Rund 88 Kilometer sind die Wanderwege rund um Stockach lang. Das entspricht der Strecke von hier bis nach Böblingen. Wer auf den Wegen unterwegs ist, kann nicht nur die Natur und schöne Ausblicke genießen, sondern auch darauf vertrauen, dass sie immer sauber, ordentlich und gut beschildert sind. Wer ist dafür überhaupt zuständig?

Einer der Männer, die im Wald unterwegs sind, um die Wege zu präparieren, ist Peter Zinneker. Er ist einer von drei Wegewarten beim hiesigen Schwarzwaldverein. „Wir im Schwarzwaldverein wandern nicht nur gerne, sondern betreuen auch die 88 Kilometer langen Wanderwege, die der Bevölkerung kostenlos zur Nutzung zur Verfügung stehen“, erzählt er. Zusammen mit seinen beiden Kollegen Werner Brandhöfer und Karl Heinz Klein kümmert er sich um die Routen.

Eigentlich wäre die Stadt selbst zuständig

„Diese Aufgabe ist nicht hoch genug einzuschätzen“, erklärt Manfred Kehlert, Co-Vorsitzender des Vereins. Denn eigentlich sei es Aufgabe der Kommune, für die Instandsetzung und Instandhaltung der Wanderwege zu sorgen. Kehlert betont, dass die Stadt daher sehr froh sei, dass sein Verein die Kräfte habe, um diese Aufgabe zu erfüllen.

Katharina Riedle, Leiterin Tourist-Information Stockach, sagt dazu: „Die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein läuft super und unkompliziert. Wir sind sehr dankbar, dass die Wegewarte über 70 Kilometer Wanderwege betreuen und so die Technischen Dienste und den Forst unterstützen.“ Die Arbeit werde von der Stadt mit einer jährlichen Aufwandsentschädigung an die Stockacher Ortsgruppe sowie den Hauptverein entlohnt. Die Materialkosten übernehme die Stadt selbst.

Was gelbe und blaue Rauten bedeuten

Denn die Aufgabe der Wegewarte ist gar nicht so ohne. Die Wanderwege müssen gemäß den Regeln des Hauptvereins mit einheitlichen Zeichen markiert werden. Das sind gelbe Rauten für die örtlichen und blaue Rauten für die regionalen Wege. Diese Schilder müssen die drei Männer aufstellen, reinigen und gegebenenfalls reparieren oder austauschen.

Enge Wege und Sitzgelegenheiten müssen sie zudem von übermäßigem Pflanzenwuchs freischneiden. „Wenn es sich um größere Probleme wie umgestürzte Bäume oder durch Unwetter stark beschädigte Wege handelt, benachrichtigen wir die Technischen Dienste der Stadt, die sich dann um das Problem kümmern“, betont Zinneker die gute Zusammenarbeit mit der Stadt.

Wegewarte dürfen auf den Wanderwege fahren

Die Arbeiten, welche die Wegewarte des Schwarzwaldvereins ehrenamtlich erledigen, sind nur mit einem Fahrzeug zu bewältigen. „Wir benutzen ein Privatauto und haben auch die Sondererlaubnis, Wege zu befahren, die für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind“, erklärt Zinneker. Hin und wieder würden sich vorbeikommende Wanderer über ein Fahrzeug auf den Wanderwegen aufregen.

Das könnte Sie auch interessieren

Er weist aber darauf hin, dass diese aber an dem runden Schild „Wegewart des Schwarzwaldvereins“ hinter der Frontscheibe erkennen können, dass er und seine Kollegen berechtigt sind, Wege zu befahren, die sonst nur von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt werden dürfen.

So können die Wegweiser Leben retten

Peter Zinneker, der als Wegewart auch Mitglied des Vereinsvorstands ist, hat zudem noch einen wichtigen Hinweis zu den vom Schwarzwaldverein aufgestellten Wegweisern. Denn diese können im Notfall sogar Leben retten. Jeder Wegweiser habe in seinem weißen Feld, dem sogenannten Wegweiserblatt, den Standortnamen in Verbindung mit der Höhenangabe – zum Beispiel Unter Hildisburg, 576 Meter.

Das könnte Sie auch interessieren

Sollte man in einem Notfall Hilfe brauchen, kann man der Notnummer 112 den Namen des Standorts nennen, um den Rettern das Auffinden des Notfalls zu erleichtern.