Seit Kurzem sind die ersten Praxen und Einrichtungen im neuen Stockacher Ärzte- und Geschäftshaus am Stadtgarten in Betrieb. Nun laden die Fußchirurgie am See und das Handwerk Therapiezentrum im dritten Stock des Gebäudes, am Samstag, 26. November, von 10 bis 15 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Doch was ist eigentlich mit den Flächen in dem Gebäude los, die noch immer leer stehen?
Investorin Petra Reinhard berichtet, dass inzwischen das gesamte Gebäude vermietet ist. Neben den beiden genannten Praxen sind ein Steuerberater, die Psychiatrische Tagesklinik des Zentrums für Psychiatrie Reichenau (ZfP) und die Krankenhausverwaltung in das Gebäude eingezogen, das ursprünglich ein reines Ärztehaus hätte werden sollen.
Ambulanter OP noch im Rohbauzustand
Laut Petra Reinhard hat das Stockacher Krankenhaus für die Einrichtung seines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) noch weitere Räumlichkeiten im Gebäude angemietet. So sei im 1. Obergeschoss auf dem gleichen Stockwerk, in dem auch die Krankenhausverwaltung residiert, eine weitere Fläche für das MVZ vorgesehen. Im Erdgeschoss soll auf der Westseite ein ambulanter OP-Bereich entstehen.
Dieser befindet sich momentan noch im Rohbauzustand. Wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, dazu will die Krankenhausverwaltung trotz mehrfacher Nachfrage des SÜDKURIER keine Angaben machen. Auch wie der aktuelle Umsetzungsstand des Projekts MVZ ist und welche finanziellen Auswirkungen der lange Leerstand der MVZ-Flächen bedeutet, bleibt unbeantwortet.

Neue Perspektive für Leerstand
Wie Petra Reinhard berichtet, wurden die anderen Räume im Erdgeschoss auf der Ostseite, Richtung Stadtgarten, die bislang noch frei waren, inzwischen ebenfalls vom Handwerk Therapiezentrum angemietet. Dort soll ein Laden für Sanitäts- und Orthopädiebedarf einziehen. Tobias Hasenfratz, Geschäftsführer des Handwerk Therapiezentrums, bestätigt das auf Nachfrage des SÜDKURIER.
„Die Fläche wird aufgeteilt. Auf rund 100 Quadratmetern entsteht nochmal ein Gruppenraum für Präventions- und Therapiekurse samt Umkleide- und Duschbereich“, berichtet Hasenfratz. Die restlichen 120 Quadratmeter sollen vom neuen Ladengeschäft eingenommen werden.
Kleines Gastronomieangebot soll kommen
„Das Angebot soll sich rund um das Thema Gesundheit drehen. Neben dem Sanitätshausbedarf wollen wir auch eine Art Imbiss-Ecke einrichten, wo es Getränke und kleine Snacks gibt“, sagt Hasenfratz. Zum Angebot zählen sollen etwa auch Kaffee und Kuchen oder belegte Brote.
„Dazu wollen wir im Sommer auch die Terrasse nutzen, die sich zum Krankenhaus hin an die Räumlichkeiten anschließt.“ So können dann beispielsweise Angehörige, die jemanden zu einer ambulanten Operation ins OP-Zentrum gebracht haben, die Wartezeit überbrücken, sagt Hasenfratz.
Eröffnung für nächsten Sommer geplant
Einen genauen Eröffnungstermin kann er indes noch nicht nennen. Das Projekt sei zwar weit fortgeschritten, aber noch sei nicht alles unter Dach und Fach, was Genehmigungen und Handwerker angeht. Angepeilt werde die Eröffnung der Räume im Erdgeschoss im Sommer 2023.

Investorin Petra Reinhard, zeigt sich erfreut, dass mit der Gastro-Ecke im geplanten Ladengeschäft des Handwerk-Therapiezentrums zumindest eine kleine Gastronomie in das Gebäude einzieht. „Ursprünglich war ja ein Backshop oder ein Café geplant, wir hatten auch Gespräche mit verschiedenen Interessenten, aber leider sind alle wieder abgesprungen“, so Reinhard.
Viele Ärzte sind abgesprungen
Es sei insgesamt schwierig gewesen, die ursprünglichen Planungen für das Ärztehaus umzusetzen. „Unser Ziel war eigentlich ein Facharztzentrum aufzubauen. Das haben wir nicht erreicht“, so Reinhard. Sie habe in diesem Zusammenhang sehr bedauert, dass sich nicht mehr Ärzte für das Projekt gefunden haben.
Gespräche geführt habe man mit vielen, doch alle hätten am Ende zurückgezogen, sagt Reinhard im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Den Prozess beschreibt sie als mühsam. „Aber mit dem, was nun insgesamt entstanden ist, bin ich trotzdem zufrieden“, sagt sie.