Die Corona-Krise hat auch in Stockach zu erheblichen Einschränkungen geführt. Seit Wochen werden viele Gebäude nicht mehr oder weniger genutzt. In Schulen, Kindergärten, Turn- und Sportstätten, Hotels, Gaststätten, Bistros und Bars oder in anderen nicht oder nur wenig genutzte Gebäuden könnte nun eine Verkeimung des Trinkwassers etwa durch Legionellen entstehen. Dies teilen die Stadtwerke Stockach auf Nachfrage mit.
Stillstand bei Trinkwasser vermeiden
„Steht Trinkwasser über einen längeren Zeitraum in den Leitungen spricht man von Stagnationswasser. Das passiert dann, wenn Leitungsabschnitte über einen längeren Zeitraum selten oder nicht genutzt werden“, erklären Geschäftsführer Jürgen Fürst und Pressesprecherin Steffanie Hornstein. Der lange Stillstand verändere die Wasserqualität. Sie betonen aber auch, dass Trinkwasser ein Naturprodukt und deshalb generell nicht steril sei. „Es enthält auch in einwandfreier Qualität in geringen Mengen Mikroorganismen, die keine Gesundheitsgefahr darstellen.“
Problematisch werde es dann, wenn in der Wasserleitungen Umgebungsbedingungen vorliegen, unter denen sich Mikroorganismen – wie etwa Legionellen – wohl fühlen und stark vermehren können. Dies könne besonders in dauerhaft nicht genutzten, also nicht durchströmten Leitungen gegeben sein. Laut Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg versteht man unter Legionellen stäbchenförmige Bakterien, die natürlicherweise und in geringer Konzentration im Grundwasser vorkommen – und auch ins Trink- oder Duschwasser gelangen können. Wer sich mit Legionellen angesteckt hat, leidet häufig an Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber oder Durchfall.
Leitungen alle sieben Tage spülen
Wie kann die Bildung von Legionellen verhindert werden? Die Stadtwerke raten dazu, alle ungenutzten Entnahmestellen wie Wasserhähne, Duschen, oder Toiletten im Gebäude regelmäßig, mindestens alle sieben Tage, zu spülen. „Das Wasser muss solange ausfließen, bis das warme Wasser richtig warm und das kalte Wasser richtig kalt ist“, sagt Steffanie Hornstein.