher Gruppe großer Beliebtheit und ist auf einem klaren Wachstumskurs. 250 Mitglieder zählt der Verein inzwischen. „Für einen Schwarzwaldverein ist das sehr viel“, sagt Kehlert. In den vergangenen drei Jahren sei die Mitgliederzahl kontinuierlich gestiegen.
Auch bei den Wanderangeboten können sich die Vereinsmitglieder regelmäßig über eine hohe Teilnehmerzahl freuen. Zu den Angeboten gehören die traditionelle Dienstagswanderung genauso wie Wandertouren am Wochenende und Wander- sowie Radwochen. „Bei unserer diesjährigen Winterwanderung, die immer den Auftakt in das neue Wanderjahr bildet, waren 68 Teilnehmer dabei“, berichtet Juliane Kehlert.
Volles Programm für 2025 soll auch Gäste ansprechen
Rund 25 Wander- und Radtouren stehen in diesem Jahr auf dem Programm. „Dabei ist es uns immer wichtig zu betonen, dass nicht nur Mitglieder des Vereins dabei sein dürfen. Wir freuen uns bei allen Programmpunkten auch über Gäste“, sagt Manfred Kehlert.

Gäste wie Mitglieder profitieren bei den geführten Touren von der akribischen Vorbereitung durch die Wanderführer. „Jede Wanderung wird von den Wanderführern vorab gelaufen und vorbereitet. Es gibt dabei auch immer Informationen zu einer kulturellen oder geologischen Besonderheit entlang der Strecke“, erklärt Juliane Kehlert. Wanderführer Benno Schulte fügt hinzu: „Es geht natürlich auch darum sicherzustellen, dass die Wege auch begehbar sind.“
Die Höhepunkte im Jahresprogramm
Er freut sich vor diesem Hintergrund in diesem Jahr besonders auf die Wanderung auf dem Premiumwanderweg Wildes Wasser bei Oberstaufen am Donnerstag, 1. Mai. Die rund elf Kilometer lange Tour, die einen Auf- und Abstieg von jeweils 479 Metern umfasst, bereitet er schon seit Langem vor. Doch zweimal musste sie abgesagt werden. „Ich hoffe, dass es nun beim dritten Anlauf klappt“, sagt er. Höhepunkte der Wanderung sind die Buchenegger Wasserfälle, die im Naturwaldreservat Achrain liegen, heißt es im Wanderprogramm.
Manfred und Juliane Kehlert freuen sich besonders auf die zweitägige Fahrt zum Kaiserstuhl am Samstag, 10. und Sonntag, 11. Mai mit Wanderung, Kellerführung und Weinprobe. Mit dem Bus geht es dabei nach Endingen am Kaiserstuhl, von wo aus durch die Weinberge gewandert wird. „Der Sonntag steht dann im Zeichen einer genussvollen Tour durch Endingen und der Heimfahrt nach Stockach“, heißt es im Programm.
Für Isolde Hauch wird die Radwoche ein Höhepunkt. Die Teilnehmer begeben sich von Montag, 22., bis Samstag, 27. September, auf den Bodensee-Allgäu-Donauradweg. Die Tour, die von Stockach aus und über Langenargen, Wolfegg, Laupheim, Ehingen an der Donau und Bad Schussenried wieder zurück nach Stockach führt, ist in gut machbare Tagesetappen gegliedert.
Teilnehmer helfen einander bei Pannen
„Bei der Planung unserer Radtouren achte ich immer darauf, dass wir nicht entlang großer Straßen unterwegs sind. Gerne benutzen wir auch Wege, die nicht unbedingt als Radwege ausgeschildert, aber dennoch befahrbar sind“, sagt Isolde Hauch. Besonders schön findet sie das Gemeinschaftsgefühl, das sich auf solchen Touren entwickle. „Man hilft sich immer gegenseitig, auch wenn mal jemand eine Panne hat. Da ist dann so ein Reifen auch mal schnell innerhalb von fünf Minuten wieder geflickt“, berichtet sie.
Die nächste Dienstagswanderung findet am 11. März statt. Mit Wanderführerin Ursula Maier-Lehn geht es in die Umgebung von Liggersdorf. Die Strecke beträgt 8,2 Kilometer. „Unsere Dienstagswanderungen haben eine lange Tradition. Sie sind immer zwischen sechs und acht Kilometern lang, was einer Zeit von zwei bis zweieinhalb Stunden entspricht. In der Regel sind wir dabei in der näheren Umgebung von Stockach unterwegs“, erklärt Manfred Kehlert.
Auch Einheimische können noch Neues entdecken
Doch auch hier gibt es für Einheimische immer wieder Neues zu entdecken, berichtet Benno Schulte. „Ich bekomme oft von einheimischen Freunden, die mit mir unterwegs sind, die Rückmeldung, dass sie bestimmte Strecken oder Orte noch gar nicht gekannt haben“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.
Auch wenn die Mitgliederzahl des Vereins erfreulich hoch ist, macht sich der Vorstand derzeit Gedanken darüber, wie der Verein noch mehr junge Mitglieder gewinnen kann. Wandern sei zwar ein Hobby, das man auch gut im Alleingang machen kann, aber in Gemeinschaft sei es allemal schöner, sind die Vereinsmitglieder überzeugt.
„Die Touren, die wir anbieten, werden von unseren Wanderführern ausführlich vorbereitet, das heißt, als Teilnehmer muss man sich um nichts selbst kümmern. Hinzu kommt, dass Vereinsmitglieder automatisch versichert sind“, erklärt Juliane Kehlert. Das ausführliche Programm für 2025 sowie weitere Informationen zum Verein gibt es auf der Internetseite des Schwarzwaldvereins.